Hallo,
das ist ein Thema, das wirklich mehr ins Licht der Öffentlichkeit rücken sollte. Generell kan man nicht "Afrika" sagen, weil die Länder und Voraussetzungen zu unterschiedlich sind. Wenn man diesen Kontinent sich selbst überlassen will, dann muß man das wirklich tun. Dann müssen die internationalen Konzerne verschwinden, die Regierungen stützen oder stürzen, die Banken das Korruptionsgeld an die Bevölkerung zurückgeben (Wer sich den Schuh anzieht, dem passt er), und wir unseren Müll nicht in Afrika entsorgen. In Arusha gab es früher um das Stadion mehrere Schuhmacher-Werkstätten. Dank der weggeworfenen Schuhe in den Industrieländern, die hier verkauft werden, haben die alle keine Arbeit mehr und sind zu Schuhputzern degradiert. "Kleiderspenden" kommen containerweise, um die Bekleidungsindustrie zu ruinieren. Im Gegenzug dürfen die Länder dafür westliche Industrieprodukte wegen inflationärer Währung immer teurer einkaufen. Und das Subventionswesen von nicht nur der EU und den USA machen so manche landwirtschaftliche Aktivität sinnlos. Im Moment kommt noch die Gier von großen Konzernen nach ganzen Landstrichen dazu, um Pflanzen anzubauen, die dann unter dem Motto Essen auf Rädern zu Biosprit verarbeitet werden können.
Ein kleiner Satz noch zu meinem speziellen Freund Karlheinz Böhm. Ich habe einmal herausgefunden, daß er insgesamt schon eine Viertelmilliarde Euro zusammengesammelt hat. Ich war noch nie in Äthiopien, einem Land mit einer modernen Luftlinie und einem ebenso modernen Militär, ob man dort die Auswirkungen von dieser gewaltigen Summe sehen kann. Ich spreche allerdings auch ein wenig aus Neid, denn während ich Probleme habe, die paar Kröten zusammenzukratzen, um Kindern von Frauen, die von den Männern verlassen wurden, eine gute Schulausbildung zu verschaffen, macht er mit einem kleinen Auftritt (jetzt nicht mehr) bei eine Fernsehsendung mühelos ein paar Hunderttausend, die dann irgendwo versickern.
So ist das mit Afrika, mit Entwicklungshilfe und mit Gutmenschen.
Wie immer ist das alles meine ganz persönliche Meinung. Ich bin nicht kämpferisch und akzeptiere selbstverständlich jeden, der vom Gegenteil überzeugt ist.
Johannes