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#1

Falsche Entwicklungshilfe

in OFF TOPIC 26.02.2018 13:16
von Safariboy127 • Rock-Dassie | 12 Beiträge

Vor kurzem hat mir ein Kollege dieses Video gezeigt:

http://www.ardmediathek.de/tv/Panorama/Abiturienten-als-Entwicklungshelfer-sin/Das-Erste/Video?documentId=18751184&

Ich finde es extrem erschreckend. Was sagt ihr dazu?


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#2

RE: Falsche Entwicklungshilfe

in OFF TOPIC 26.02.2018 20:58
von blue-rider • Cheetah | 72 Beiträge

Was genau findest du erschreckend? Die Industrie dahinter oder die Blauäugigkeit der Schüler (oder hart formuliert: Deren Anspruchsdenken)?

Ich finde zudem das Thema nicht so gut aufgearbeitet. Mag an der Zeitbegrenzung des Beitrags liegen oder daran, dass ich heute etwas müde bin... aber ich hab noch eine Menge Fragen. Wenn 17 Euro in der Schule landen, was ist dann mit den restlichen fast 1.300 Euro. Sind die nur für die Unterbringung (Essen, Medizin und Flug geht ja extra) oder bleibt das zu 100% bei dem Reiseveranstalter? Könnte man so etwas auch ohne einen Veranstalter buchen und wie teuer wäre das? Wäre ein Sozialpraktikum im Inland anerkannter als eins im Ausland? Lohnt es sich für die Schulen, die Freiwilligen zu nehmen, wenn das nur so wenig Geld bringt oder bindet das mehr Ressourcen? Falls ja, warum wird das Programm durchgeführt? etc.

Da ich aufgrund meines Hauptjobs so etwas nicht mehr machen darf (würde nicht genehmigt), hatte ich mir mal die kurzfristige Volunteerarbeit in einem Wildlife Sanctuary durchgeschaut. Dort hätte ich dann so Dinge machen dürfen wie Tröge schrubben, Gehege reinigen und Futter vorbereiten/verteilen. Sprich: Reine Hilfstätigkeiten. Was ich ja auch in Ordnung fand, schließlich ist man ja nicht so lange da.
Bei Kindern sollen die Freiwilligen aber jetzt den Riesenbeitrag leisten, Unterrichten etc.? Warum hinterfragt das keiner von denen, die das gebucht haben? Glauben die wirklich, dass in Afrika nur auf die gewartet wird? Gerade in Zeiten des Internets sollte man doch wenigstens mal ein bisschen vorher googlen und wie so ein Tagesplan aussieht, das kann man auch in Erfahrung bringen (es ist ja offenbar viel Freizeit eingeplant, wenn die Schüler quasi Urlaub + Helfen machen können?)

Zum Thema "Lebenslauf aufpolieren" - da ich ja gelegentlich Bewerber aussuchen darf:
Wir hatten dieses Jahr eine Bewerberin, die ein Freiwilliges soziales Jahr in einem Waisenhaus in Tansania gemacht hat. Dort hat sie wohl geholfen, gewisse Unterrichtsmaterialien zu beschaffen (Nähmaschinen aus Deutschland), sowie auch nach Rückkehr weiter Spendenaktionen betreut. Die Dame haben wir natürlich eingestellt (nicht nur deswegen, aber auch...)
Wenn mir jemand erzählen würde, er wäre nur vier Wochen da gewesen und hätte ein Praktikum gemacht, würde ich da nachhaken, wie das denn aussah. Vom Tagesablauf und so. Daher behaupte ich, dass man mit Kurzpraktika lange nicht so viel Eindruck schinden kann, dass sich die horrenden Kosten lohnen.


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