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Westafrika von Marocco bis Angola

in REISEPLANUNG VON A-Z ROUTEN / UNTERKÜNFTE / REISETIPPS 23.09.2018 17:22
von Zebrastreifen • Rock-Dassie | 5 Beiträge

Wir sind gerade in der Republik Congo von Norden kommend und haben so einiges erlebt. Möchten gerne auf diesem Wege einige Informationen weitergeben.

Fuer alle die, die das Abenteuer einer Afrika-Umrundung ins Visier genommen haben, geht es ohne Westafrika natürlich nicht.
Der Einstieg in Marocco ist sehr einfach, ohne Visa und mit ungehindertem Reisen durch das Land. Auch in Mauretanien und Senegal gibt es keine Probleme. Senegal fordert das Carnet de Passage, fuer uns war damit die Einreise keine grosse Sache. Hatten aber Reisekollegen ohne Carnet, da gab es viele Diskussionen und am Ende 250 EUR fuer 2 Tage Transit oder in Dakar zum Zoll und nachzahlen. Wir hatten den Weg ueber Mali gewählt, Grund war die Regenzeit in Guinea. Mit einem mulmigen Gefühl sind wir in Mali eingereist, hat sich aber in keiner Weise bestätigt, die Menschen sind freundlich und auch in Bamako sind wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuss unterwegs gewesen, ohne Probleme. Den Norden des Landes haben wir natuerlich nicht besucht, war uns dann doch zu gefährlich, schade drum.
Weiter ging es durch Burkina Faso und Benin. Alles sehr einfach zu bereisen, in Benin beginnen die Strassen dann eher mehr aus Schlaglöchern in größerem Ausmass zu bestehen und es dauert seine Zeit Strecken zurück zu legen.
Mit dem Grenzuebertritt nach Nigeria begann dann jedoch der “härteste” Abschnitt ! Schon bei der Einreise mussten wir uns mit sehr aufdringlichen Schleppern auseinandersetzen und die ca. 100km Anfahrt auf Lagos war die absolute Katastrophe, unheimlich viel Verkehr und Pottholes von ungeahntem Ausmass in Tiefe und Weite ! Die Strassen in Nigeria sind in sehr schlechtem Zustand, u.a. kilometerlang mit Schlamm überzogen . Das nervigste sind jedoch die permanenten Strassensperren von Militär und auch privaten Gruppen, die mit Nagelbrettern die Strasse blockieren und Geld fordern. Wir haben nie gezahlt aber unsere Nerven haben ganz schoen gelitten dabei wenn man bedenkt aller 5km eine Strassensperre !
Das Schwierigste auf der Reise durch West- und Zentralafrika sind immer wieder die Visabeschaffungen. Wer denkt er könne schon zu Hause einige Visa beantragen, wird dann Probleme mit dem Timing bekommen, denn man kann die Strecke einfach nicht gescheit planen. Ja, es gibt in jeder Hauptstadt Botschaften der umliegenden Staaten, aber jede Botschaft behandelt Visa-Sachen anders und auch mit unterschiedlichen Preisen. Mitunter kann es bis zu einer Woche Wartezeit bedeuten bis das Visa dann endlich ausgestellt ist, so heisst es nur Dienstags und Donnerstags, ja wenn Du Freitag ankommst, hast Du schon ein Problem und dazu noch ein gescheites “Quartier” fuer die Zeit zu finden das ist richtig Arbeit. Wichtig sind genügend freie Seiten im Pass denn pro Land sollte man eine Doppelseite einplanen fuer Visa und Stempel. Das Nigeria-Visa ist zB. schwer zu bekommen, die meisten stoppen dafür in der Hauptstadt von Burkina Faso. Das Botschaftspersonal lässt sich entsprechend “feiern” und dazu hat man ca. 100 EUR pro Person zu zahlen und dann zwei Tage zu warten. Wichtig ist auch zu beachten, dass manche Visa am Tag der Ausstellung beginnen, es kann passieren dass man erst ankommt wenn die 4 Wochen schon vorüber sind, also nicht zu früh beantragen auch wenn es schwer fällt. Auch das Cameroon-Visa verlangte besondere Energie. Es war zwar kein Problem in Nigeria auf einer der 3 Botschaften ein Visa fuer Cameroon zu bekommen, wir mussten jedoch dafür unterschreiben, dass wir nicht ueber die Haupttrasse am Grenzübergang Ekok ausreisen, da Cameroon dort gerade einige Unruhen der englischsprachigen Bevölkerung hat. So haben wir versucht mittels Schiffsverbindung auszureisen, Kostenpunkt 1400 EUR fuer 2 Personen und Truck fuer nicht mal 24 Std. ! Wir haben dann die Piste gewählt ueber die Berge was sehr sehr anstrengend war zumal wir nicht mit einem Landrover reisen sondern mit einem Pickup Camper.
Wohl jeder der unterwegs ist, hat ein gewisses Budget zur Verfügung. Bei der Planung sollte man unbedingt die Visa-Kosten nicht ausser Acht lassen, fuer uns lagen sie bei ca. 900 EUR pro Person fuer den Reiseabschnitt bis einschliesslich Angola.

Fazit, das Reisen in dieser Region ist durchaus möglich. Sicherheitsbedenken gibt es immer wieder, in unserem Falle und was wir von anderen Reisenden wissen, die mit uns zeitgleich unterwegs waren, hat es diesbezüglich keine Probleme gegeben . Aus unsere Sicht heraus, wuerden wir diese Anstrengung fuer Mensch, Fahrzeug und Budget nicht noch einmal auf uns nehmen, dann lieber eine Verschiffung nach Luanda und dort entspannt einsteigen.


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