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Folgen des Klimawandels in Namibia

in INTERNET MEDIENWELT 14.02.2012 11:32
von Afrika Sonne (gelöscht)
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Hallo,

anbei ein interessanter Artikel der AZ (14.02.12) zu den Auswirkungen des Klimawandels in Namibia.

"Für den Klimawandel rüsten
Auswirkungen kosten Milliarden, bieten aber auch Potenziale – Handeln gefordert
(...)

Windhoek – Schätzungen der Regierung zufolge werde der Klimawandel Kosten in Milliardenhöhe verursachen. So seien vergangenes Jahr nicht nur rund 500 Millionen N$ für die Reparatur von Transportinfrastruktur (Straßen, Brücken etc.) in Folge des Hochwassers ausgegeben, sondern auch 450 Millionen N$ in der mittelfristigen Finanzplanung für die Folgen von wetterbedingten Katastrophen reserviert worden. Das sagte Finanzministerin Saara Kuugongelwa-Amadhila gestern in Windhoek bei einem Workshop zum Thema „Klimawandel aus der Wirtschaftsperspektive“, den die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) sowie die Industrie- und Handelskammer (NCCI) angeboten haben."

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"Die Ministerin sprach von „mehreren Milliarden“, die mittelfristig notwendig seien, um die (negativen) Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren bzw. auf Notsituationen zu reagieren. So seien allein zwei Milliarden Namibia-Dollar nötig, um Oshakati vor Hochwasser zu schützen. Kuugongelwa-Amadhila verwies auf die im November 2011 von der Regierung vorgestellte „Nationale Strategie zum Klimawandel für Namibia“ und erwähnte die „Dringlichkeit der Anpassung“. Die Hauptsorge bei diesem vielschichtigen Problem gelte dem Wasser, führte sie aus und forderte den Schulterschluss zwischen Regierung und Gesellschaft. Der Privatsektor indes solle sich vor den Auswirkungen schützen, neue Technologien entwickeln und in erneuerbare Energien investieren, sagte sie.

Dr. Juliane Zeidler von der Beratungsfirma IECN stützte die Argumentation der Ministerin und sprach davon, dass in den kommenden Jahren rund 23 Milliarden N$ notwendig seien, um allein die Landwirtschaft für die Folgen des Klimawandels zu rüsten. Klar sei, dass es im südlichen Afrika heißer und trockener werde. Namibia sei durch Datenmaterien und Studien gut vorbereitet, sagte sie, räumte aber ein: „Wir müssen uns auf das Unvorhersehbare vorbereiten.“

Alle Wirtschaftszweige – beispielsweise Landwirtschaft, Fischerei, Tourismus, Handel – seien vom Klimawandel betroffen und könnten binnen 20 Jahren bis zu 50% ihres Beitrags zum BIP verlieren, so Zeidler. Zum Streitpunkt, ob der Klimawandel Wirklichkeit ist oder nicht, sagte sie: „Maßnahmen zur Anpassung ist das einzig nachhaltige Handeln.“

Harald Schütt, Unternehmensberater und Experte für erneuerbare Energien (Amusha cc), hielt vor allem ein Plädoyer für Solarenergie. Namibia habe die „weltweit besten Voraussetzungen dafür“, argumentierte er. Bei einem flächendeckenden Einstieg müssten die Solarplatten hier hergestellt werden. Weitere Arbeitsplätze und saubere Energie könnten durch Verbrennung von Eindringerbüschen (bush to electricity) generiert werden, führte er aus.

Mehrere SWAPO-Parlamentsabgeordnete äußerten sich zu dem Thema. Während Moses Amweelo auf Abholzung der Wälder, Nutzung von Wasserkraft und Aufklärung hinwies, forderte Ben Amathila die Nutzung von entsalztem Meerwasser für Gemüseanbau sowie die autonome Energieversorgung von kleinen Orten durch Solar.

Der Dialog zu diesem Thema soll von den gleichen Partnern fortgesetzt werden.

Von Stefan Fischer"
Quelle


Hierzu auch folgender Artikel der AZ, 14.02.12:

"Vom Wissen zum Handeln

Was müssen wir tun, um die (Um-)Welt zu retten? Global denken, lokal verhindern! So reden Spötter angesichts der unzähligen Workshops und Konferenzen zum Klimawandel, auf denen zu viel geschwätzt und wonach zu wenig umgesetzt wird. Die Erkenntnis des notwendigen Handelns wurde jetzt in Namibia bestätigt, wo es – auch bei einem Workshop – praktische Denkanstöße gab.

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Von mehreren Seiten wurde auf die Nutzung erneuerbarer Energien hingewiesen. Das ist wichtig und liegt im Trend, aber wir sollten dabei bedenken: Jegliche Maßnahme zum Schutz der Umwelt – auch die Umstellung auf erneuerbare Energien und Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes – wird den Klimawandel nicht verhindern. Die Ursache für die Situation, in der wir derzeit stecken, liegt viele Jahre zurück und lässt sich nicht mehr umkehren. Die Rettung der Welt im Eilverfahren funktioniert nicht. Vielmehr muss kurzfristiges Agieren darauf ausgerichtet sein, mit Auswirkungen des Klimawandels umzugehen bzw. negative Folgen zu minimieren. Parallel dazu müssen wir natürlich unsere Lebensweise umstellen, damit wir unseren Kindern und Enkeln wenigstens eine halbwegs brauchbare Welt hinterlassen.

An Willen und Ideen mangelt es hier nicht, wie sich auf dem Workshop gestern gezeigt hat. „Wir müssen jetzt vom Punkt des Wissens zum Punkt des Handelns kommen“, sagte der Parlamentarier Moses Amweelo. Recht hat er, die politischen Amtsträger sind in der Pflicht, Konzepte und Strategien aufzustellen und alle Interessenträger einzubeziehen. Dazu muss der Staat aber zunächst vor der eigenen Haustür kehren und beispielsweise sicherstellen, dass eine nachhaltige Energiepolitik eingeschlagen wurde. Da gibt es großen Handlungsbedarf, wie eine jüngste Äußerung von Energieminister Isak Katali deutlich macht, der meinte, dass Kernkraft die „billigste und sauberste Energie“ sei.

Ebenso grenzwertig ist das Agieren des staatlichen Stromversorgers NamPower, der bereits etliche Initiativen bzw. potenzielle Investoren für erneuerbare Energien im großen Stil durch Interessenlosigkeit abgewürgt oder durch einen ermüdenden Diskussionsmarathon mit mangelnder Entscheidungsfreudigkeit vergrault hat. Das krampfhafte Festhalten am (Strom-)Monopol muss man auch den meisten regionalen Stromverteilern (REDs) sowie den Kommunen vorwerfen, die es bisher versäumt haben, erneuerbare Energien durch die Erarbeitung und Propagierung von Einspeisemöglichkeiten (und -tarifen) zu fördern.

Umso wichtiger ist es, dass wir alle unseren Beitrag zu einem verantwortungsvollen Energieverbrauch sowie effektiven Umweltschutz leisten und so das Erbe, das wir an die Nachwelt weitergeben, nicht ganz ramponieren. Der Berater Wolfgang Schenck lieferte dazu ganz einfache Tipps. Man kann das Licht ausschalten. Oder mit dem Auto langsamer fahren. Denken Sie mal öfters daran, denn zur Rettung der Welt werden Sie sonst keine Aufforderung bekommen.
Von Stefan Fischer"
Quelle

viele Grüße
Afrika Sonne


zuletzt bearbeitet 14.02.2012 11:46 | nach oben springen


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