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RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 04.05.2012 11:38von Sanyati (gelöscht)

Gerne hätte ich mir einen Kommentar zu dieser Diskussion verkniffen, aber ich kann einfach nicht schweigend zuschauen. Ich bin seit Jahren vor Ort in Simbabwe, und habe auch eng mit Partnern im Landwirtschaftssektor sowie in der Politik zusammengearbeitet. Die Landreform begenet mir hier täglich.
Ich möchte Ian Scoones keinesfalls seine Kenntnisse absprechen, das steht mir auch nicht zu. Trotzdem zweifele auch ich seine Studien an (woher hat er diese Zahlen, sie widersprechen sämtlichen anderen Studien??), oder stelle zumindest deren Grundlage in Frage, wenn ich mir die Situation "on the ground" anschaue.
Scoones lässt in seinem Buch m.E. weitestgehend außer Acht (auch wenn er es deutlich erwähnt), dass Land in Simbabwe seit Jahren als politische Waffe missbraucht wird. Dass eine Landumverteilung Sinn macht, notwendig ist, kann ich akzeptieren. Dass eine Landumverteilung auch zur Einigung der Nation hätte beitragen könne, ist offensichtlich. Was ich nicht akzeptieren kann, ist ein gesetzloser, gewaltsamer Landraub, der eine Bevölkerung spaltet und Hunger und Elend über die Menschen bringt. Ein Landraub, den das SADC-Tribunal als höchster Gerichtshof der Region (bevor er von Zimbabwe völlig unberechtigt ausgehebelt wurde) als unrechtmäßig und diskriminierend abgeurteilt wurde.
In seinem Buch stellt Scoones die folgenden "Mythen" in Frage, bestreitet sie gar. Ich möchte mich zu allen äußern, wenn auch nicht so emotional, wie ich wirklich empfinde.
1. Zimbabwean land reform has been a total failure.
Leider bleibt, wie man (und Scoones) es auch dreht und wendet, nur die traurige Erkenntnis: Die Landreform ist ein Failure. Keines der hehren Ziele wurde erreicht, die Situation ist heute schlimmer als vor der Landreform. Die Wirtschaft ist zusammengebrochen, und der Landwirtschaftssektor, dereinst mit 54% Beitrag zur Wirtschaftskraft Zimbabwes, liegt am Boden. Das Land verhungert. Gräben zwischen schwarz und weiß, aber auch innerhalb der schwarzen Bevölkerung haben sich vertieft. Zehntausende Farmarbeiter wurden mitsamt der weißen Farmer vertrieben, squatten irgendwo besitzlos, rechtlos und sind vom Staat völlig verlassen. Die Gewerkschaft der Farmarbeiter selbst bezeichnet die Landreform als Desaster. Kein ehemaliger Farmarbeiter hat je eine Farm übernehmen können, auf der er angestellt war. Es gibt zahllose, die derzeit lieber in Rhodesien als im neuen Zimbabwe leben würden. Allein das ist meiner Meinung nach schon deutlichstes Zeichen eines totalen Versagens der Landreform. Gepaart mit dem, was man vor Ort sieht, bleibt ein mehr als trauriges Bild. Auf der Strecke von Harare nach Kariba fährt man im einst so produktiven Gebiet bei Karoi durch totes Land. Überall zeugen verfallene Produktionsanlagen, Traktorenskelette, vertrocknetes Getreide, und verbuschte Äcker von dem Verfall. Das ist das Gesicht der Landreform in Simbabwe. Natürlich gibt es auch positive Einzelbeispiele, mittlerweile auch recht gut laufenden Zusammenarbeit zwischen weißen Ex- und Neufarmern – davon hätte es aber viel mehr geben können, gar müssen, wäre die Landreform nach Recht und Gesetz abgelaufen.
2. The beneficiaries of Zimbabwean land reform have been largely politically ‘cronies’
"Largely" ist ein sehr relativer Begriff. Natürlich ist die Zahl derer, die nicht Politiker, Richter, Geschäftsleute etc. sind und eine Farm oder Teile einer Farm bekommen haben, höher. Aber auch das ist eben relativ. Im Jahr 2009 kursierte in Journalistenkreisen eine Liste von 331 Namen, allesamt Cronies von RGM, die nun Farmen besitzen. Ich sage hier bewusst Farmen in der Mehrzahl. Fast niemand auf dieser Liste besaß nur eine Farm. Senatspräsidentin Edna Madzongwe besitzt ganze 15 (!) Farmer. Den Durchschnitt schätze ich auf 5 Farmen pro Person auf dieser Liste. Und hier sprechen wir von den besten Farmen des Landes, den produktivsten, schönsten, größten. Und man darf keine Augenwischerei betrieben. Niemand, der nicht ZANU-PF-Mitglied ist, wird jemals eine Farm bekommen. Gut, viele haben sich eine Parteimitgliedskarte besorgt und würden trotzdem anders wählen. Der Grundsatz bleibt allerdings: Bist Du kein Unterstützer des alten Mannes, dann gibt’s kein Farmland – genauso wie bei Lebensmittelhilfe, Grundstücksvergabe etc.
3. There is no investment in the new resettlements
Wie unter Punkt 1 angesprochen, ist das Gesicht der Landreform tatsächlich und praktisch Verfall. Die alten Anlagen verfallen, und selbst wenn sie der oder die Neufarmer erhalten möchten (was oft auch nicht passiert, da der Neufarmer zumeist Politiker ist und höchstens mal zur Recreation auf sein Land kommt – oder einfach nur schätzt, dass er sich deren Besitzes brüsten kann), dann fehlt ihnen dazu das Geld, da sie bis heute keine Title Deeds für das Land besitzen, die es ihnen erlauben würden, Kredite bei Banken zu bekommen. Dieses Problem behindert Neuinvestitionen grundlegend und langfristig! Der Staat ist nicht bereit, dies zu ändern. Sind die Title Deeds in den Händen der Besitzer, wird es schwieriger, das Land einfach zu nehmen. Scoones zitiert in seinem Buch zahlreiche Neufarmer. Aber was will er damit erreichen? Glaubt er wirklich, dass sich auch nur einer von denen trauen würde, etwas Negatives zu sagen? In einem Klima der Angst? Wer auch immer dies gewagt hätte, wäre nicht mehr lange auf seinem Land geblieben - auch das ist traurige Realität hier vor Ort.
4. Agriculture is in complete ruins, creating chronic food insecurity
Diese Aussage stimmt leider völlig. Die Hälfte der Gesamtbevölkerung und damit mehr als die Hälfte der im Land lebenden Simbabwe sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen (die dann wieder nur an ZANU-PF-Unterstützer ausgegeben wird). Es herrscht Dürre. Und selbst, wenn es gute Ansätze zum Wiederaufbau gibt, ersticken diese zu schnell im Keim – es fehlt an Geld, Dünger, Maschinen, Ersatzteilen, und oft eben leider auch an Wissen. Ein Sektor, der so brutal niedergemetzelt wurde, kann sich allerdings auch nicht einfach innerhalb kurzer Zeit erholen.
5. The rural economy has collapsed
Jein. Es gibt rural economy. Kleinstbetriebe, Subsistenzwirtschaft, meistens geht es hier um Leben von der Hand in den Mund, nicht um einkommensschaffende und produktionssteigernde Maßnahmen. Nachhaltige Nutzung von Farmland oder Witterungsbedingungen bleibt zumeist aus, daher bleiben auch nachhaltige Ergebnisse aus. Alle pflanzen zB. Mais, dabei wären in bestimmten Gegenden anderes Getreide oder ein ganz anderer Ansatz viel geeigneter.
Ich finde Scoones` Buch unreflektiert und verklärt. Natürlich müssen wir alle bei der heiklen Frage der Landreform aufpassen, nicht in Phrasen zu verfallen, und auch die wenigen guten Beispiele anzuerkennen. Nochmals: Mit einer guten Landreform wäre Simbabwe noch heute der Brotkorb Afrikas. Oder zumindest in der Lage, sich selbst zu versorgen und durch eine stabile Landwirtschaft die tote Wirtschaft wieder anzukurbeln. Tragischerweise gab es bei vielen Weißen Bereitschaft, auch Land abzutreten, zu verkaufen, wohlgemerkt, und die Neufarmer anzulernen. ES rührt mich noch heute, wie das selbst einige vertriebene Farmer tun, in Kleinstinitiative – zum Wohl des Landes, aber eben auch wohl wissend, dass sie ihre Farm nie mehr zurückbekommen können.
Ich kann nur einladen: Kommt nach Simbabwe. Sprecht mit Simbabwern, mit Schwarzen und Weißen, mit Neufarmern und Ex-Farmern. Die Landreform ist ein Dorn im Fleisch dieser Nation - und leider, leider, leider dezeit im Großen und Ganzen ein trauriger Misserfolg!
Grüße aus Simbabwe!
Sanyati

RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 04.05.2012 12:45von Crazy Zebra • Admin | 2.556 Beiträge
Hallo Sanyati,
zu erst ein herzliches Willkommen von mir!
Danke für deinen Beitrag den du eingestellt hast, und danke das dies so objektiv wie möglich geschah
Nun zwei Sachen beschäftigen michzurzeit zu Simbabwe
Was wird/würde nach einem Regierungswechsel geschehen? Bürgerkrieg vielleicht, den ob die jetztigen ihre Pfründe kampflos hergeben - würde ich stark anzweifeln.
Ich denke mit einem Machtwechsel werden zuerst neue Probleme auf das Land zukommen - bevor in wirklich weiter Ferne ein Silberstreifen am Horizont erscheinen könnte.
Was mich auch immer etwas quält ist die Frage, soll ich als Tourist durch Zimbabwe reisen? Ich persönlich denke wenn ich Zimbawe nicht bereise helfe ich auch keinem.
Was denkst du persönlich, macht man etwas falsches wenn man dieses Land und seine Einwohner besucht?
HG Kurt
Afrika - eine Liebesgeschichte - Drama & Lovestory - das volle Programm


RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 04.05.2012 13:01von xam (gelöscht)

Hallo Kurt!
Ich bin zwar nicht Sanyati , aber ich wuerde auch gerne meinen "Senf" zu deiner Farge dazu geben.
Nur wenn Du nach Zimbabwe reisst kannt du der dortigen Bevoelkerung helfen
Die seit Jahren probagierten und praktizierten Tagestouren von Kasane nach Vic Falls nuetzen den Leuten in ZImbabawe fast Null.
Sie kamen mit der Begruendung auf , man solle Mugabe nicht so unterstuetzen.
DAS GEGENTEIL IST DER FALL
Mit so einer Tagestour unterstuetzt Du neben dem ehschon reichen Touroperator aus Kasane eben nur Mugabe. MAn zahlt an der Grenze visa und sonstige Gebuehren und dann den Eintritt in die Falls und dass geht alles dierekt in Uncle Bob's Tasche.
Einmal sagte mir eine Tourist mit dem ich ueber diese Sache redete. Ja wir sind dort aber extra noch Essen gegangen um die dortige Bevoelkerung zu unterstuetzen und zwar ins Kingdom. Klasse WItz gehoert auch Mugabe Familie
Also wer die Bevoelkerung unterstuetzen moechte , der sollte solange wie moeglich durch ZImbabwe reisen
HAbe leider noch nichtviel von ZIm gesehen, einmal Harare vor jahrzehnten mit dem Flieger einmal Bulawayo mit dem ZUg von Vic Falls und einmal Hwange von Vic Falls aus.
In Victoria Falls (Ortschaft in ZIM) selbst war ich seit 1990 insgesamt 139 Mal und ich freue mich schon auf da 140te mal

RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 04.05.2012 13:46von eggitom • Rhino | 1.049 Beiträge
Hallo Sanyati
auch von mir erst mal herzlich willkommen im Forum! Beobachtungen von Personen, die im Land selber leben und aus eigenen Erfahrungen berichten können, sind immer wertvoll.
Konkret zum Thema: Es gibt an der ganzen Geschichte einen Punkt, der mich von Anfang an irritiert hat und dies je länger je mehr tut: Der Bericht von Ian Scoones stammt, wenn ich mich nicht irre, aus dem Jahr 2008. Wenn ich im Internet google, finde ich einen Kommentar der BBC aus dem Jahr 2010 dazu (schon in einem früheren Beitrag verlinkt); in deutscher Sprache findet sich ausser einem von Tlaxcala, den ich heute gefunden habe, nicht wirklich viel. Ich frage mich einfach, weshalb das so ist; es einfach nur mit dem etwas grösseren Interesse in England zu begründen, scheint mir nicht allzu stichhaltig.
Was mich im oben verlinkten Bericht auch stutzig gemacht hat, ist die Passage "hat sich die Feldforschung in Simbabwe auf die Provinz Masvingo im Südosten des Landes konzentriert." Ich kenne Zimbabwe gar nicht, frage mich aber, ob eine einzelne Region relevante Aussagen zum ganzen Land zulässt. Und was hier auch schon bemerkt wurde: Zu den Quellen des Berichtes und den wirtschaftlichen Hintergründen des ESRC STEPS Centre (Arbeitgeber von Ian Scoones) findet man auch nicht wirklich viel. Zu Tlaxcala übrigens auch nicht.
Vielleicht weiss oder findet ja jemand noch ein paar konkretere Informationen.
Gruss
Thomas
Für mich ist Denkmal ein lebenslanger Imperativ, der aus zwei Wörtern besteht(Fritz Grünbaum)
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RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 04.05.2012 14:37von Sanyati (gelöscht)

Hallo Kurt und Thomas,
vielen Dank für das warme Willkommen. Ich war eigentlich schon vor vielen Jahren in Namibia ein aktiver Benutzer des Forums, allerdings unter anderem Namen, an den ich mich heute genauso wenig erinnern konnte wie an das dazugehörige Passwort .
Lass mich schnell ein paar Dinge zu den Fragen sagen. Sehr oft werde ich nach Analysen gefragt, wie es in Simbabwe weitergeht. Ehrlich gesagt fällt mir das trotz enger Arbeit auch mit Politikern total schwer, denn es gibt immer zahlreiche Möglichkeiten, die eintreten könnten, und die dann wieder zahlreiche unterschiedliche Konsequenzen haben könnten.
Nein, einen Bürgerkrieg wird es nicht geben. Es wir meiner Meinung auch erstmal keinen Regierungswechsel geben, da ich mir sicher bin, dass es in sehr naher Zukunft keine Wahlen gibt, so sehr Old Man auch darauf dringen mag. Möglicherweise einigt man sich aber auch darauf, das ganze Konstrukt GNU noch bis 2015 weiterlaufen zu lassen. Der einzige Grund, warum RGM so gerne Wahlen möchte, ist, weil er weiß, dass nur er die Partei zusammenhalten kann, sie ist nämlich gespalten ohne Ende.
Ein "Machtwechsel" - okay, nehmen wir mal an, man würde doch wählen. RGM; kann die Wahl, ist sie frei und fair, nicht gewinnen. Die MDC kann sie aber auch nicht gewinnen, da dann solange gefälscht wird, bis trotzdem alles beim Alten bleibt. Also kein Regierungswechsel. Sollte e dennoch, aus welchen Gründen auch immer, zu einem kommen, dann hast Du Recht, Kurt, es wird nicht zwingend besser. Die MDC hat sicher leider in der Koalitionsregierung als nicht sonderlich regierungsfähig erwiesen – Korruption, Selbstbereicherung u.ä. gibt es hier genauso wie im "alten Lager".
Krieg gibt es in Simbabwe sicher nicht. Die Bevölkerung ist apathisch, eine Revolte wie in Nordafrika wäre hier nie möglich. Zum "One Million People March" gegen das alte Regime kamen im vergangenen März statt der zugesagten 5000 nur 60 Leute, und die wurden auch gleich, schwupps, verhaftet. Die Menschen haben Angst, sich zu äußern, auf die Straße zu gehen…hier wird man ja schon verhaftet und verurteilt, wenn man sich Videoaufnahmen der Proteste in Ägypten und Tunesien angeschaut hat! Sollte der Alte sterben (was wohl momentan das einzig wirklich konkrete, wenn auch terminlich noch unbestimmte Wissen ist), dann bin ich mir aber sicher, dass das Militär, die eigentlichen Strippenzieher im Land, zumindest temporär die Macht an sich reißen würden, um damit auch ihr eigenes Überleben zu sichern. Ob das zu einem Blutbad führen würde, weiß ich nicht, glaube ich aber auch nicht. Blutig würden wohl eher mögliche Wahlen.
Zu deine zweiten Frage: Ja, ja, JAAAA! Bereise das Land. Die Menschen freuen sich riesig und sind offen. Und deshalb mache es nicht wie der Durchschnittstourist und fliege schnell ein nach Vic Falls und dann wieder raus und denk, Du hast Simbabwe gesehen. Hier gibt es so viele andere Dinge, die Dir den Atem rauben werden: Kariba, Mana Pools, Hwange, Bvumba, das Lowveld…! Du bist hier als Tourist sicher (viel weniger Gewalt und Kriminalität als in SA und Namibia) und Du wirst nicht denken, in einem Krisenstaat unterwegs zu sein. Simbabwe ist nicht RGM. Die Menschen und das Land haben Besuch verdient (und leider auch nötig – finanziell). Deshalb: Go for it. Urlaub in Simbabwe ist toll (so habe ich auch angefangen…)!
Thomas, vielen Dank auch für Deine kritischen Anmerkungen. Genau da (nämlich mit der Organisation und deren Hintergrund) habe auch ich meine Probleme. Du hast Recht, das Buch wurde bereits früher (kann sein, dass es 2008 war) veröffentlicht, und ja, es bezieht sich nur auf Masvingo. Zu Masvingo muss man wissen: Die Gegend ist zum einen eine ZANU-Hochburg, zum anderen aber auch politisch sehr umkämpft, ein Riesenspannungsfeld. Die Provinz ist landwirtschaftlich besonders tot und muss massiv mit Nahrungsmittelhilfe versorgt werden. Ganz sicher ist sie kein Beispiel, dessen Schlüsse man auf das gesamte Land übertragen kann!
Ich kann nur spekulieren, warum man im Internet in deutsche Sprache wenig über diesen Bericht findet. Es stimmt schon, dass simbabwische Themen in UK eine viel größere Präsenz haben als in Deutschland. Medien- und Publikationstechnisch ist Deutschland mit Blick auf Simbabwe eher tot. Ich muss mich allerdings auch noch mal ein wenig schlau machen über die gesamten hintergründe, bevor ich Dir dazu eine fundierte Meinung anbieten kann.
So, jetzt bin ich in Schreiblaune – her mit den Fragen !
Sanyati

RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 04.05.2012 16:33von Bamburi (gelöscht)

Hallo Sanyati,
vielen Dank, dass Du Dir die Mühe machst, uns so viele wertvolle Infos zu geben!
Mir persönlich hast Du schon sehr geholfen, indem Du die Frage beantwortet hast, ob man beruhigt nach Zimbabwe reisen kann. Hier stand bei mir das Thema "Sicherheit" gar nicht im Fokus, nur wollte ich Mugabe kein Geld in den Rachen werfen.
Dann ist mein Reiseziel für nächstes Jahr schon geklärt.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, sieht es eher so aus, als ob Zimbabwe in diesem Krisenzustand bleiben würde - ob mit Mugabe oder einem Militär-Regime. Gäbe es denn unter den Militärs Personen, denen man einen demokratischeren Kurs zutrauen könnte?
Grüßle
Anja

RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 04.05.2012 19:21von botswanadreams (gelöscht)

Hallo Sanyati
ein ganz herzlich willkommen hier im Forum und danke, dass du uns an Deiner Sicht der Dinge zu politischen Themen über die Situation in Zimbabwe teilhaben lässt. Hier Informationen zu bekommen, ist verdammt schwierig.
Ich kann Deine Meinung - ja, kommt nach Zimbabwe - nur unterstützen. Wir waren im November 2011 das erste mal für drei Wochen in Zimbabwe unterwegs. Die Offenheit und Hilfsbereitschaft der Menschen hatten wir so noch nirgends erlebt. Wir haben jede Gelegenheit genutzt, ob Ranger, Camp-Assistenten oder zufällige Begegnungen am Straßenrand, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Ihre immer gleichlautende Frage war, wann kommt ihr wieder nach Zimbabwe und sagt es bitte allen zu Hause, dass sie unbedingt auch kommen müssen.
LG
Christa

RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 06.05.2012 01:16von xam (gelöscht)

Halllo Volker!
Du hast mich glaube ich inspiriert jemanden aus ZIM zu einem Kommentar zu bewegen, oder??
Denke ich habs geschafft, und jetzt kommt von Dir nicht eine einzige Antwort.
Finde ich etwa seltsam.

RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 06.05.2012 01:30von Volker (gelöscht)

Zitat von xam
Halllo Volker!
Du hast mich glaube ich inspiriert jemanden aus ZIM zu einem Kommentar zu bewegen, oder??
Denke ich habs geschafft, und jetzt kommt von Dir nicht eine einzige Antwort.
Finde ich etwa seltsam.
Hallo Jörg,
keine Sorge, ich werde ganz sicher in diesem Thread noch etwas schreiben. Vielen Dank dafür, dass Du Doro auf den Thread aufmerksam gemacht hast
Viele Grüße,
Volker

RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 06.05.2012 22:13von Sanyati (gelöscht)

Ach Leute, man kann auch echt nichts geheimhalten vor Euch :). Dann also jetzt Doro, nicht mehr Sanyati. Anja und Christa, Ihr bekommt morgen eine gebuehrende Antwort von mir, wenn ich besseres Internet habe, außerdem gibts News zur Landfrage. Gute Nacht wünsche ich von einem wunderbaren Abend in Simbabwe...der Mond ist einzigartig, der Himmel ist einzigartig, die Sterne sind es...muss man gesehen haben!
Schlaft gut,
Doro

RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 06.05.2012 22:41von Silberadler • Rhino | 1.027 Beiträge
Zitat von Sanyati
Ach Leute, man kann auch echt nichts geheimhalten vor Euch :). Dann also jetzt Doro, nicht mehr Sanyati. Anja und Christa, Ihr bekommt morgen eine gebuehrende Antwort von mir, wenn ich besseres Internet habe, außerdem gibts News zur Landfrage. Gute Nacht wünsche ich von einem wunderbaren Abend in Simbabwe...der Mond ist einzigartig, der Himmel ist einzigartig, die Sterne sind es...muss man gesehen haben!
Schlaft gut,
Doro
Hallo Doro,
verschone bitte Anja und Christa. Wer auf Dein Profil geht, stößt automatisch auf Doro.
Gruß Mike
Aus einem Grashalm wird ein Vogelnest.
(Weisheit der Ovambo)

RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 07.05.2012 10:05von Sanyati (gelöscht)

Hallo Anja, Christa und Comrades,
Ja, die heikle Frage, ob man RGM Geld in den Rachen wirft. Natürlich zahlst Du wie in der DDR Eintritt, wenn Du ins Land willst – 30 USD sind es derzeit für Touristen. Und natürlich geht da Geld an den Staat (frag mich nicht, was damit gemacht wird, und wahrscheinlich wollen wir es gar nicht wissen). Das ist aber in anderen Ländern auch so, ein Visum für Sambia ist beispielsweise noch viel teurer. Im Endeffekt ist aber die Anwesenheit von Touristen wichtig, denn sie bringen Geld, und das auch jedem einzelnen Lodgebetreiber, jedem einzelnen Souvenirverkäufer etc. Klingt jetzt sehr materialistisch, aber das ist es, was die Leute hier gerade brauchen. Und dazu kommt, dass Simbabwer sehr stolze Menschen sind, die lieben ihr Land, und sie zeigen es gerne, außerdem sind sie gerne im Kontakt mit anderen Menschen (selbst solchen aus den bösen Western imerpialistic nations!!). Also ja, ich kann einen Besuch nur empfehlen, ist er doch gut für die Menschen hier und fuer die eigene Seele.
Und Christa, ich kann Deine Erfahrungen nur bestätigen. Nach sechs Jahre in Namibia war ich ebenfalls überrascht von der Offenheit, Liebenswürdigkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen hier. Und das hält auch nach Jahren bei mir noch an. Wenn Du eine Panne hast, ist sofort jemand da, um Dir zu helfen (und Du wirst nicht ausgeraubt), wenn Du nach dem Weg fragst, sind die Leute nett und freundlich (selbst, wenn sie Dir nicht helfen können). Ist man auf der Strasse unterwegs, grüßen sich die Leute, wie in Deutschland auf dem Dorf. Und auch mir sagen sie immer wieder, ich solle meine Familie und Freunde aus Deutschland hierherbringen!
Anja, leider sieht es so aus als würden wir in der Tat noch einen weiten Weg vor uns haben, mit RGM, mit Militärs, aber sicher auch mit einer Regierung der so genannten demokratischen Kräfte. Zuverlässige Aussagen über die Militärs und deren Einstellung bzw. Ausrichtung sind schwierig. Ich weiß, dass es in den Reihen der Sicherheitskräfte (also Polizei und Armee) durchaus Abweichler gibt. Gerade 2008/2009 war das so, da Riesenunmut herrschte über die schlechte Bezahlung. Die MDC hat die Gehälter dann ein wenig aufgebessert, dann aber auch nicht mehr viel getan. Zudem ist es in diesem Gefüge oft schwierig für einen einfachen Soldaten oder Polizisten, sich zu seiner Meinung zu äußern, das könnte Leib, Leben und Familie in Gefahr bringen. Wenn wir hier von Militärs, also den Bossen, sprechen, dann sind das allerdings alte Kader aus dem "Befreiungskampf", die für ihre Loyalität zum alten Mann viel Geld und zahlreiche Vorzüge erhalten (zB auch Farmern). Wer da abweicht, wird schnell als Sellout gebranntmarkt, und das wars mit der luxuriösen Herrlichkeit. Daher herrscht auch in deren Kreisen eine gewisse Paranoia, nicht nur davor, sondern auch vor einer möglichen Strafverfolgung für Greueltaten. Einen prominenten Fall gab es ja im vergangenen Jahr, als einer der höchsten Militärs im Lande, General i.R. Solomon Mujuru (pikanterweise der Mann von VP Joyce Mujuru), unter mysteriösen Umständen auf seiner Farm verbrannt ist. Er war für seine modernen und auch reformorientierten Meinungen bekannt…in Simbabwe ist man sich sicher, dass er ermordet wurde, eine Untersuchung läuft noch. Und das war natürlich auch ein Warnschuss an andere…
Eigentlich wollte ich gerne noch ein paar sehr gute Infos zur Landreform hier posten, aber das würde das Forum sprengen. Die ganze Serie gibt es aber auf www.sokwanele.com und dann unter Zimbabwe Land Series. Sehr interessant! Darüber hinaus gibt es auf dieser Seite ohnehin gute Facts, Updates und Meinungen über die aktuelle Situation im Land!
Viel Spaß beim Lesen!
Doro
PS: Kein Problem mit meinem Namen, hatte gar nicht an das Profil gedacht, sondern eher befuerchtet, jemand habe mich anhand meines Vorleben identifiziert ;)

RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 07.05.2012 11:37von Silberadler • Rhino | 1.027 Beiträge

RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 07.05.2012 11:47von Sanyati (gelöscht)

Comrades = sehr afrikanisch angehauchte Bezeichnung fuer Mitstreiter, aus den libration struggles stammendes Wort. Gemeint habe ich damit Euch alle :)!

RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 07.05.2012 11:55von Emanuel • Leopard | 141 Beiträge
Es ist wohl keiner von uns ein wirklicher Zimbawe-Kenner, ich sicherlich nicht. Aber in den drei Wochen die ich in einem Buschspital verbracht habe, sind wir auch im 160km entfernten Bulawayo gewesen. Damals gabe es non den ZIM-Dollar und alles war sehr teuer wenn es überhaupt erhältlich war. Die Gestelle im Supermarkt waren grösstenteils leer. Die Leute kauften sich minderwetige chinesische Ware, weil das andere zu teuer war. Dadurch brach die einheimische Produktion zusammen.
EU und UNO wollten Mais spenden Mugabe machte aber vorbehalte, weil es genmanipuliert sein könnte. Vor der Landreform wurde Mais und Fleisch exportiert.
Es kann sein dass die Landenteigung langfristig gut für die Bevölkerung ist, aber ich habe ganz starke Zweifel daran.
Atheism is a non-prophet organization.
http://africanomads.wordpress.com
http://www.nelson2africa.blogspot.com

RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 07.05.2012 12:47von Sanyati (gelöscht)

Danke, Emanuel!
Vieles von dem, was Du schreibst, stimmt auch heute hier noch. Zwar sind die Supermaerkte wieder voll, aber die Lebenshaltungskosten (jetzt in USD) sind extrem hoch. Und importierte suedafrikanische Produkte sind teils billiger als lokale (und meistens leider weniger gute). Daher gibt es extrem hohe Einfuhrzoelle auf Produkte aus dem Ausland. Chinesische Ware gab und gibt es heute vor allem im Bereich Elektronik und Kleidung, nicht aber im Nahrungsmittelwesen.
Und was die Einfuhr von Spenden und Nahrungsmittelhilfe angeht, siehe oben. Die kommt nicht zwingend dort an, woe sie gebraucht wird!
Gruß aus Harare,
Doro

RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 08.05.2012 07:21von Emanuel • Leopard | 141 Beiträge
Hallo Doro
Da Du offensichtlich in Harare lebst nehme ich es zurück dass, hier keine Zimbabwe-Kennerinnen sind.
Kannst Du mir sagen ob die Gegend in der die Studie gemacht wurde zu den Mugabe Hochburgen gehört. Ich meine zu wissen, dass die meisten Ndebele's nicht zu seine Anhänger gehören. Die sind aber eher im Westen angesiedelt.
Vielleicht hat das auch einen Einfluss auf die Studie gehabt.
Comrade ist nicht unbedingt typisch afrikanisch. Es ist aber im südlichen Afrika und da vorallem in SA, NAM und ZiM geläufig weil diese durch komunistische Parteien regiert werden. Ich vermute dass hier aus Genossen, Comrades wurde.
LINK ->
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RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 08.05.2012 08:23von Emanuel • Leopard | 141 Beiträge
Hallo Xam
Wir haben 2009 einen solchen Tagesausflug von Kasane zu den Vitoria Fälle gemacht. Wir hatten nicht die Zeit ZIM länger zu bereisen und auch keine Lust die Zollprozedur für den Mietwagen durchzumachen. Damit hat Mugabe auch weniger Geld bekommen, denn die Touroperator machen den Transport bis zur Grenze mit einem Fahrzeug und auf der anderen Seite wartet ein zweites auf die Gäste. Damit sparen sie Geld und Zeit.
Es Stimmt auch nicht das in ZIM niemand etwas von Tagesausflügleren, haben
Ich zähle mal auf welche Dienste wir auf der ZIM-Seite in Anspruch nahmen:
Bus Fahrer.
Helikopterrundflug-Operator
Der Taxifahrer der uns von den Fälle in den Ort zurück brachte.
Das Restaurant im Ort
Diverse Souvenirverkäufer.
Das Victoria Falls Hotel.
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RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 08.05.2012 09:52von Info-Namibia (gelöscht)

Bzgl. Comrade.
Meines Erachtens ist Comrades die englische Übersetzung für Kamerad. Kamerad wiederrum ist eher ein Wort das man der "östlichen Hemisphäre" zuordent und in der "westlichen Welt" sehr selten gebraucht wird, wohl aber häufiger in englischsprachigen Ländern, deren "politische Wurzeln" im Osten zu suchen wären, wie zb Namibia, Südafrika, etc.
Liebe Grüße,
Sebastian

RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 08.05.2012 10:19von xam (gelöscht)

RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 08.05.2012 10:30von xam (gelöscht)

Zitat von Emanuel
Hallo Xam
Wir haben 2009 einen solchen Tagesausflug von Kasane zu den Vitoria Fälle gemacht. Wir hatten nicht die Zeit ZIM länger zu bereisen und auch keine Lust die Zollprozedur für den Mietwagen durchzumachen. Damit hat Mugabe auch weniger Geld bekommen, denn die Touroperator machen den Transport bis zur Grenze mit einem Fahrzeug und auf der anderen Seite wartet ein zweites auf die Gäste. Damit sparen sie Geld und Zeit.
Es Stimmt auch nicht das in ZIM niemand etwas von Tagesausflügleren, haben
Ich zähle mal auf welche Dienste wir auf der ZIM-Seite in Anspruch nahmen:
Bus Fahrer.
Helikopterrundflug-Operator
Der Taxifahrer der uns von den Fälle in den Ort zurück brachte.
Das Restaurant im Ort
Diverse Souvenirverkäufer.
Das Victoria Falls Hotel.
Halllo Emanuel!
Na da hast DU recht , da hat dann doch noch jemand von Euch profitiert ausser nur RGM. Das ist schoen.
Was ich immer nicht verstehe ist , dass man so von der Zollprozedur fuer das Auto spricht
Da kenne ich aber ganz andere Grenzen.
OK. ich war nur 139 Mal in Victoria Falls/ZImbabwe, aber meist bin ich mit Mietwagen und meinen Gaesten nach 20-30Minuten durch. Wenn ich mich richtig erinnere hat es einmal eine Stunde gedauert. Das finde ich von der Zeit her nicht sehr aufwendig.
Zugegeben es gibt schnellere Plaetze aber auch langsamere. Wenn man dann noch die Zeit hinzunimmmt die man fuer die Ausreise braucht, so ca. 1-5Minuten, dann hat man doch ein sehr akzeptable Mittel, oder sehe ich das falsch???

RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 08.05.2012 12:58von Sanyati (gelöscht)

Hallo Emanuel,
nur ganz schnell: Keine Sorge, ich halte mich auch nicht fuer einen ZIM-Kenner (und fuehle ich auchueberhaupt nicht von Dir angegriffen :)), sondern nur fuer jemanden, der von innen spricht. Apropos Comrades: Das ist tatsaechlich dem marxistisch/kommunistischen Sprachgebrauch entlehnt. In politischen Veranstaltungen ist das hier die normale Anspracheform, und zwar sowohl bei ZANU als auch, wenn auch nicht so ueberbordend, bei der MDC. Kennen wir doch aus anderen Laendern auch. Wir nutzen das daher auch gelegentlich, um Freunde und Mitstreiter anzusprechen...daher meine Anrede an Euch (also nichts, was meiner Gesinnung entstammt und auch nichts, was hier diskutiert werden muss).
Zu Deiner Frage: Die Studie wurde in der im Suedosten Simbabwes gelegenen Provinz Masvingo gemacht (Masvingo ist ebenfalls die Provinzhauptstadt). Auch wenn die Provinz an das Matabeleland South grenzt, ist die grosse Bevoelkerungsmehrheit Shona. Generell ist die Provinz eine ZANU-Hochburg (siehe mein erster Beitrag) mit einem "harten Hund" als Provinzgouverneur.
Ich muss trotz Deine Aufzaehlung von Menschen, die von kurzbesuchen profitiert haben, dazu sagen, dass das relativ ist. Wirklich profotieren hier nur die Grossen, naemlich das Busunternehmen, der Restaurantbesitzer, der Hotelbesitzer etc. (natuerlich von Trinkgeldern mal abgesehen). ich bin ja schon froh, wenn Leute ueberhaupt nach Simbabwe kommen. Allerdings habe ich ein Problem mit den Touristen, die schnell reinjetten, noch schneller wieder rausjetten, ihre Zeit in kolonialen Hotels und bei Touri-Attraktionen verbringen (nichts gegen das alles, ist ja auch okay, mache ich ja auch gelegentlich, aber jetzt kommts) und sich dann anmassen zu sagen, sie haetten Simbabwe gesehen. Machst Du nicht, keine Frage, darum geht es mir auch nicht. Ich war vergangenen Jahr im November zum letzten Mal an den Vic Falls. Ja, sie sind schoen, aber ich war furchtbar abgestossen von dem, was in der VF Safari Lodge und im VF Hotel fuer Leute abhaengen, die ihren Platz auf der Sonnenterasse oder im Safariwagen nicht verlassen und dann hinterher damit prahlen, sie haetten die Wahrheit des Krisenlandes gesehen. Natuerlich, Vic Falls und dem dortigen Gewerbe (und damit auch dem Arbeitsmarkt) geht es noch vergleichsweise gut. Aber davon kann und darf man keinesfalls Rueckschluesse auf den rest des Landes ziehen.
Zur Autopzollprozedur kann ich nix sagen, das habe ich noch nie nach Simbabwe rein gemacht...glaube aber nicht, dass es schlimmer und nervenaufreibender sein kann als die Einreise nach Sambia...
Liebe Gruesse,
Doro
PS: Heute Headline in der Daily News: ZANU PF hat sich in fuenf Fraktionen ausgespalten...na dann...

RE: Eine etwas andere Sicht zur Landreform in Zimbabwe
in INTERNET MEDIENWELT 10.05.2012 22:58von Volker (gelöscht)

Hallo,
anbei möchte ich einen aktuellen Artikel aus England nicht vorenthalten, der sich mit der Frage auseinander setzt, ob und wie man in Zimbabwe Bedürftige unterstützen kann/soll, u.a. auch Menschen, die im Zuge der Landreform - wie die Jungfrau zum Kinde - zum Farmer werden sollten:
Guardian
Viele Grüße,
Volker

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