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Tag 2: Fahrt in den Parque Nacional Braulio Carrillo
Wie erwartet und auch von Javier vorausgesagt sind wir schon früh wach...so um 04:00 Uhr, was in der Schweiz 11:00 morgens ist.
Kein Wunder ist an Schlaf nicht mehr zu denken!
Aber liegen bleiben ist ja auch was ganz schönes und so machen wir das ganz genussvoll bis die Dämmerung beginnt.
Dann gehts erst mal unter die Dusche und zu anderen morgendlichen Geschäftigkeiten bevor wir unser Gepäck sortieren und so um die 07:00 Uhr raus zum Frühstück gehen.
Nur...das Frühstück schläft offenbar noch...
...'nur' der Kaffee und der Tee stehen schon bereit!
Also geh ich mal in den Garten raus und schau mich um, während gleichzeitig eine Angestellte mit dem Aufbau des Frühstückbüffets beginnt.
Sehr schön hier und erstaunlich ruhig wenn man bedenkt dass wir in einer Grossstadt nahe einer viel befahrenen Strasse und auch nahe des Flughafens sind.
Ich staune und geniesse!!!
Oben: Der Frühstückstisch mit der darunter darniederliegenden Terrasse
Oben: Das Haus vom Garten aus...sehr schön ists hier im 'Casa de las Tias', kann ich nur weiterempfehlen!
Und auch das Frühstück ist was zum geniessen!
Früchte, Kaffee, Tee, Eier nach Wunsch (bei uns 'scrambled eggs', also Rührei), Brot, Butter, Confiture, Honig und eine typisch Costa-Rica-nische Spezialität aus Bohnen, Reis und Speck ('Gallo Pinto') verwöhnen unsere Gaumen während die Morgensonne meinen Nacken streichelt...
Herrlich!!!
Oben: Und so schaut der erste Teil meines Frühstücks aus!
Oben: Und hier der zweite Teil: 'Gallo Pinto' mit Rührei...Letzteres schmeckt mir sehr gut, Ersteres wird jedoch nicht
meine Leibspeise werden...
Vögel tschwitschern fliegend umher, sogar einen Kolibri seh ich kurz am Busch neben dem Esstisch...es gefällt mir hier!
Und da ist noch die wirklich herzliche Art von Pilar und Javier!
Sabine und ich sind uns jetzt schon sicher dass wir die richtige Unterkunft gewählt haben!
Wir sind noch nicht ganz fertig und schon gesellen sich weitere Gäste an den grossen Frühstückstisch.
Es sind die in den USA lebende Schwester von Pilar und eine Freundin, die eine Reiseagentur unterhält, was uns sehr zu gute kommt!
Denn wir werden von Tipps überhäuft, es werden Notizen gemacht, Orte in unserer Karte eingekreist, unsere Route besprochen usw...
Was uns dabei besonders freut ist dass uns alle diese Costa-Rica-Kenner bestätigen dass unser Entscheid, wenige Orte mit viel Zeit zu 'machen' die richtige Entscheidung war!
Bis so etwa 09:30 Uhr lassen wir uns mit Tipps überschütten und dann machen wir uns auf den Weg in den Parque Nacional Braulio Carrillo.
Oben: Und das ist er nun: Unser kleiner Toyota!
...ohne Nummernschilder...
...was ist Costa Rica offenbar nicht unüblich ist, da die Nummernschildproduktion der Nachfrage einige Monate hinterherhinkt...
Das ist zwar nicht was uns empfohlen wurde, aber der Park ist deutlich näher an unserer Unterkunft als der empfohlene Parque National Los Quetzales, zu dem wir offenbar etwa 3 Stunden pro Weg fahren würden.
Zum Baulio Carrillo sinds aber nur mal etwas mehr als eine Stunde pro Weg...darum und weil wir was von einer Seilbahn durch die Baumkronen gelesen haben bevorzugen wir den Park!
Und los gehts, der Toyota mischt sich tapfer durch San Jose!
OK, trotz Google-Offline-Maps erwische ich die eine oder andere Strasse etwas falsch, aber mit dem kleinen Wagen kann man ja beinahe auf der Stelle wenden und wieder zur richtigen Strasse zurückdüsen.
Irgendwann liegt die Stadt hinter uns und die Strasse windet sich über weite Kurven in die Höhe...
...was auch etliche Lastwagen versuchen...
...aber dank einem Leistungsgewicht jenseits von Gut und Böse teilweise nur im Schritttempo schaffen!
Ich staune!
Zum Einen weil die Lastwagen hier beinahe Ausnahmslos die auf Bildern so imposanten amerikanischen Trucks sind, zum Zweiten weil die in Wirklichkeit erstaunlich klein sind und zum Dritten dass die ausser enormen Lärm und schwarzen Wolken kaum was produzieren!
Zumindest offenbar nichts was man als Kraft bezeichnen könnte!
So lahme Lastwagen hab ich bisher ausschliesslich in den Bergen Afrikas gesehen!!!
Ich staune echt beinahe Bauklötze und denk mir dass es halt schon zu den USA passt: Grossspuriges Auftreten und nicht viel dahinter...
Und ja, es ist mir klar dass das auf den Grossteil der Amis nicht zutrifft, aber das Klischee gibts halt und diese lahmen Krücken unterstreichen es eindrucksvoll!
Das Überholen ist schwirig, weniger weil Sabine mich zu einem zurückhaltenden Fahrstil mahnt sondern weils dank doppelter Sicherheitslinien kaum legale Überholmöglichkeiten gibt bis die Strasse endlich mal mehrspurig wird!
Doch kaum sind einige überholt steht man schon bei der nächsten Kolonne an, denn auch wenns nun abwärts geht fahren die Trucks sehr, sehr langsam!
Offenbar um die Bremsen zu schonen und in tiefen Gängen mit der Motorbremse die 'Geschwindigkeit' zu halten.
Was bei den amerikanischen Trucks, die grossteils mit einer sogenannten 'Dekompressionsbremse' funktionieren, einen ohrenbetäubenden Lärm verursacht, der dem eines Presslufthammers in nichts nahesteht!!!
Echt, bei uns machen startende Helikopter einen etwa vergleichbaren Radau wie dort bremsende Lastwagen!!!
Irgendwann gehts wieder etwas schneller voran und genau da sehe ich aus dem Augenwinkeln eine Rangerstation!
Also kurz mit Sabine beraten und einen Platz um umzudrehen suchen!
Doch zuvor sehen wir unser erstes Wild(säuge)tier in Costa Rica!
Es ist ein Coati (oder Weissrüssel-Nasenbär bzw. in Latein ein 'Nasua narica') und er beäugt ob er beim offenbar liegengebliebenen Truck auf der anderen Strassenseite was Fressbares findet!
Aber wir fahren weiter bis wir wenden können und dann ab zur Rangerstation.
Dort angekommen sehen wir uns erst mal um und schon finden wir eine Blattschneiderameisen-Strasse mit vielen rumlatschenden Blättern...
Oben: Blattschneiderameisen bei der Arbeit...
Oben: Nein, das sind keine Blattschneiderameisen, sondern Blüten eines Busches neben den Blattschneiderameisen.
Oben und unten: Aber hier sind sie wieder!
Dann rauf zum Ticketverkaufsverschlag und die nette Rangerin kommt auch schon dahergerannt.
Auf unsere Frage was man hier machen kann und was es kostet erklärt sie uns auf eine sehr freundliche und sympatische Art dass es hier zwei Urwaldpfade gibt die man gehen kann und dass der Eintritt in den Nationalpark pro Person 12$ kostet.
Und das alles ohne dass wir spanisch oder sie englisch sprechen, aber wir verstehen einander irgendwie!
Da wir ja Costa-Rica-Colon haben bezahlen wir natürlich mit denen und holen unsere Kameras.
Plötzlich kommt die Rangerin wieder daher und zeigt in einen Baumwipfel...
...wir schauen rauf, ich nehm die Kamera mit dem 100-400er Objektiv und was sehe ich da?
Einen Baumwipfel!
Toll!
Aber ich vermute dass dies nicht der Grund für ihre Nervösität ist und suche weiter...
...finde aber nichts...
...da will sie meine Kamera und ich geb sie ihr, doch sie findet sich damit nicht so ganz zurecht und versucht wieder uns zu erklären was sie da oben sieht, denn wir sehen auch nach etwa zwei Minuten noch nichts.
Doch plötzlich sieht auch Sabine etwas: Ein Faultier!
Und dann seh ich es auch!
Eines der selten zu sehenden Dreifingerfaultiere! (Wer kennt nicht 'Flash' aus 'Zoomania'? So eins ists... {klick mich})
Wau!
Was für ein Glück wir doch haben, auch wenns weit entfernt ist!
Oben und nächstes Bild: Ein Faultier! Und noch dazu ein Faules mit drei Fingern!
Wir bedanken uns bei der Rangerin und schleichen uns auf dem oberen der zwei Urwaldpfade vom Platz.
Bald schon sind wir wieder mal im Urwald unterwegs, Sabine wie auch ich im leisen Schleichgang mit gespitzten Ohren und hochkonzentriert jede noch so kleine Bewegung wahrnehmend...
...so müssen wir wenigstens wirken, aber es gibt da nicht viel das sich bewegt...
Trotzdem ist es ein herrliches Gefühl nach dem Budongo-Forest in Uganda vor einem Jahr endlich wieder mal in einem Urwald zu sein!
Oben: Lässig runhängende Urwaldsblume, die sich mir nicht vorgestellt hat.
Oben: Urwaldpilze, ebenfalls so unanständig dass sie sich nicht vorgestellt haben.
Oben: Wurzeln des 'Walking Man Trees' (wohl eine Socratea exorrhiza), einer Palmenart welcher nachgesagt wird dass sie durch Wurzelbildung auf der sonnigeren Seite und absterben der Wurzeln auf der schattigeren Seite ihren Standort ändern kann, also gaaaaaanz langsam 'gehen' kann.
Gemäss Wikipedia wurde diese Geschichte aber als unwahr entlarft.
Oben: 'Faszinierend' würde Mr. Spock sagen...ich sags nicht sondern empfinde es so
Oben: Junges Gewächs von unvorgestellter Art wächst so vor sich hin...
Oben: 'Rotohrige Grünkugel' odrr so...lateinisch darfst Du selbst übersetzen!
Oben: Baum im feigen Würgegriff einer Feige...nehm ich mal an...
Oben: Ein Schmetterding, das sich zu verstecken sucht...aber nicht vor mir! Ha! Erwischt!
Oben: Ameisenstrassen queeren immer wieder unseren Weg. Und obwohl sie auf unserem Weg rumlatschen latschen wir nicht auf ihrem rum!
Weil wir so nett sind...und vielleicht auch weil wir nicht gebissen werden wollen...
Nebst schönen Pilzen, Blumen, Baumkronen, Wurzeln und Blättern sehen wir aber nur Spinnen, Schmetterlinge und Ameisen...
Doch plötzlich bleibt Sabine stehen und zeigt nach rechts auf den Boden und was seh ich da?
Eine Spitzkopfpython (Loxocemus bicolor)!
Wau!
Das Teilchen ist kaum zu sehen und etwas mehr als einen Meter von mir entfernt.
Aber auch nur rund einen Meter lang, also dürfte der Abstand reichen.
Zumal die Schlange sich nicht im Geringsten bewegt, lediglich die Zunge macht was sie am Besten kann: Züngeln!
Oben: Gefährlich, gefährlich! Schaut sie zumindest aus...Spitzkopfpython (Loxocemus bicolor)
Oben: Hier die ganze Schlange...
Plötzlich rechts der Schlange, rund einen Meter von ihr und mir entfernt, raschelt was ganz kurz.
Ich sehe dahin und da steht regungslos eine Art Eidechse rum!
Findet jetzt eine Jagt vor unseren Augen statt?
Oben: Hier sieht man die Schlange und die Echse...aber niemand sagt dass sie leicht zu sehen sind...
Oben: Und weils auf dem vorherigen Bild so schwer zu sehen war hier noch eine Nahaufname der Echse!
Sabine und ich sind ganz ruhig, kauern bewegungslos am Waldboden rum und...
...hören amerikanische Touristen auf uns zukommen!
Oh mein Gott, geht das mit dem ewigen 'Oh my god' hier auch wieder los???
Bitte nicht!!!
Und schon sehen wir sie...
Sie bleiben wenige Meter neben uns stehen und schauen sich eine Blume an...
...offenbar fragen sie sich nicht weshalb wir hier im Weg kauern und ganz gespannt auf den Waldboden linsen.
In dem Moment wo sie weitergehen wollen mach ich ihnen ein klares Zeichen und flüstere ihnen zu dass da eine Schlange und eine Eidechse sind...
...und die beiden schauen es sich an!
Toll, endlich mal Amis die mir in der Wildniss nicht als komplette Ignoranten vorkommen!
Die beiden freuen sich ob der Sichtung, bedanken sich und...
...latschen zwischen mir und den Tieren durch!
Wusch und weg sind die Tiere!
GRMPFL!!!
Danke, ihr Deppen!
Hinter mir wäre genügend Platz gewesen, oder ihr hättet auch einfach nur warten können, aber nein, ihr müsst ja vor mir durchtrampeln und die Tiere verscheuchen!
AAAARGHHHH!!!
Mann!!!
Wir warten dann noch eine Weile in der Hoffnung dass die beiden wieder zu uns her kommen...die Tiere, nicht die Amis...
Aber die Hoffnung ist wie zu erwarten vergebens.
Na ja, watscheln wir halt weiter!
Aber die Frage wie man nur so ignorant sein kann anderen die Tiere zu verscheuchen stell ich mir noch einige Male...
Natürlich sehen wir wieder einige schöne Pflanzen, Schmetterlinge und Spinnen, aber eine Schlange und eine Eidechse so nah zusammen ist halt schwer zu toppen...
Oben und unten: Urwald à la Mittelamerika...schaut beinahe wie in Afrika aus...
Oben und unten: Farne, Bäume, Palmen...alles findet sich hier, Hauptsache es ist grün!
Oben und unten: Natürlich finden sich auch diverse Blumen und parasitäre Pflanzen, wie in jedem Urwald...
Oben und unten: Kaum zu sehen sind die vielen kleinen Tiere am Wegesrand, die einem nur auffallen wenn sie sich bewegen...
Oben : Wobei man hauptsächlich Blumen und ...
Oben: ...Schmetterlinge zu sehen bekommt.
Oben: Wobei die Blumen dominieren...
Bald schon hören wir wieder diese Presslufthammergeräusche der Trucks und bemerken dass wir schon beinahe den ganzen Weg hinter uns haben.
Da es schon viertel nach vier Uhr ist und wir ja noch mit der Drahtseilbahn fahren wollen beschliessen wir weiterzufahren.
Und nicht nur das, wir fahren auch weiter!
Schon nach recht kurzer Zeit sehen wir rechts einen Parkplatz mitsammt Empfangsgebäude, das muss es sein!
Also mal heftig aufs Bremspedal gelatscht und am Lenkrad gedreht und schwupps, stehen wir auf dem Platz!
Dass ich dabei blockierende Reifen und keinerlei Vibrieren im Fuss bemerkt habe lässt mich erkennen dass unser Auto nicht nur keine Heizung (brauchen wir auch nicht) sondern offenbar auch kein ABS hat...das hätt ich schon ganz gern...
Na ja, ist ja nicht so dass ich nicht mit Autos ohne ABS fahren kann, aber es bietet halt schon Vorteile.
Wir gehen mal zum Empfangshäuschen rüber, schauen die diversen Plakate an und tatsächlich, hier ist die Canopy-Seilbahn!
Oben: Eine ganze Reihe von Aktivitäten kann man hier machen, aber alles kostet richtig Geld und es kommt uns etwas sehr auf
Touristen aus den USA gemünzt durch.
Also nix wie rein und die anwesende Dame fragen ob sie englisch kann, was sie zum Glück bejaht!
Denn sonst hätte sie unsere Fuchteleien und Grimassen interpretieren müssen, was sicherlich nicht gut rausgekommen wäre...
...denn Spanisch sprechen wir beide nicht wirklich, da bleiben nur noch Hände, Füsse und die Mimik, olè!
Sie erklärt uns dass die Fahrt 1,5 Stunden plus eine halbe Stunde Erklärungen dauert und 65$ pro Person kostet...
...leer schluck...
'How much?' frag ich nach und sie sagt '65$ each'...
Wir staunen noch immer und aus ihrem Mund hören wir dass sie erst checken muss ob ein Guide frei wäre, ansonsten würden wir heute nicht mehr mit der Bahn fahren können...
Mit einigem Widerwillen überzeugen wir uns gegenseitig die 130$ aufzuwerfen und dafür durch die Baumwipfel zu schweben.
Doch...es ist kein Guide frei!
Na ja, ich weiss nicht so ganz ob ich nun Freude oder Trauer verspüre, die Preise sind ja schon gesalzen!
Da wir Durst haben fragen wir ob wir wenigstens ins Restaurant dürfen und das wird mit dem Hinweis, dass wir aber keine Besichtigungen ohne Guide machen dürfen, bejaht.
Wir sollen unser Auto hinter der Schranke parkieren und dann würde uns ein Bus abholen kommen.
Ich staune und mach wie Frau mir befielt...
Kaum ist das Auto am freundlichen Schrankenwächter vorbei gelotst und parkiert kommt auch schon ein Kleinbus daher, der uns zum Restaurant bringen soll.
Kaum drin und freundlich begrüsst düsen wir los, eine steile Strasse runter, um einige Kurven rum, über eine Brücke und wieder eine steile Piste hinauf, alles durch den hier lichten Regenwald.
Und Plötzlich halten wir mitten in einem Kreisel an!
Ein Kreisel im Regenwald, wer hätte das gedacht!
Der Bus spuckt uns aus und schon werden wir zum nächsten Mal freundlichst begrüsst und von einem der Guides, von denen ja keiner Zeit hat mit uns den Canopy-Seilbahn-Tripp zu machen, gefragt was wir denn genau gebucht hätten.
Wir erklären ihm dass wir nur ins Restaurant wollen und kriegen es gezeigt.
Irgendwie kommt es mir etwas schräg rüber, alle sind sehr freundlich und das wirkt nicht mal aufgesetzt sondern echt, trotzdem komm ich mir etwas wie in einer Rundumbetreuung für Minderbemittelte vor, denn hier ist alles angeschrieben und man findet es auch ohne Guide problemlos!
Na ja...
Oben: Kleine Spinnerin am Wegesrand...
Oben: Noch so eine Spinnerin. Von den Spinnen hats hier wesentlich mehr als ich in Afrika bisher gesehen habe.
Neben dem Restaurant entdecken wir noch einen Souveniershop, in den Sabine wie von magischer Hand reingezogen wird so dass mir nichts anderes übrigbleibt als ihr nachzudackeln...
Zum Glück fasst Sie sich auch kurz, denn auch hier sind die Preise minim abgehoben...
Also endlich ins Restaurant wo wir das von einer gemeinsamen Bekannten so hoch gelobte Imperial- und Imperial-Silver-Bier bestellen.
Oben: Mirjam hat recht, das Bier ist wirklich gut!
Und was sehen meine verdutzten Äuglein da im Busch neben uns?
Einen Kolibri!
Also schnell die grosse Kamera raus und schwupp...ist der kleine Feigling schon abgehauen...
Mist!
Kaum haben wir angefangen zu trinken will uns auch das Wetter freundlich begiessen...
Da wir aber finden dass das Wetter etwas netter sein dürfte verziehen wir uns an ein trockeneres Örtchen weniger nah am Dachrand und quasseln den Regen weg.
Nachdem das geschafft ist (etwa 10 Minuten haben wir dazu benötigt) können wir einige Vögel beobachten...
Oben: Vögelchen, das wir beobachten...doch er beobachtet auch uns! :-O
...bevor wir wieder zum Bus hoch gehen, denn es geht schon gegen 17:00 Uhr zu und wir wollen auch mal wieder in der Unterkunft ankommen ohne im Dunkeln zu fahren.
In der Auf-den-Bus-Wartezeit knippsen wir noch die eine oder andere Orchidee und dann steigen wir ein um uns zu unserem kleinen Toyota fahren zu lassen.
Schon bald finden wir uns wieder im Auto an der Hauptstrasse und bemerken dass die Übersicht nach links und rechts hier dank der kurvigen Strecke gar nicht mal so toll ist, vor allem wenn das Auto vom Temperament her eher einem Döschwo denn einem Ferrari ähnelt...
Aber mit viel Gas und quietschenden Reifen schaff ichs so knapp die ersten beiden Spuren ohne Unfall zu überwinden und mich auf der dritten Spur einzuordnen!
Sonst würden wir wohl heute noch dort stehen...
Nach wenigen hundert Metern wieder dasselbe Bild wie schon bei der Hinfahrt: Lahme Lastwagen blockieren die Strasse und sorgen für Stau...
...indem sie mit 3-4km/h und Höllenlärm sowie schwarzen Rauchwolken das Hügelchen erklimmen...
Irgendwann erreichen wir auch wieder einen Punkt wo unsere Spur zu einer zweispurigen Spur wird und mit aller Kraft des Motörchens
schiessen wir langsam an den Brummis vorbei in Richtung San Jose!
Oben: Ami-PickUp mit bananiger Fracht...
Oben und unten: Lahm, laut und erstaunlich klein: Ami-Trucks!
Oben: Und noch das letzte Bild eines Ami-Trucks für heute, zumindest wenn Du den Video-Clip unserer Fahrt nach San Jose nicht
anschaust...denn dort sieht man noch mehr!
Bald schon sind wir am Anfang der Stadt, der Verkehr wird dichter und dichter und schnell steht alles still!
Toll!
Unser Fahrzeug wurde zu einem Stehzeug...aber man muss den Costa Ricanern zugute halten dass sie wirklich sehr zurückhaltend fahren!
Wer in Bella Italia fahren kann schafts auch in Costa Rica!
Nach gefühlten zwei Stunden kommen wir im Dunkeln endlich im 'Casa de las Tias' an.
Unten: Zeitlich minim zusammengetauchtes Video unserer Fahrt...inklusive dem üblichen Stau (täglich ab 15:00Uhr) in San Jose.
Klick mich um das Video auf Youtube anzuschauen!
Javier empfängt uns, fragt wie unser Tag war und gibt uns Tipps wo man gut essen kann.
Wir erzählen etwas und dann gehts ab ins Zimmer.
Sabine liegt schon bald auf dem Bett und auch ich möchte mich etwas hinlegen.
So um 20:00 Uhr erwachen wir beide und beschliessen dass wir keinen Hunger haben aber müde sind und deswegen gleich liegen bleiben, gute Nacht!
Tag 3: Fahrt nach Montezuma
Guten Morgen!
Es ist zwar draussen noch dunkel aber in der Schweiz wäre es ja schon Vormittag und heute müssen wir ja alles einpacken, da wir
zum Pazifik runter fahren.
Also rauf aufs Klo und dann ab unter die Dusche, auf dass auch das Necessaire nicht stehen gelassen wird!
So gegen Acht gehen wir raus zum Frühstückstisch wo die Sonne scheint und die Vögel zwitschern!
So schön hier!
Oben: Das Buffet des Frühstücks beim Aufbau, Brot, Joghurt usw gabs auch noch.
Oben: Der Thee und der Kaffee, auf den Javier besonders stolz ist, steht auf dem Tisch bereit.
Oben: Der Rest des Raumes erinnert etwas an ein Museum, hat aber in der Realität durchaus seinen Charme.
Oben: Der Frühstückstisch wurde aus dem Haus verbannt, der hat sich wohl mal daneben benommen...
Rechts ist meine Kamera mit dem eingefahrenen 100-400mm-Objektiv zu sehen.
Oben: Das Haus vom Garten her...wer meine Lieblingsfarbe kennt weiss warum es mir hier auch gefällt.
Nicht nur, aber auch...
Oben: Das Haus von der Eingangsseite her.
Oben: Und nochmals die Eingangsseite, diesmal vom Parkplatz kommend.
Oben: Und dann gehts packen...
Schon bald sind wir nicht mehr alleine, ein Paar aus den USA setzt sich auch an den Frühstückstisch.
Natürlich kommen wir ins Gespräch und so erfahren wir dass die zu Viert bei einem Bekannten auf dem Boot waren und Hochseefische fischen wollten...
...was aber offenbar nicht ganz so geklappt hat wie es hätte klappen sollen.
Zumindest ist er ziemlich neidisch darauf dass am Tag ihrer Abreise endlich Fische gefangen wurden...aber da waren sie schon auf dem Weg nach San Jose...
Das dazugehörige zweite Paar gesellt sich dazu und schon bald bemerkt der neu dazugesellte Mann dass er mal in Deutschland gearbeitet habe, vor ewigen Zeiten: In den 70ern bei einem grossen Mercedes-Händler!
Und dass er damals viele Autos über die San Bernardino-Route fahren musste...
Lustig, der ist also X-Mal wenige hundert Meter an meiner Wohnung vorbeigefahren, noch bevor es die Wohnung überhaupt gab.
Wir quatschen über Rollstühle in den USA und das Erstaunen der Amis dass man in Europas Spitälern nicht wegen jedem Mist einen Rollstuhl unter den Arsch geschoben bekommt... ;-)
Das Frühstück ist wieder mal sensationell, diesmal mit einer sehr speziellen Frucht die mich an die afrikanische Jackfruit erinnert...
...keine Ahnung wie das Teil heisst!
Bald ist es Zeit uns zu verabschieden und zu bezahlen...
Fast bedauern wir dass wir hier nicht länger gebucht haben, so viel Herzlichkeit erlebt man selten!
Falls wir wieder mal nach Costa Rica kommen werden wir sicherlich wieder hier buchen!
Aber nun müssen wir los, das Gepäck wartet schon im Auto als wir uns nochmals kurz die Unterkunft anschauen und uns von Javier und Pilar verabschieden.
Bevor wir aber losfahren holen wir uns noch etwas aus dem Supermarkt auf der anderen Strassenseite damit wir nicht auf dem Weg elendiglich verdursten oder verhungern...
Schnell sind wir wieder bei unserem Auto und los gehts, ab ins (nicht vorhandene) Verkehrsgewühl!
Oben: Da, direkt vor dem auf China gemachten Haus gehts in den kleinen Weg zum Casa de las Tias rein...fotografiert vom
kleinen Einkaufszentrum gegenüber her.
Oben: Das ist die Route des heutigen Tages.
Google Maps führt uns ganz gut durch die Stadt in Richtung der Route 27, lediglich die Ansagen kommen recht spät...
...einmal sogar zu spät um noch reagieren zu können!
Und schon fahren wir an Wellblech-bedeckten Hütten vorbei, den vielen Schlaglöchern ausweichend und über Schienen holpernd auf dem Weg zurück auf die Hauptstrasse...
Somit hätten wir also auch die ärmlicheren Gegenden von San Jose gesehen!
Irgendwann sind wir dann auf der Route 27, bei uns würde so was Autobahn genannt und mit 120km/h befahren werden, hier aber wechselt die maximale Höchstgeschwindigkeit dauernd zwischen 60 und 100.
Und obwohl alle sehr anständig fahren erinnerts mich an bella Italia, denn es hat hier eine Zahlstelle nach der Anderen!
Etwas speziell ist dass die auf der Strecke immer wieder vorhandenen zweispurigen Abschnitte so enden dass die rechte Spur in die Überholspur einfädeln muss...was nicht immer so einfach ist wenn ein Truck mit Auflieger versucht mit 0,1 km/h Überschussgeschwindigkeit zu überholen...
Aber davon abgesehen gehts sehr gut voran, trotz der für unsere Verhältnisse tiefen Geschwindigkeiten!
Auch die Fahrweise der Costa Ricaner (die sich selbst 'Ticos' nennen) ist weit weniger agressiv als die z.B. der Schweizer...
Und so sehen wir schon relativ bald den Pazifik!
Nun haben wir die Möglichkeit mit der Fähre von Puntarenas nach Paquera auf der Nicoya-Halbinsel zu schippern oder, da wir noch viel Zeit haben, rund um den Golf von Nicoya zu fahren!
Dies sind einmal 80 Minuten auf der Fähre plus die Verladung und das Warten bis zur Abfahrt um 15:00 Uhr (...also 2,5 Stunden warten...), zum Anderen rund 160km Umweg auf der Strasse...
Und wir beschliessen die Fähre links liegen zu lassen und um den Golf rum zu fahren!
Zumal die Strassen einen sehr guten Eindruck hinterlassen!
Und so kommts halt dass wir wieder mal bemerken dass die lahmen Trucks uns immer wieder aufhalten!
Aber da die Strecke immer wieder mal Überholmöglichkeiten bietet gehts trotzdem voran!
Plötzlich schreit Sabine 'Ara!!!'
Ich schau hoch und sehe kurz einen roten Vogel, welcher über die Strasse und dann über einen Wald fliegt...
...Keine Chance für ein Foto!!!
Aber immerhin: Wir haben einen roten Ara gesehen! :-D
Wenn auch nur für Sekundenbruchteile...
Die Strecke führt durch schöne Landschaften, vorbei an Geschäften, Wohnhäusern, Wäldern und vielen Weiden mit Kühen drauf.
Und irgendwann sind wir an einer Kreuzung die uns nach links in Richtung der Brücke 'Puente La Amistad', welche über den Fluss 'Tempisque' führt, abzweigt und uns so auf die Halbinsel 'Nicoya' bringt.
Oben: Auf der Brücke 'Puente La Amistad' und über dem Fluss 'Tempisque'...
Oben: Kühe mit Zäunen...
Oben: ...Zäune ohne Kühe...
Oben: ...Kühe mit Hof und Zaun...
An vielen Rinderweiden vorbei fahren wir auf guter Strasse in Richtung Süden, wobei wir immer wieder von langsamen Verkehrsteilnehmern wie Trucks, Traktoren und auch einfach langsam fahrenden Autos eingebremst werden.
Irgendwann sehen wir das Schild zur Fähre nach Puntaneras nach links zeigen und genau dort fahren wir rechts, wie von Google Maps empfohlen!
Oben und unten: Nach dem Abzweig der zur Fähre nach Puntaneras gefü¨hrt hätte wird die Strasse je länger je schlechter...
Die Strasse wird dann von Kilometer zu Kilometer schlechter, es beginnt mit Schlaglöchern und endet mit einer Baustelle, an der wir natürlich am Rotlicht stehen bleiben dürfen.
Und wir stehen lange....laange...laaange!!!
Doch wider Erwarten ist die Ampel nicht defekt und zeigt plötzlich grün an!
Los gehts, olè!
Was nun folgt sind wohl die Pisten wegen derer uns einige einen 4x4 empfohlen haben!
Schüttelpiste par exelence!
Und vor uns einige sehr langsam fahrende Autos...
...was vom Staub her gesehen natürlich Sinn macht, aber unser Autochen vor Probleme stellt, die es mit etwas höherer Geschwindigkeit nicht hätte!
Denn unter etwa 1600 Umdrehungen pro Minute ist das Motärchen sehr kraftlos, so dass ich immer wieder in den ersten Gang schalten muss um die teilweise sehr steilen Strecken zu bewältigen!
Ich komm mir beinahe vor wie damals, als ich mit meinem 21PS 'starken' Döschwo zu viert plus Gepäck über den San-Bernardino-Pass gefahren bin!
Stress am Schalthebel!
Nach einigen Kilometern denke ich dass die Baustelle nun vorbei sein muss...
...aber so was von 'Denkste'...
Wir haben erst eine von etwa 6 per Lichtsignal bediente Strecken hinter uns!
Und so stehen wir wieder lange am Rotlicht und bewundern unser Auto, das durch den Staub wohl sein Gewicht verdoppelt hat...
....zumindest schauts so aus...vom ursprünglich weissen Lack ist kaum mehr was zu sehen!
Zum Glück haben wir schon frühzeitig die Klimaanlage auf Umluft gestellt!
Nach einer kleinen Ewigkeit, die gefühlt durchaus zum Durchleben einer Eiszeit gereicht hätte, gehts weiter, mit denselben Problemen...
Doch das Auto scheints zu freuen, denn es leuchtet mir mit einem orangen Lämpchen bei der Tankanzeige fröhlich zu!
Nicht ganz so fröhlich bin ich, denn ich versteh das durchaus als Aufforderung mal tanken zu gehen...
...was in dieser Baustelle nicht ganz so leicht ist, zumal es hier keinerlei Tankstelle gibt!
Irgendwann ist es so weit und die Baustelle liegt komplett hinter und nicht mehr unter uns, halleluja!
Doch das Lämpchen blendet mich noch immer...
Und was macht der findige Smartphone-Besitzer in solchen Situationen?
Genau, er zückt sein Smartphone und gibt 'Tankstelle' in die Suche ein!
Und wie von Geisterhand zaubert das Smartphone zwei Tankstellen auf den Bildschirm...
...so weit weg dass ich, der ich immer sehr optimistisch bin was Tank-Reserve-Inhalte betrifft, daran zweifle diese ohne zu schieben erreichen zu können!
Shit!
Also ab sofort den Extrem-Spar-Fahrmodus einlegen und gemütlich dahintuckern.
Erst geht das ja noch recht gut, aber bald ists vorbei mit Teerstrasse, lediglich die Schlaglöcher bleiben uns erhalten.
Allein durch das ewige Schlagloch-Ausweichen dürften zwei-drei Kilometer zusätzlich am Benzin nuckeln...
Und da erscheint endlich die Tankstelle am Horizont (Cóbano Service Station, 160, Puntarenas Province, Costa Rica, klick mich),
während das Lämpchen der Tankanzeige schon beinahe verglüht ist!
Sozusagen zum letzten Tropfen!
Also mal auffüllen, den kleinen...
Sabine bezahlt dies mit ihren Colon und schon nehmen wir die letzten, sehr holprigen Kilometer nach Montezuma unter die kleinen Räder, wobei wir von Google Maps durch eine Strasse mit Namen 'Delicias Montezuma Connection' geführt werden, was dann auch eine Wasserdurchfahrt beinhaltet...
...wie sich mir später zuhause am PC eröffnete war das Bächlein der Rio Montezuma oberhalb der Wasserfälle...
Beim Hotel 'Las Luces' kurz vor der Ortschaft erreichen wir endlich wieder eine asphaltierte Strasse und bezwingen abwärts einige steile Serpentinen.
Und da ist es ja schon: Unser Hotel 'El Jardin'!
Hier mal die Fahrzeiten die wir benötigten:
-Vom Casa de las Tias nach Puntaneras: Eine Stunde und 31 Minuten für ca. 85km inkl. Verfahren in San Jose
-Von Puntaneras zur Brücke 'Puente La Amistad': Eine Stunde und 25 Minuten für ca. 83km
-Von der Brücke 'Puente La Amistad' bis nach Paquera: Eine Stunde und 15 Minuten für ca.77km
-Von Paquera bis Montezuma: dank einer Riesenbaustelle zwei Stunden und 20 Minuten! Und das für ca.57km inkl. kleinem Tankstopp
Also total etwa sechseinhalb Stunden für etwa 300km...ohne Pause aber mit grosser Baustelle, die uns sicher eine Stunde gekostet hat.
Der Umweg um die Bucht herum statt mit der Fähre drüber hat total zwei Stunden und 40 Minuten beziehungsweise ca. 160km gekostet.
Wenn man die gemäss Google etwa 80 Minuten für die Fähre rechnet plus die 2,5 Stunden die wir hätten warten müssen so waren wir mit unseren zwei Stunden und 40 Minuten sogar über eine Stunde schneller und bei einem Fährpreis von rund 13'000 Colon für zwei Personen und ein Auto auch nicht teurer unterwegs!
Zumal der Liter Benzin in Costa Rica nicht mal einen Franken kostet und wir unbeschränkte Kilometer haben!
Ich parkiere mein Auto am Strassenrand und so watscheln wir mit unseren Wertsachen zur Rezeption um die freudige Nachricht unseres Ankommens zu verkünden!
Da es schon 17:30 Uhr ist liegt das Dorf auch schon komplett im Schatten der sich dahinter befindlichen Berge rum...
Immerhin machts der Typ hinter dem Tresen der Rezeption nicht auch so sondern er empfängt uns nicht nur stehend statt rumliegend und dazu noch sehr freundlich...
...was in diesem Land offenbar völlig normal ist!
Da könnten sich so ziehmlich alle Länder, die ich bisher bereist habe, eine Scheibe davon abschneiden!
So freundliche Menschen wie wir bisher hier getroffen haben sieht man wirklich selten!!!
Der Rezeptionist, dessen Name ich leider vergessen habe und den ich deshalb einfach mal Pablo nenne, erklärt uns die Tee-Ecke (Frühstück gibts hier nicht, haben wir aber gewusst), übergibt uns Rabatt-Gutscheine für ein Frühstücksrestaurant einige Meter die Strasse runter und zeigt uns das Zimmer.
Dafür packen wir je einen Koffer und gehen rechts an der Rezeption vorbei den steilen Anstieg hoch, dann die Treppe an beiden Pools vorbei runter zum Zimmer unterhalb des unteren Pools.
Oben: Die Sonne geht hinter den Bergen unter...schaut trotzdem schön aus! (Handybild)
Doch jetzt gehts erst mal zurück ins Hotel und ab unter die Dusche!
Oben: Das Dorf Montezuma auf einer Übersichtskarte..gross ist es ja nicht wirklich.
Blitz-Blank geputzt und wieder eingekleidet machen wir uns so um halb Acht auf zum von mir ausgewählten Restaurant am Strand, wo wir einen kleinen Tisch am Geländer mit Ausblick auf das Meer (Sabine) und Sabine (ich) haben.
Die Speisekarte wird bald mal gebracht und so wähle ich als Vorspeise einen Pulpo-Salat und zur Hauptspeise eine Fischplatte, Sabine lässt sich 'nur' eine Hauptspeise bringen.
Und dann kommt die Vorspeise und ich weiss sofort dass meinem Magen wieder mal ein Stretching bevorsteht... :-O
Nach dem Essen genehmigen wir uns noch je einen Drink, da bemerken wir ein alterndes Hippipaar am Nebentisch, das in einem Dialekt wie dem Aargauischen miteinander auf eine Art spricht wie es nur zu Tode gelangweilte Hundertjährige tun würden...
Und das über Themen die mich vielleicht mal mit 16 interessiert haben, aber sicher nicht in meinem oder dem etwas höheren Alter der beiden Alt-Hippies.
Plötzlich halten sie einen Tablet-PC in der Hand und die alten Stimmen klingen wie die von sechzehnjährigen!
Da das Gequatsche kaum zu überhören ist hör ich dass sie mit irgendeinem jungen Typen in Thailand quasseln, auch wieder auf Pupertier-Niveau...
Sabine und ich schauen uns amüsiert an und wir sind uns sicher dass da zwei während einiger Zeit ihres Lebens zu viel gekifft haben...
Ich weiss, es ist weder anständig noch nett anderen zuzuhören, aber die zwei sind so was von Abstrakt dass es uns echt aufs köstlichste amüsiert!
Und schon ists um etwa 22:00 Uhr und da wir noch immer etwas Jetlag bemerken verlassen wir die skurile Szenerie und gehen zurück ins Hotel und ab in die Heia!
Gute Nacht!
Tag 4: Statt Wasserfall, Pelikane und Holzstückwerfer
Guten Morgähn!
Herrlich geschlafen!
Und heute nehmen wirs sehr gemütlich, holen uns je einen Tee, Bananen und Cracker, was alles in der Rezeption zur Verfügung steht, und setzen und vor unser Zimmer auf die dortigen Stühle.
Begleitet von Schmetterlingen und sogar einem Kolibri mampfen wir uns in den Tag hinein!
Der ürbigens schönstes, warmes Wetter verspricht!
Anschliessend gehts in den kleinen Supermarkt der 50 Meter von unserem Zimmer entfernt liegt.
Wir lassen uns Zeit, aber kurz vor Neun watscheln wir mal los in Richtung des Wasserfalls, von dem mir auch die heute anwesende Rezeptionistin erzählt hat.
Die Sonne scheint, die Hippies liegen schon unter den Palmen, die Vögel zwitschern von den Bäumen, der Sand liegt rum und das Meer plätschert während wir der Strasse nach Westen folgen.
Natürlich zu Fuss...
Oben: Der Strand direkt am Dorf...
So freundlich die meisten Leute auch sind so fallen aber immer wieder meist ältere Männer auf die offensichtlich ein gröberes Problem haben...
...und meist nicht sonderlich nett sind, obwohl sie auch Einheimische sind und man denken könnte dass 'nett sein' hier zur üblichen Mentalität gehört.
Bei den Meisten derer tippe ich auf ein Alkoholproblem, bei Anderen aber auch auf Vereinsamung...
Offenbar ist auch in Costa Rica nicht alles Gold was glänzt...
So kommen wir in eine eher ärmlichere Gegend direkt neben dem Dorf selbst.
Viele Unterkünfte hier wirken alles andere als Vertrauenserweckend, zum Teil sind sie mit Sperrholzplatten bastelmässig repariert, zum Teil einfach nur irgendwie zusammengepfuscht.
Aber etwas weiter um eine Kurve herum finden wir auch wieder welche die doch vertrauenserweckender ausssehen.
Was man vom am Strassenrand offenbar schon seit langer Zeit stehenden Toyota Landcruiser nicht behaupten kann, denn zwei Reifen sind platt und zwei im eingetrockneten Morast so gut wie festgebacken...
Schon erstaunlich ein so teures Auto in einem eher armen Land so regelrecht verrotten zu lassen!
Oben: Die Mündung des 'Rio Montezuma'
Wir gehen weiter bis eine Strasse rechts abbiegt und sich den Hügel raufschlängelt, wobei sie sich nicht bewegt!
Aber nach etwa 100 Metern beschliessen wir zu glauben dass der Wasserfall nicht hier oben sein kann, zumal es hier auch kein Wasser hat...
...also rechtsumkehrt und zurück!
Nun sehen wir direkt neben dem Landcruiser einen kleinen Trampelpfad und trampeln dem Pfad mal entlang.
Er führt uns an einer uns vor Springfluten warnenden Tafel ins Bachbett runter und zu einer kleinen Kaskade von Kleinstfällen sowie einigen Tümpeln, die ich von Weitem auf krokodilischen Inhalt überprüfe bevor ich da zu nah ran gehe...
...aber die Krokis sind entweder nicht hier zuhause oder ausgeflogen...
Aber Sicherheit muss sein!
Oder bin ich etwa zu sehr im Afrika-Modus?
Hmmm...
Ich hüpfe von Stein zu Stein und nun kommt auch Sabine ins Flussbett rein.
Aber unsere Sandalen sind nicht so geeignet um im Flussbett hochzuklettern, weshalb nur ich (mit den geländegängigeren Sandalen) etwas hochklettere um zu schauen ob da weiter oben ein erster zu nehmender Wasserfall ist.
Oben und unten: Diese Rinnsale können nicht die Montezuma-Fälle sein...
Den seh ich zwar nicht aber dafür einige Touris die weiter hochgehen, also geh ich nicht nur davon aus dass da hinten irgendwo der Wasserfall sein muss sondern auch wieder runter zu Sabine.
Mit dieser Info versorgt beschliessen wir heute nicht da hoch zu gehen sondern etwas weiter dem Meer entlang zu spazieren und dann irgendwo in ein Restaurant zu sitzen und was zu trinken.
Und so spazieren wir weiter an wieder eher nicht so teuren Unterkünften vorbei bis wir an einem schönen Strand stehen und etwas dem Meer zuschauen können.
Oben: So sehen Traumstrände aus bevor man am Strand liegt...
Oben: Ich liebe es den tosend anbrausenden Wellen zuzuschauen wie sie auf die Felsen eindreschen...und die Geräusche...
Oben: Reiseberichtschreiber auf statt als Fels in der Brandung...ohne Buckel, denn auch wenns so ausschaut: das ist ein Rucksack!
Oben: Heruntergefallenes schönes Etwas...
Oben: Hach...
Doch der Durst lässt uns nach etwas Durstlöschendem dürsten...
Und so gehts wieder zurück in Richtung Montezuma bis zum 'Hotel Amor de mar', wo wir uns in bequeme Stühle auf der schönen Terrasse mit Blick auf den wunderschönen Garten schmeissen können.
Oben: Der wunderschöne Garten des 'Hotel Amor de mar' von der Terrasse aus...
Oben: ...und die sehr leckere, sehr durststillende Lemonata vor dem Garten...halt etwas unscharf, das Getränk...
Ein Früchteteller wird hier zu unserem Frühstück während unsere Dürste (schreibt man das so?) von einer Limonenlimonade (was für ein Wort) vertrieben werden.
Herrlich ists hier, so dass wir deutlich über eine Stunde bleiben.
Beim Rausgehen sehen wir dass hier auch Gäste anderer Hotels frühstücken können, aber nur solange es noch Platz hat.
Gut zu wissen!
Wir nehmen uns vor mal mit dem Auto die Gegend westlich von Montezuma zu erforschen und watscheln deshalb zur Strasse an der unser Kleiner gelangweilt rumsteht.
Also schnell reingehoppelt und losgedüst!
Schon bald sind wir am Punkt wo wir vorhin schon zu Fuss waren und kurz darauf rufts von der Beifahrerseite 'Pelikane'!
Natürlich wird gleich mal aufs Bremspedal gelatscht, parkiert, ausgestiegen und zum wunderschönen Strand 'Playa Los Cedros', wo die Pelikane sind, gegangen!
Und sie bieten uns ein herrliches Schauspiel!
Denn sie jagen nicht wie ich es kenne schwimmend sondern stürzen sich von einigen Metern Flughöhe Schnabelvoran ins Wasser!
Die denken wohl sie wären Eisvögel...
...odrr so...
Wir setzen uns im Schatten auf einen alten im Sand liegenden Baumstamm und packen das Fotogeraffel aus...
...mal schauen ob ich einen im Flug erwische...
...oder noch besser genau in dem Moment wo seine Schnabelspitze das Wasser berührt!
Man hat ja sonst fotografisch keine Ansprüche an sich ausser dass bitte die Augen gestochen scharf sein sollen. ;-)
Oben: Der Strand der Pelikane...auch nett!
Oben: Erster Pelikan im Flug...und ich wundere mich dass der sich in der Haltung in der Luft halten kann...
Oben: Auch im Wasser hats Pelikane, die sind definitiv einfacher zu fotografieren!
Oben: Hier auf diesem Felslein versammeln sie sich jeweils zwischen den Jagtflügen...
Oben: Ja, der fliegt und ist halbwegs scharf! Freude herscht! :-D
Oben: OK, zugegeben....das ist kein Pelikan...aber auch das Teil fliegt!
Oben: Wie in Afrika die Zebras so zeigen mir hier in Costa Rica die Pelikane gerne ihren Hintern...find ich nicht nett!
Oben: Der zeigt sich wenigstens auch etwas von der Seite...
Oben: ...aber schon der Nächste zeigt den Hintern! Und dann noch so von oben herab...
Oben: Ja, die Entfernung von der Schnabelspitze zum Wasser passt hier genau, lediglich die Flugrichtung ist für ein 'Eintauchfoto
um 90° falsch...
Oben: Wie man hier sieht gehts auch anders, denn auch ein schöner Rücken kann entzücken!
Oben: Hier ist der Schnabel schon einige Zentimeter zu weit für das perfekte Eintauchfoto...
Oben: Und schon wieder so ein Tiefflieger...der sich dazu noch hinter seinen eigenen Flügeln verstecken will, tststs...
Oben: ...aber er merkt bald dass das nichts bringt...
Oben: Und nun der Ansatz zum Sturzflug! Sofort verfolgen!!!
Oben: Verdammt! Die Schnabelspitze war schneller als ich! :-(
Oben: Und als ich endlich wieder aufgeholt habe wars schon zu spät und der Vogel schon am Eintauchen...
Oben: Zwischendurch mal wieder den Strand betrachten...wunderschön hier! Erinnert mich an einen Strand in der Toscana...
Oben: Und die Pelikane flattern weiter ihren Sturzflügen entgegen...
Oben: ...während ich dämlich in Sabines Kamera grinse...
Oben: Immer wieder düsen die Pelikane im Formationsflug über uns durch...
Oben: ...und machen auch mal Synchron-Abstürze!
Oben: Aber es hat nicht nur abstürzende Schwimmer sondern auch rumstolzierende Wanderer zu sehen.
Oben: Auch sehr faszinieren mich die unterschiedlichen Farben der Pelikane.
Ob das mit dem Alter zusammenhängt?
Oder dem Geschlecht?
Oben: Tami nomol, wieder zu spät!
Oben: Aber jetzt!
JETZT!
JETZT!!!
Jabadabaduh, ich habs geschaft! :-D
Ein Pelikan kurz vor dem Eintauchen!!!
Oben: ...und kurz danach...
Oben: Aus einem im Gleitflug...
Oben: ...werden bald mehrere im (Nichtnur-)Gleitflug...
Oben: Leider unscharf, aber auch Fregattvögel gleiten um uns herum rum...
Oben: Und diese Vögel schauen den Anderen genauso fasziniert zu wie wir es tun! Ich schwör!
Oben: Da aber auch hier die Gefahr eines plötzlichen Kokosnuss-Fall-Todes nicht vom Strand zu weisen ist und...
Oben: ...die Pelikane sich auch vom Strand machen tun wir dasselbe...
Wir bleiben etwa 40 Minuten, halt genau so lange wie der Auslöseknopf-Finger noch genügend Kraft hat den Auslöser im Akkord zu drücken...
Dann fahren wir weiter, denn wir wollen mal schauen ob das älteste Naturschutzgebiet Costa Ricas, nämlich das 'Reserva Natural Cabo Blanco', von uns besucht werden will.
Die Piste wird immer schlechter und angeschrieben ist nicht wirklich viel, also halt ich mal rechts an und...
Shit!!!
Ein Graben liegt da knapp vor dem Auto rum!
Wenige Zentimeter bevor das Auto mit dem rechten Vorderrad reinfällt bleibt es dank Vollbremsung stehen!
Phu!
Das war knapp und das hätte einen Totalschaden geben können!
Aber den Graben hat man kaum gesehen da er so zugewachsen war.
Erst recht nicht von der Mitte der Piste!
Der Autofahrer welcher hinter mir war hält beinahe neben uns an und schaut sehr besorgt rüber bis ich ihm ein Zeichen gebe dass alles in Ordnung ist.
Aber da ich nun schon mal rechts stehe kann ich ja das Navi im Handy anmachen...
Und schon weiss ich dass ich geradeaus weiterfahren muss!
Tolle Technik!
Oben: Neben uns sehen wir dass Costa Rica ein technisch durchaus weit entwickeltes Land ist, zumal hier schon Hörnchen die Elektrotechnik verwenden!
Zum Glück hab ich nicht vergessen was da vor dem rechten Vorderrad rumliegt und fahre erst mal einen Meter zurück, aber dann gehts los!
Noch knapp zwei Kilometer und dann müssten wir im Park sein!
Und so ist es!
Doch...wo muss ich nun hin?
Da stehen drei Tafeln, auf einer steht was von Rangerstation, auf einer etwas von Parkplatz und was auf der Dritten steht haben wir mangels Spanischkenntnissen nicht wirklich verstanden...
Also fahr ich mal in Richtung Rangerstation!
Der Weg ist holprig, etwas ausgewaschen und abwechselnd mit tiefen Löchern und hohen Baumwurzeln gespickt, welche mich etwas fordern um nicht mit dem Unterboden irgendwo aufzuschlagen...
...denn ein Geländewagen ist er mit seinen etwa 13cm Bodenfreiheit nicht, unser Kleiner!
Und plötzlich stehen wir vor einigen Häusern...aber offenbar ist niemand da!
Das ganze kommt mir auch unabhängig von der Sprache spanisch vor und so drehen wir um und holpern zur Kreuzung mit den drei Schildern zurück.
Als Nächstes fahren wir mal in Richtung Parkplatz und siehe da: Wir sind Richtig!
Denn gleich neben dem Parkplatz werden die Eintritte verkauft!
Wobei der Ranger der wohl missmutigste Mensch ist den ich seit Jahren gesehen habe...
Da wir keine Wanderschuhe anhaben werden wir dafür schon mal etwas launisch auf Spanisch angeschnauzt und da der Park um 16:00 Uhr schliesst und es schon beinahe 14:00 ist gleich nochmals...
Also holen wir unsere Wanderschuhe aus dem Kofferraum und montieren sie an die Füsse um anschliessend die Permits zu kaufen.
Da es aber schon sooooo spät ist dürfen wir nur einen kurzen Weg gehen und nicht den langen...
..echt, mit welchem Fuss ist denn der aufgestanden?
Na ja, wir bezahlen die 12$ pro Nase und gehen dem Trampelpfad entlang in den Urwald rein.
Von hinten nähert sich ein Einheimischer mit sehr guter Laune...und recht lautem Mundwerk!
Während seine Begrüssung sicher alle Tiere im Umkreis von 2KM vertreibt grüssen wir in normaler Lautstärke zurück und lassen ihn mit seinen schnellen und grossen Schritten von Dannen ziehen...
Wir nehmens gemütlicher...
Nicht nur weils gemütlicher ist wenn mans gemütlicher nimmt, nein, auch weil unsere Kondition in dieser Hitze und diesem Gelände schnell mal an die Grenzen gelangt...
Und plötzlich sehen wir den gut Gelaunten wieder, er steht vor einem Baum und schaut sich was an.
Ich fotografier einige Büsche in der Hoffnung dass er weiterzieht (ich mag es nicht wenn man so unnötig laut ist...) aber er tut mir den Gefallen nicht...
Dafür zeigt er Sabine Fledermäuse!
Hallo?
Da scheint mein erster Eindruck wohl ein falsches Vorurteil hervorgerufen zu haben, der Kerl findet am hellichten Tag und so im Vorbeirennen Fledermäuse!
Ich staune und bedanke mich bei ihm während ich versuche die Tiere in meine Speicherkarte zu quetschen!
Oben: Die hat er im Vorbeirennen in...
Oben: ...diesem Baum gefunden! Unglaublich!
Und schon rennt er weiter und wir hecheln wieder recht langsam und gemütlich (Du weisst ja, die Kondition mags gemütlich) hinterher.
Es geht auf und ab, links und rechts, alles, nur nicht da durch wo es nicht so anstrengend ist...
Obwohl wir uns beim Keuchen und Schnauben lautstärkemässig massiv zurückhalten sehen wir kaum Tiere, nur die Geräusche die der leichte Wind in den Blättern und Farnen verursacht ist wahrzunehmen.
Und vereinzelt könnte es auch sein dass es Affen in den Baumkronen sind, aber sehen tun wir keine.
Oben: Wunderbares Geflecht im Urwald...ich liebe es!
Wenns nur nicht so heiss wäre...
Oben: Schmetterding, Nachtfalter...irgendwas wirds sein, da bin ich mir recht sicher!
Oben: Die nächste Fledermaus, diesmal von uns selbst entdeckt an einem Baumstamm im Schatten hängend...
Oben: ...wie man hier schön sieht.
Oben: Nachtfalter dürfte das nicht sein, darum tipp ich auf einen Schmetterling!
Oben: Und selbst hier dürfte es sich um einen Schmetterling handeln, obwohl der hier kaum zu sehende Rüssel auch an einen
Elefanten denken lässt.
Aber die gibts in Costa Rica nicht...
Oben: Wieder mal hängen einige Fledermäuse faul am Baumstamm ab...
Oben: Und wie man sieht müssen wir sogar tosendste Fluten überqueren! :-O
Wir gehen so unserer Wege und bemerken zweimal dass es irgendwie stinkt...beim zweiten Mal Stinken bleiben wir wegen des steilen Anstieges trotz Gestank mal kurz stehen...
Plätzlich fällt ein Stückchen Holz neben Sabine zu Boden...was uns natürlich hinaufschauen lässt!
Nicht nur um nicht noch von weiteren Holzstücken getroffen zu werden sondern auch um den Werfer zu finden!
Und siehe da, Sabines Adleraugen entdecken etwas Weiss-Schwarzes hoch oben in einem Baum, kaum zu erkennen!
...und von meinem Standort her gar nicht zu sehen, so viel zur Ehrrettung meiner Adleraugen...
Nach der kurzen Überlegung ob es eventuell ein Black-and-White-Colobus-Affe als afrikanischer Tourist in Mittelamerika sein könnte überlegen wir uns zum hier heimischen nördlichen Tamandua (Tamandua mexicana opistholeuca) weiter, was wohl eher der Fall sein wird, da die wenigsten Colobus-Affen über genügend Bargeld verfügen sich einen Flug nach Costa Rica zu kaufen...
Der Tamandua klettert fröhlich Holzstückchen werfend im Baum rum, so dass sich sogar Positionen ergeben bei denen er sich einem Schuss aus der Kamera ergeben muss!
Toll!
Oben: OK, sein weiss ist etwas gelb, aber er zeigt uns seine typische lange Schnauze, die ihn als Ameisenbären auszeichnet...
Oben: Hier sieht man die Krallen, die darauf hindeuten dass die Ameisenbären nicht mit den Grizzlis oder anderen Bären sondern
mit den Faultieren entfernt verwandt sind.
Doch es ist schon sehr, sehr spät, zumindest für Costa-Ricanische Nationalpark-Verhältnisse!
Denn es ist 15:15 Uhr, was uns dazu bewegt uns zum Ausgang hin zu bewegen, denn um 16:00 schliesst der Nationalpark!
Auch auf dem Weg nach draussen begegnen wir nicht vielen Touristen, aber immer noch mehr als Tieren!
Denn nebst zwei Vögeln, einer Echse, einer Fledermaus und einem Schmetterling sehen wir keine mehr.
Oben: Ein weiterer Schmetterling...auch hier: Trotz Rüssel weder Elefant noch Rüsselkäfer...
Oben: Die kleine Echse...von der ich natürlich keine Ahnung habe was für eine es genau ist...
Oben und Unten: Einer der beiden noch gesichteten Vögel...von dem ich auch nicht weiss was für einer er ist...
Oben: Ganz fies sind die diversen Treppen dieses Nationalparks, denn die sind so schön ungleichmässig wie ich es hasse...
Oben: ...und noch einige letzte Fledermäuse...so viele wie hier hab ich bei helllichten Tag noch nie gesehen!
Und dass sich nicht alle Touristen für die Tiere oder Pflanzen hier interessieren (Warum sind die Touris denn sonst hier???) bemerken wir weil einige Touris quasselnd an uns vorbei gehen während wir angestrengt in die Baumkronen schauen!
Keinen einzigen Blick wenden die Touris dorthin wo wir hinschauen...
Schon speziell...
Und schon sind wir wieder am Startplatz zurück, noch vor 16:00Uhr!
Also nehm ich mir noch die Zeit etwas aufs an den Platz angrenzende Meer zu schauen als plötzlich Sabine ruft!
Ich dreh mich um und was sehen da meine scharf belinsten Äuglein?
Ein Coati (oder auch Weißrüssel-Nasenbär beziehungsweise Nasua narica) hüpft über den recht dunklen Platz!
Wie meist in solchen Situationen wird erst die Kamera vors Auge gehoben um zu bemerken dass sie ausgeschaltet ist, dann mit der Kamera vor dem Auge blind der Einschalthebel gesucht und bedient um dann festzustellen dass die Objektivschutzklappe noch montiert ist...
Bis ich also so weit bin den Coati zu fotografieren ist er schon im sehr schattigen Bereich des Platzes angekommen und verschwindet im Urwald!
Toll!
Da freut man sich doch dass man immer fleissig die Kamera ausschaltet und den Objektivschutz montiert....GRMPFL!!!
Oben: Und das ist das Ergebniss der hektischen Aktion...
Oben: Und so verlassen wir das Riserva Natural Absoluta Cabo Blanco wieder...
Na ja...wir schauen noch auf der Übersichtskarte der hier endemischen Tierarten was das schwarz-weisse Tier gewesen sein kann, denn wir sind uns alles andere als sicher mit dem Tamandua!
Und tatsächlich, die Karte bestätigt es: es kann nur der gewesen sein!
Ziemlich genau um 16:00 verlassen wir den Park und den missmutigen Parkranger wieder und während wir unsere Wanderschuhe wieder gegen die Sandalen tauschen spricht mich eine hübsche junge Frau an...
:-D
Aber nicht weil ich ihr so gefalle, nein, nur weil sie eine Mitfahrgelegenheit nach Montezuma sucht... :-(
;-)
(Auch wenn man wie ich das Glück hat eine so tolle und auch noch hüsche Frau wie Sabine 'bekommen' zu haben und diese gegen keine andere eintauschen würde, freut Mann sich natürlich wenn Mann von einer jungen hübschen Frau nett angesprochen wird... :-) )
Da ich mir keine Namen merken kann nennen wir sie mal Cindy.
Natürlich darf sie bei uns mitfahren, aber während sie mit uns spricht räumen wir noch kurz und unauffällig unsere Kameras und sonstigen Sachen in den Kofferraum, ohne dass sie dies sieht.
Sicher ist sicher, wir kennen sie ja nicht...
Und schon fahren wir los!
Während wir so dahinholpern quasseln wir Drei nicht über Gott und die Welt sondern über Cindy und Costa Rica!
Sie ist offenbar auf einer Reise als Backpacker durch Mittelamerika und das schon seit Monaten!
Dass man ihrem Englisch nicht anhört dass sie Französin ist erklärt sich damit dass sie mehrere Jahre englisch und Französisch studiert hat...
...klingt plausibel!
Und schon sind wir wieder in Montezuma, wo wir sie bei einer Backpacker-Unterkunft am Dorfanfang rauslassen.
Natürlich kontrollieren wir recht genau ob sie irgendwas eingepackt haben könnte, aber wir sich sicher dass sie das nicht hat.
Nur schon weils schlicht nirgends Platz hätte wo sie irgendwas verstecken könnte ;-)
So düsen wir noch die letzten Meter zu unserem Hotel...zumindest wollen wir das, aber an der einzigen ernst zu nehmenden Kreuzung in Montezuma staut sich der Verkehr weil ein Lastwagen versucht umzudrehen und ihm einige dumm rumstehende Autos im Wege stehen...
Und so dauert der etwa 20m lange Weg von hier zu einem Parkplatz etwa gleich lang wie der vom Nationalpark hierher...
Sabine lass ich schon mal raushüpfen, denn wir stehen ja genau neben unserer Unterkunft und so kann sie schon mal duschen gehen während ich hier warte bis ich parken kann.
Und irgendwann klappts auch mit dem Parkieren!
Nachdem ich auch meine Arien unter der Dusche geträllert habe ists auch schon spät genug um essen zu gehen.
Ins Restaurant von gestern wollen wir nicht mehr, in das wo wir den ersten Drink getrunken haben auch nicht und am Strand solls trotzdem sein...
Was schwirig ist, denn auf den ersten Blick sind nur die zwei Restaurants am Strand! :-O
Aber wir haben ja noch einen zweiten Blick und siehe da: Am Ende der Strasse finden wir noch ein Restaurant, das 'Cocolores'!
Von einem Italiener geführt, das dürfte gutes Essen schon beinahe garantieren!
Und so setzen wir uns hin und bestellen mal was!
Oben: In gespannter Erwartung des kommenden Essens...
Und was soll ich sagen: Es war köstlich!
Nur hab ich leider vergessen was es war...das ist der Nachteil wenn man den Reisebericht ohne Notizen und nach dem Urlaub schreibt...
Nach dem Essen setzen wir uns an einen näher am Meer stehenden Tisch und schlürfen noch je einen Drink.
Dass wir dabei von einer Touristen-Familie, die ihre Kinder im Restaurant rumrennen und rumschreinen lässt, gestört werden hilft uns bei der Entscheidung schon früh in Richtung Bett zu pilgern.
Gute Nacht!
Tag 5: Schnorcheln und Isla Tortuga!
Wach!
Das ist doch schon mal eine tolle Voraussetzung um heute schnorcheln zu gehen!
Gebucht haben wir die Schnorcheltour nach Tortuga Island ja gestern an der Hotelrezeption, irgendwo um die 75$ pro Person hats uns gekostet.
Und um 09:00 Uhr sollen wir bei der Rezeption bereitstehen!
Im Preis inbegriffen ist die Bootsfahrt, das Schnorcheln bei zwei verschiedenen Inseln nahe der Insel Tortuga sowie ein Mittagessen auf der Insel Tortuga!
Und natürlich auch die Rückfahrt.
Masken, Schnorchel und Flossen würden auch zur Verfügung gestellt, aber wir bevorzugen unsere eigenen Masken...
Wäre ja blöd in irgendwelche Gummiteile zu beissen in die schon Tausende vor uns gebissen und gerozzt haben...
Uääää...
Nein, danke!
Also packen wir mal, ich nehm die Flossen, die Füsslinge, die Masken (Hab die 'normale' und die 'Easybreath' dabei) sowie das Unterwassergehäuse für meine OM-D E-M5 (natürlich mit der Kamera drin) und Ersatzakkus, Action-CAM (Hab mal eine für sFr.29.- neu gekauft ums auszuprobieren) sowie natürlich Badetuch, Ersatzunterhose, Ersatzhose, Ersatz-T-Shirt, Safari-Cap und zwei Flaschen Wasser...
Wie man sich vorstellen kann wirds nicht ganz einfach den kleinen 30-Liter-Rucksack zu schliessen... ;-)
Bei der Kamera hab ich mir überlegt ob es nicht gescheiter wäre ein lichtstärkeres Objektiv als das bei dem Gehäuse vorgesehene 12-50mm F3,5-Objektiv einzusetzen, zumal ich ja ein 45mm F1,7-Objektiv dabei habe und das auch perfekt ins Gehäuse passt.
Gedacht, getan!
Noch kurz Badehose (ich) bzw. Bikini (Sabine) montiert, ein T-Shirt angezogen und los gehts!
Oben: Beim Warten bis es losgeht fotografiert Sabine noch etwas die Poollandschaft...
Oben: ...und die Vorplätze der Bungalows mit ihren Hängematten.
Ist schon schön hier!
Auf die Minute genau erscheinen wir in der Rezeption, wo wir um eine halbe Stunde vertröstet werden...
Na toll, das beginnt ja schon mal gut!
Wer meinen Reisebericht Uganda/Zanzibar 2018 gelesen hat weiss dass bei uns 'etwas schiefgehen' und 'schnorcheln' durchaus zusammenpassen kann...
Entsprechend kritisch sehen wir dem entgegen was da vielleicht auf uns zukommt...
Weniger kritisch dafür umso erstaunter schaut unsere Rezeptionistin auf meine Kamera, die ich zwischenzeitlich ausgepackt habe um zu schauen ob die Einstellungen auch wirklich passen.
So ein Ding hätte sie noch nie gesehen, meint sie und ob ich beruflich etwas mit Unterwasserfotografie zu tun hätte...
Na ja, ich muss sie enttäuschen, aber irgendwie erscheint mir nun meine Kamera schon etwas gross...
Na ja...
Um 09:15 heisst es dann plötzlich 'Los gehts'!
Und so machen wir das, wir gehen los!
Immer schön unser Rezeptionistin nachwatschelnd gehts drei Häuser weiter und durch eine Menschentraube durch in ein kleines Geschäft rein, wo wir wieder hingesetzt werden.
Die Rezeptionistin verabschiedet sich und eine andere Frau erklärt uns nun was auf uns zukommen wird.
Und damit meint sie nicht die vielen Touristen die vor dem Haus stehen, denn die stehen ja und kommen nicht auf uns zu.
Aber die alle kommen mit uns mit als es endlich in Richtung Strand geht!
Dort warten zwei grosse Boote und sechs Männer auf uns und bitten uns einzusteigen, was wir dann auch als letzte der ganzen, grossen Gruppe tun.
Diesmal überprüfen wir natürlich ob Schwimmwesten oder Löcher im Rumpf vorhanden sind, die Bootsführer alt genug und das Meer ruhig ist.
Und alles können wir mit 'Ja' beantworten, ausser das mit den Löchern im Rumpf, das verdient ein klares 'Nein'!
Und das ist gut so!
Das erste Boot düst schon bald davon und wir hopsen von Wellenkamm zu Wellenkamm hinterher!
Und das in echt hohem Tempo!
Oben: Noch ein Blick zurück zu den letzten Gebäuden von Montezuma...
Oben: Wie unschwer zu erkennen sind Sabine und ich recht glücklich dass wir hier (im Gegensatz zu Zanzibar letztes Jahr) Schwimmwesten bekommen haben! :-)
Nach einigen harten Aufschlägen auf die Wellen, bei denen ich über die Widerstandsfähigkeit des GFK-Rumpfes staune und sich die neben mir sitzende Frau mit schmerzverzerrtem Gesicht an den unteren Teil des Rückens greift sind wir schon in Sichtweite der Insel Tortuga!
Später erfahre ich dann dass die bei einem Autounfall einen Wirbel gebrochen hatte und nun einen versteiften Bereich in der Wirbelsäule zu beklagen hat.
Wobei mir die Frau gar nicht soooo steif vorkommt...
Na ja...
Oben: Um 10:14Uhr entsteht schon dieses Bild einer zum natürlichen Bogen gebogenen Insel vor der 'Isla Alcatras' und von dort zu den 'Islas Tortugas', was zwei der 'Isla Tortuga' vorgelagerte Inseln sind.
Dort heisst es Flossen an die Füsse und Gesicht in die Maske während Ananas und Kokosnuss sowie Getränke verteilt werden.
Und jeder kriegt so viel wie er will, geknausert wird nicht!
Aber nun ab ins Wasser!
Und schon schnell merke ich dass es hier wesentlich mehr Fische hat als an irgendeinem Ort wo ich schon schnorcheln war!
Wenn auch hauptsächlich kleine Fische...
Aber immerhin!
Oben: Fisch! Und das unter Wasser!
Oben: Fischschwarm...wenn auch ein sehr Kleiner...
Oben: Nochmals so ein Weissstreifen-Farbfisch, auch der unter Wasser!
Oben: Hier sieht man schön das Problem dass ich wegen der geringen Blende hatte: Keine Tiefenschärfe!
Viele Bilder waren unscharf weil irgend ein kleines Schwebeteilchen von der Kamera als das zu fokusierende Teil beurteilt wurde...
Oben: Aber einige Bilder wurden doch noch brauchbar...nächstes Mal werde ich aber wieder das andere Objektiv einsetzen!
Oben: Nicht am Boden zerstört sondern nur am Boden: Schwarzfisch!
Oben: So seh ich beim Schnorcheln aus: Nicht ohne mein T-Shirt!
Oben: Sabines kleine Unterwasserkamera macht nicht mehr Ausschuss als meine...
Oben: Aber sie macht auch Bilder an die ich überhaupt nicht denke!
Oben: Von denen gabs sehr viele in relativ grossen Schwärmen.
Erst bleib ich etwas bei Sabine aber sie sagt mir schon bald dass ich ruhig auch weiter vom Boot wegschwimmen darf und mir keine Sorgen um sie machen müsse.
Sie aber will beim Boot bleiben.
OK, so schnorchle ich halt mal rund um die kleine Insel rum und was meine kleine 29-Franken-Action-Cam so alles aufnimmt könnt Ihr hier in diesem Youtube-Video sehen:
Zurück am Ort wo ich Sabine das letzte Mal gesehen hab seh ich...
...Wasser!
Logisch...aber keine Sabine!
Also heb ich mal den Kopf aus dem Wasser und was seh ich da?
Alle sitzen wieder im Boot!
Zumindest beinahe alle...
Dabei war ich doch erst 35 Minuten im Wasser! :-O
Na ja, dann geh ich halt auch aufs Boot...
Immerhin sollen wir noch an einem zweiten Ort schnorcheln gehen...
Also die Kamera ins Boot geben und noch im Wasser die Flossen ausziehen, schon hopse ich frisch und nass die Leiter hoch ins Boot.
Dort wird wieder verteilt was die Kühltruhe hergibt: Annanas, Mango, Cola, Bier usw...was das Herz begehrt!
Hier wird man wirklich gut umsorgt!
Kaum sind auch die letzten Schnorchler unserer Gruppe wieder im Boot, schon zeigt der Kapitän in Richtung einer zweiten Insel und sagt auf Spanisch und Englisch inetwa 'von hier aus könnt Ihr rüberschwimmen und dort schnorcheln'!
Aha!
Na dann hüpf ich doch wieder rein!
https://www.youtube.com/watch?time_continue=2&v=UwaQY97n3o8
Wobei die meisten der Touris im Boot bleiben, ich glaub wir sind nur zu dritt schnorcheln gewesen...
Auch hier umrunde ich die Insel, aber sehe deutlich weniger Tiere als bei der ersten Insel.
Nach etwa zwanzig Minuten schwimm ich wieder zum Boot zurück und die anderen kommen auch bald wieder, worauf der Kapitän zur Sicherheit noch nachfragt ob noch jemand schnorcheln will oder ob wir zur Isla Tortuga zum Essen sollen.
Natürlich wird letzteres gefordert.
Passt auch für mich, auch wenn ich auch noch einige Stunden rumschnorcheln könnte.
Und so fahren wir also los zu der paradiesisch ausschauenden Insel!

Oben: So sieht das Inselchen aus...traumhaft!
Kurz vor dem Anlanden erklärt uns der Kapitän noch wo man baden darf und wo es wegen der anlegenden Boote verboten ist sowie wo wir unsere Mittagessen-Crew finden!
Und schon gehts an Land!

Oben: Ausblick beim Ausstieg...
Mann, ist das ein Traumstrand auf einer Trauminsel!
OK, viel zu viele Touristen, aber ohne die würde man sich im Paradies fühlen!
Wenn da nur nicht das Geknurre der diversen Mägen die Stille stören und uns zum Essen befehlen würde...
Den knurrenden Mägen artig gehorchend stampfen wir also durch den Sand zur kleinen Hütte da ganz links wo Festbänke auf uns warten.
Wir mussten schon bei der Buchung zwischen dem Menu mit Fisch, dem mit Huhn und dem mit Vegetar auswählen.
Wer mich kennt weiss dass ich weder Vegetarier noch Huhnier bin und demnach den Fisch bestellt habe.
Sabine ebenfalls.
Und wir bereuen es nicht!
Denn es schmeckt vorzüglich!
Wir sitzen neben zwei jungen Frauen bei denen ich schon auf dem Boot dachte dass die deutsch sprechen.
Und natürlich sprechen ich sie darauf an, wobei nur eine Deutsche, die andere jedoch eine in Deutschland lebende Spanierin ist.
Beide sind schon länger in Mittelamerika unterwegs und bei einer solls nach Kuba weitergehen.
So ergeben sich interessante Gespräche mit anderen Reisenden, sehr schön!

Oben: Direkt neben unserem Tisch gibts Wildlife...

Oben: ...das sich sogar auf uns zu bewegt!

Oben: Und ganz nah bei uns irgend so was wie einen Balztanz macht...wobei ich nicht mal weiss ob das dieselbe Art ist...
Oben: Dass dieser Rabengeier (Coragyps atratus) aber eine andere Art ist weiss sogar ich!
Irgendwann sind wir dann fertig mit dem Essen und quasseln und so hüpfen wir vier ins Meer.
Herrlich hier!
Der Ausblick auf den Strand mit den vielen Palmen ist einfach der Hammer!
Da Sabine schon im Vorfeld was von Drinks aus Kokosnüssen gelesen hat gehen wir erst mal zurück zum Essbereich, wo wir unsere
Kameras, das Geld usw unter Bewachung des Kapitäns liegen lassen konnten.
Kaum da angekommen bemerken wir dass wie versprochen alles noch da ist!
Und darum nehmen wir das Geld mit und los gehts zum Kokosnuss-Drink!
An der Bar angekommen bestellen wir mal je einen für uns zwei und schauen dabei zu wie die zubereitet werden...
Zuerst wird die Kokosnuss mit der Machete bearbeitet bis sie ein etwa 4cm messendes rundes Loch hat und dann wird die Kokosmilch rausgeholt, offenbar damit mehr Rum drin Platz hat!
Oben: Der Stand an dem der Drink in der Kokosnuss gemixt wird ähnelt eher einer Schnitzbank denn einer Bar... (Handy-Bild)
Oben: Daraus wird der Drink gemixt... (Handy-Bild)
Oben: Blick zurück zum (von den Liegestühlen und den Touris abgesehen) traumhaften Strand (Handy-Bild)
Oben: Die Zwei sind für uns bestimmt! (Handy-Bild)
Oben: Das fertige Teil! (Handy-Bild)
Der Typ schüttet ordendlich Material rein und zum Schluss kommt auch noch ein Teil des Kokosnusssaftes dazu.
Der ausgeschnittene Deckel hat in der Zwischenzeit ein kleines Loch für ein Trinkröhrchen und wird dann wieder auf die Kokosnuss gesezt und das Ganze dann uns übergeben!
Da er etwas ausgerutscht ist nennt er meinen 'die Männervariante' (natürlich auf Spanisch) und den von Sabine beschreibt er als 'strong'...
;-)
Wir prosten uns mit den Kokosnüssen zu und beim ersten Schluck wird mir klar dass ich schon sehr bald nicht mehr nüchtern sein werde...
Wau!
Das Teil hat Umdrehungen drin, prost Mahlzeit!
Aber es schmeckt!
Da es uns hier etwas zu viele Touris hat ziehen wir uns wieder an unseren Esstisch zurück, natürlich mit Kokosnüssen und vor allem deren Inhalt...
...der uns doch gehörig Umdrehungen ins Hirn zaubert!
Na ja, solange noch etwas Blut im Alkohol ist gehts ja noch...
Noch etwas baden und schon bald gehts zurück aufs Boot, nur schon damit wir nicht selbst nach Montezuma schwimmen müssen...
Also alles zusammenpacken, rein ins Bötchen und Schwupdiwup sind wir wieder in Montezuma!
Kaum dort angekommen gehts ab in die Unterkunft und in den Swimmingpool!
Natürlich nicht ohne uns vorher das Salz unter der Aussendusche abzuwaschen...man will ja nicht den Pool versalzen!
Herrlich ists!
Einige Kolibris schwirren vorbei und ein Rabenähnlicher Piepmatz beobachtet mich interessiert...
...und zwar so aufdringlich dass ich mich etwas stark beobachtet fühle!
So also müssen sich Wale beim Whalewatching fühlen!
Na ja...
Erst geht Sabine, dann ich unter die Dusche, denn die Dämmerung dämmert schon daher und wir wollen heute ja noch essen gehen bevor wir früh ins Bett hüpfen.
Müde sind wir ja schon...
Da die Restaurants am Strand uns bisher nicht aus den (nicht vorhandenen) Socken gehauen haben schlendern wir mal etwas in Richtung des Wasserfalls.
Weit kommen wir aber nicht, denn eine Dame beendet unseren Schlendrian mit ihren Anpreisungen für das Restaurant direkt neben unserer Unterkunft.
Also hat unser Schlendern uns rund 20m weit gebracht bevor wir jäh vom Weiterschlendern abgehalten wurden.
Und so setzen wir uns halt hin und studieren die Speisekarte, während uns die Dame die schon bestellten Coctails zusammenschustert.
Nachdem wir uns was leckeres ausgesucht haben schmeisst die Dame während dem sie uns die Coctails serviert alle meine Bestellträume über den Haufen, aber so richtig!
Denn sie erzählt was von Fischplatte mit Languste! :-D
Wer mich kenn weiss dass ich da nicht nein sagen kann!
Also her damit!
Sabine bestellt einen Fisch, dessen genauen Typ ich leider nicht notiert habe, in grillierter Form mit Beilagen.
Oben: So sieht Sabines Fischlein aus... (Handy-Bild)
Oben: und so mein Meeresgetier! Miam!!! Wobei da noch ein Fischlein fehlt...es wurde nachgeliefert! (Handy-Bild)
Und es werden Mengen serviert dass ich daran zweifle ob das alles in unsere Mägen Platz hat oder ob wir die Speiseröhre auch noch füllen müssen...
...wohl Letzteres!
Und es schmeckt vorzüglich!
Nicht so vorzüglich schmeckt mir dass ich vor lauter Gier auf das Getier vergessen habe nachzufragen was die Platte denn kosten soll...
...aber das merk ich erst nachdem ich die Rechnung bestellt habe.
Alles in allem um die 80$, was teurer ist wie wenn ich was Vergleichbares in meinem bevorzugten Spanierclub in der Schweiz esse...
Jaja, Costa Rica ist keine Billigdestination!
Mit vollen Mägen ist gut liegen und deshalb gehen wir nach einem kurzen Abstecher zum nächtlichen Strand ab in die Heia, gute Nacht!
Tag 6: Hormonüberschüsse und Klieschees
Es weckt Sabines Wecker was da zu wecken rumliegt, und dazu gehören eben Sabine und ich!
Es ist 05:00 Uhr, ich mein mich tritt ein Faultier!
Hallo?
'Was soll das, Sabine?'
Sie antwortet dass wir ja gesagt haben dass wir immer früh aufstehen wollen um nicht so einen Jetlag zu bekommen und dass wir ja einen Sonnenaufgang über dem Meer fotografieren wollen...
...hmm...
Wo sie recht hat hat sie recht, sogar um die Zeit schon...
Also setz ich mal die Haare ein, bürste die Linsen und überlass Ihr nach ausgibigem Zähneputzen das Bad...Ihr wisst schon!
Um 05:45 sind wir am Strand, inklusive Fotoapparate...
Und was macht die Sonne?
Sie liegt noch faul hinter dem Horrizont rum, sendet erst einen schmalen orangen Streifen als Vorhut voraus um die Situation etwas zu beäugen bevor sie sich noch etwas träge über den Erdenrand schwingt.
Aber seht selbst:
Oben: So langsam kraxelt sie über den Horizont, aber die Leuchtkraft liegt wohl noch im Bett... (kein Handy-Bild)
Oben: Nun ist offenbar auch die Leuchtkraft aufgestanden, die Blaue wie auch die Orange! Wobei die Orange noch etwas schwächelt... (kein Handy-Bild)
Oben: ...und 7 Minuten später erst so richtig erscheint! Dafür umso schöner...was für eine Erscheinung! Guten Morgen! :-)
Nun hat sies endlich geschaft und so will ich zurück ins Hotel, da ich ja noch nicht auf dem Klo war und meine Gedärme gewisse Bedürfnisse nach einer Keramikschüssel zeigen.
Aber Sabine möchte so gerne einen frühmorgendlichen Strandspaziergang machen dass ich nachgebe und die Backen zusammenkneife...
Und so latschen wir mal los...
Oben: Montezuma schläft offenbar noch friedlich...
Oben: Ich fotografier etwas in der Landschaft rum...hier die kleinen Wellen der kleinen Bäche die über den Sand fliessen...
Oben: Offenbar sind wir doch nicht die Einzigen die schon aufgestanden sind...
Oben: Und wieder dasselbe Bächlein ohne dass ich das Bild verunstalte...
Oben: So ganz wach scheinen diese Vögel auch noch nicht zu sein...stehen da rum wie angeklebt...vielleicht eine Aktion des Tourismusvereines von Montezuma?
Oben: Mit dem kleinen Campingbus auf einem Parkplatz direkt am Strand und unter Palmen zu übernachten ist natürlich der Hammer...
...wird Zeit dass ich mir endlich wieder einen Camper baue!
Oben: Traumstrand mit (Beinahe-)Traumwetter zu einer Zeit zu der ich üblicherweise noch meine letzten Träume träume...
Oben: Der Strand hinter uns sieht auch nicht schlecht aus, nur die Wolken kommen da nicht so schön durch.
Aber Wolken sind ok, dann wirds nicht zu heiss hier, das passt schon!
Oben: Schildergewirr bei einer Schildkrötenauffangstation...
Oben: Geschützte Brutgehege für Schildkröten...nicht ganz so natürlich wie wir alle es gerne sehen würden, aber notwendig!
Leider...
Gut dass es solche Stationen und die Leute, die so was betreiben gibt!
Oben: Baumstamm besteigt Felsen...da soll wohl ein versteinerter Baumstamm draus entstehen...
Oben: Nicht ungefährlich wenn die runterfallen: Kokosnüsse töten jährlich mehr Menschen als alle Haie zusammen, hab ich mal irgendwo gelesen!
Oben: Gefallen Kokosnuss...
Oben: Offenbar ist der Strand noch gefährlicher als die Kokosnüsse!
Oder dient das Schild nur die Leute unter die Kokosnüsse zu locken? :-O
Oben: Beim 'Ylang Ylang Beach Resort' überlegen wir uns ob wir hier etwas trinken sollen...vielleicht mit einigen
Früchten als Frühstück?
Aber die Küche (nicht der Computer [kleiner Insider für 'Little Britain'-Kenner]) sagt 'Nein'...
Oben: Blume am Wegesrand auf dem Weg zurück zum Hotel...
Oben: Hoppla, die Wildtiere sind trotz fehlendem Wecker auch schon auf den kurzen Beinen!
Oben: Hab ich Dich!
Oben: Oh, ein Klo! Trotzdem ziehe ich es vor solche (noch immer andrückenden) Tätigkeiten zuhause im Hotel zu verrichten.
Zumal das hier als Aschenbecher misshandelt worden ist...
Oben: Noch ein Blick auf den Strand, leider mit ins Bild gehüpfter Palme...tststs, immer dieses im Mittelpunkt stehen wollen...
Oben: Ein zweites Wildtier ist auch schon bereit loszudüsen!
Oben: Noch kurz bevor wir wieder in Montezuma sind zeigt sich auch diese schöne Blüte in ihrer Pracht...so schön!
Wieder in Montezuma angekommen, es ist nun etwa 08:20 Uhr, gehts erst mal in den kleinen Supermarkt um etwas Frühstückartiges und natürlich viel Wasser usw. einzukaufen.
Anschliessend gehts ins Zimmer, wo ich endlich...
...genau...
Und danach setzen wir uns vors Zimmer und schnabullieren die gekauften Sachen zum von Sabine organisierten Tee währed Libellen, Kolibris und Zimmernachbarn um uns herum schwirren.
Heute wollen wir ja zum Wasserfall hinter dem Dorf gehen...
...und diesmal wirklich bis zum Wasserfall, darum werden auch die Wanderschuhe montiert und der Rucksack gepackt!
Aber wir nehmens gemütlich und gehen erst so nach 09:00 Uhr los.
Wieder gehts an der Rezeption vorbei nach rechts, den Strand links liegen lassend weiter zwischen den ärmlichen Backpacker-
Unterkünften durch über die Brücke und dann den Trampelpfad nehmend zum Rio Montezuma!
Wer sich nach der Beschreibung noch verlaufen kann ist selber schuld... ;-)
Nun gehts ab ins Flussbett und über die schon vor Tagen gesehenen Steinstufen rauf, wo uns ein steiniges aber recht ebenes
Flussbett erwartet.
Wir latschen da unter Bäumen durch bis wir wieder einige Affen am Wasser sehen und da natürlich stehen bleiben.
Bis die Kamera einsatzbereit ist sind bis auf einen alle wieder auf den Bäumen...unfair!
Oben: Nicht mehr am Wasser sondern auf dem Baum: Affe...
Oben: Aber der ist noch am Wasser geblieben! Danke, Äffhen! :-D
Oben: Doch die hier waben sich von uns gestört gefühlt und lieber etwas Abstand zu den Menschen gehalten, was ja auch gut ist.
Nach einiger Zeit des Zuschauens gehen wir weiter bis ich von hinten ein 'Au' höre...
...Sabine ist ausgerutscht und voll mit dem Knie auf einen Stein geprallt...
...die Ärmste...
Aber sie rafft sich schnell wieder auf und hinkt tapfer weiter, obwohl sichtbare Abdrücke zeigen dass sie definitiv sehr hart
aufgeschlagen hat.
Wir verlassen das Flussbett und gehen auf einem Trampelpfad im angrenzenden Wald weiter, was teilweise etwas klettern inkludiert.
Der Weg ist zwar nicht so anspruchsvoll wie im Gebirge aber etwas trittsicher und beweglich sollte mann/frau doch sein.
Plötzlich sehen wir einige Leute rumsitzen und einige Schritte weiter den kleinen See um den sie sitzen und noch etwas später
den Wasserfall...
Oben: Jaja, so sieht er aus, der Montezuma-Wasserfall bzw. die Cascada de Montezuma!
Wir setzen uns auch auf einige Steine und geniessen das Plätschern und die Kühle wie man sie nur an Wasserfällen findet.
Schon schön hier, wenn auch für meinen Geschmack etwas zu viele Menschen.
Wir sehen zu wie junge Männer bei den ebenfalls jungen Frauen Eindruck schinden wollen indem sie waghalsige Kletterpartien
bis in die halbe Höhe des Wasserfalls unternehmen um dann von dort kopfvoran ins Wasser zu springen.
Während die jungen Frauen den jungen Männern mit ihren knapp bekleideten Körpern und einigem Zulächeln (solange die Jungs schauen wird gelächelt und danach so wie es scheint abgelästert) zu gefallen versuchen.
Und natürlich regen die Damen die Herren zu immer waghalsigeren Kletterpartien und Sprüngen an, während sie selbst sich kaum getrauen einen halben Meter runter zum Wasser zu klettern.
Und die Jungs tun wie geheissen...jaja, die Hormone haben die Jungs im Griff, offensichtlich!
;-)
Wir amüsieren uns darüber, machen uns aber nach einer guten Stunde wieder auf den Rückweg.
Diesmal gehen wir wieder in das Strandrestaurant in dem wir am ersten Tag was getrunken haben und geniessen da je eine Lemonada, was bei der Wärme hier einfach das Beste ist um den Durst zu löschen.
Oben: Lemonada und ich, ein Traumpaar der internationalen Durstlöscherei!
Oben: Und hier sieht man weshalb ich die Hand auf die Lemonada halte...denn ich möchte da keine weiteren Zusatzstoffe drin haben.
Auch nicht wenn sie noch so natürlich sind, nein!
Oben: Im Baum neben uns sehen wir wieder mal eine dieser Verdickungen und jetzt können wir erstmals sehen was das sind:
Ameisennester!
Oben: Um uns herum fliegen Vögel und...
Oben: ...latschen züngelnde Echsen rum, es ist einfach schön hier!
Wir beschliessen nun am Strand bei der Schildkrötenstation baden zu gehen und tun das auch!
Unter einigen schattenspendenden Bäumen nehmen wir die Spende des Schattens gerne rumliegend entgegen.
Die Wertsachen (Handys, Fotoapparat, Portemonaie und Sabines Sonnenbrille) pack ich in die wassersichte Umhängetasche und schon hopsen wir beide ins Meer.
Sabine bleibt eher in Strandesnähe, ich geh etwas weiter raus weil ich gerne ausserhalb der Zone wo die Wellen brechen
schwimmen gehen will.
Dazu muss ich natürlich durch die Zone der brechenden Wellen durch, was ich rückwärts mache damit ich nicht alles Wasser
ins Gesicht gespritzt kriege.
Klingt nach guter Idee, ist es aber nicht zwingend... :-(
Denn plötzlich reicht mir das Wellental nicht mehr bis zum Bauch sondern nur noch bis zu den Knien...
...was mich veranlasst doch mal nach hinten zu schauen...
...und was seh ich da?
Eine Welle die weit über meinem Kopf bricht!
Und nicht nur das, sie wirft mich zu Poden, reisst mir die Sonnenbrille weg und schleift mich wohl einige Meter am Sandboden entlang, was meine Haut mit etlichen grossflächigen Abschürfungen bedankt...
Na toll!
Abgesehen von den Schürfungen schmerzt mich der Verlust meiner so tollen und treuen Sonnenbrille doch sehr, sind wir doch auf etlichen Reisen durch Afrika und bella Italia zu einem tollen Team geworden.
Adiöö, Sonni, ich werde Dich nie vergessen!!!
Aber so leicht geb ich nicht auf!
Ich häng die mit Mühe und Not gerettete wasserdichte Tasche an Sabines Schulter und hol meine Schnorchelmaske!
Wäre doch gelacht wenn ich meine Sonnenbrille in dem kleinen Tümperl namens Pazifik nicht wiederfinden würde!
Ich versuchs und versuchs, doch statt der Sonnenbrille find ich nur die Erkenntniss dass es hier sehr viele aus dem Sand rausstehende Felsbrocken hat und ich richtiges Glück hatte nicht auf einen von denen geprallt zu sein!
In Würdigung dieser Erkenntniss und der Tatsache dass man im Wasser vor lauter Schwebeteilchen kaum was sieht geb ich
notgedrungen auf, obwohl ich mir sicher bin noch nicht mal den halben Pazifik abgesucht zu haben.
Diesmal endgültig: Adiöö, Sonni, adiöö und auf Nimmerwiedersehen!
Schluchz!
Dummerweise hab ich wohl zum ersten Mal überhaupt keine Ersatzsonnenbrille dabei, warum auch immer.
Und das mit meinen dank der Histaminintoleranz extrem lichtempfindlichen Augen...toll!!!
Oben: Der Strand und dahinter der sich wieder beruhigte Ozean welcher nun meine Sonnenbrille besitzt...
...womit ich wohl zum grossen Plastikberg im Pazifik mit beigetragen habe... :-(
Nach etwa vier Stunden am Strand machen wir uns auf dem Heimweg, denn die Sonne hat sich mal wieder hinter den Bergen versteckt.
Logisch, es ist ja auch schon kurz vor 17:00 Uhr...
Beim über den Strand schlendern sehen wir natürlich noch dies und das und nehmen uns die Zeit alles genau anzuschauen...
Oben: Dies...
Oben: ...und das...
Oben: ...und Montezumas Flaniermeile...
Oben: ...welche von der zweitgrössten Kreuzung (im Bild) zur grössten Kreuzung (im Hintergrund des vorherigen Bildes) führt.
Da wir keinen Zeitdruck haben duschen wir uns beim Swimmingpool das Salz vom Körper und hüpfen noch kurz in den Pool rein.
Oben: Da hüpft man doch gerne rein, zumal man hier seine Sonnenbrille auch wiederfinden würde...
Nach dem Baden gehen wir duschen und richten uns fürs Abendessen, das wir heute im unweit unseres Hotels befindlichen
'Sano Banano Restaurant' einzunehmen gedenken.
Vorher muss aber eine Sonnenbrille her, denn spätestens morgen früh brauch ich wieder eine!
Deshab frag ich mal unseren Rezeptionsangestellten wo man in Montezuma am besten eine Sonnenbrille kauft, was bei ihm für grosse Augen und hochgezogene Augenbrauen sorgt.
Und das freut mich nicht sonderlich, denn es lässt erahnen dass Sonnenbrillengeschäfte in Montezuma rar sind...
Er weist uns in einen Modeladen im 1.Obergeschoss der Hauptstrasse, wenn man den hundert Metern Asphalt überhaupt so sagen darf.
Also gehen wir da rauf und schon bald hab ich eine Sonnenbrille in der Hand die mir auch passt!
Auch die Sticker mit den UV-Werten sind vorhanden und stellen die Sonnenbrille als etwas mehr als nur gefärbtes Glas mit Gestell dar.
Ich rechne so mit 50-80$ und erschrecke erst mal als die Verkäuferin nicht ganz 6$ dafür will... :-O
Ob die Brile was taugt?
Na ja, keine Ahnung, ich nehm sie, schau damit nicht direkt gegen die Sonne und wenn sie nicht brauchbar ist dann kauf ich
übermorgen in irgendeiner Stadt eine Neue.
Natürlich schaut sich Sabine noch diverse Kleider und Tücher an was ich draussen wartend abwarte.
Dann gehts ins 'Sano Banano' und dort werden wir in den schönen Garten gesetzt.
Ist zwar nicht so einfach mit dem Sitzen da zum Einen die Stühle hoch, zum Zweiten die Tische niedrig und zum Dritten der Kiesboden uneben sind, aber wir schaffen das!
Die Speisekarte zu lesen ist dann ein Abenteuer für sich, denn die ist im fahlen Licht kaum zu lesen und dazu in einen spiegelnden Kunststoff eingeschweisst, der das Lesen mit Taschenlampe gekonnt sabotiert da man nur noch hell sieht, aber nicht mehr was auf
der Karte geschrieben steht.
Na ja...irgendwann bestellen wir dann doch noch was und bekommen es auch.
Und: Es schmeckt sehr gut!
Lediglich die Cocktails sind etwas wässrig...
Dafür ist die Atmosphäre umso schöner, bis...
...ja bis eine Gruppe US-Amerikaner sich irgendein Footballspiel anschaut und eine Frau bei jeder Ballberührung abgeht wie eine Mondrakete!
Leider nicht so schnell weg aber dafür genau so laut!
Was für ein Geschrei und Rumgehoppse, und das wegen einem Footballspiel in einem Speiserestaurant...
...keine Kultur und kein Anstand!
Es entspricht halt wieder genau dem Klischee des ignoranten, lauten US-Amerikaners...
Mir wurde an jenem Abend klar was für Menschen den Trumpel gewählt haben...
Na ja, wir trinken unsere Cocktails aus und verlassen den Garten durch den Hinterausgang, der genau zum Parkplatz am Strand führt.
Denn wir wollen noch etwas im Mondschein am Strand rumlungern.
Oben und unten: Nächtliches Nightlife in Montezuma...nicht sooooo prickelnd, aber das passt ja mit unserem Wunsch früh ins Bett zu gehen gut zusammen.
Nach einigen Minuten am Strand zieht es uns in unser Zimmer zurück, wo wir bald schon in die Heia hüpfen.
Gute Nacht!
Tag 7: 'Cabo Blanco' oder 'Curú'?
Guten Morgen, die Sonne scheint, der Tag ist wach und wir machens ihm nach!
Heute solls wieder in das 'Riserva Natural Absoluta Cabo Blanco' gehen, aber diesmal früh damit wir auch die hinteren
Teile des Parks sehen können.
Aber zuerst gehts mal in die Rezeption und den Tee sowie die Crackers und Bananen holen, davor etwas Kuchen und Wasser aus dem Supermarkt, fertig ist das Frühstück und verdursten müssen wir heute auch nicht!
Die Rezeptionistin wird natürlich ausgefragt betreffend des 'Cabo Blanco' und erklärt uns dass sie kein Fan dieses Naturreservates sei und viel lieber ins unbekanntere 'Curú Wildlife Refuge' gehe, da man dort mehr Wege und weniger Touristen habe.
Dafür sehe man mehr Tiere und baden könne man auch sehr gut.
Klingt ja toll!
Zumal unsere Begeisterung für den 'Cabo Blanco' sich auch in Grenzen hält.
Also wird umentschieden und in den 'Curú' gefahren!
Nach dem Frühstück mit umherrschwirrenden Schmetterlingen und nicht vorhandenen Kolibris wird der Rucksack gepackt und das Kamera-Equipement montiert...
Oben: Was dann dank der 'Peak Design CapturePro'-Halterung mit der an den Kameras verschraubten 'Peak Design MICROplatte' so getragen wird.
Ein Druck auf den kleinen roten Knopf (der auch gesperrt werden kann) und die Kamera kann nach oben aus der Halterung gezogen werden.
Sehr praktisch!
Und dann entern wir den kleinen Toyota und slalomen um die Schlaglöcher herum in Richtung 'Curú'!
Der erste Anstieg ist für den kleinen schon recht happig, vor allem die Kurven muss man relativ rassig nehmen um nicht in den ersten Gang runterschalten zu müssen.
Und genau das mach ich!
Also...nicht in den ersten runterschalten sondern rassig um die Kurven flitzen!
Aber schon nach wenigen hundert Metern ists nicht mehr so steil und die Asphaltpiste geht in eine Naturstrasse über.
Oben: Naturstrasse, die zum Glück trocken ist und recht wenige Schlaglöcher bietet. Im Regen wäre hier ein sensibler aber nicht zögerlicher Gasfuss von Vorteil, denke ich...könnte glatt werden!
Wir düsen zwar nicht im Sauseschritt sondern eher mit 60km/h und bringen auch nicht die Liebe mit sondern leere Portemonais...
Also suchen wir uns einen Geldautomaten, den wir in der Fassade der 'Banco Nacional' in Gollo Cobano (Provinz Puntarenas,
Santa Fe, Costa Rica, klick mich) finden.
Nach anfänglichen Schwirigkeiten (nicht nur bei uns, sondern auch bei den Ticos) spukt das Teil dann doch was aus und so düsen wir weiter!
Oben: Situation am Wegesrand...wie im wilden Westen! ;-)
Kurz nach dem Cowboy steht rechts ein kleines Kassierhäuschen mit einem grossen Schild und stellt den Eingang zum 'Carù' dar!
Die Gelegenheit benutzen wir natürlich und ich reisse das kleine (an dem Auto ist wirklich alles ausser das Platzangebot klein)
Lenkrad herum.
Wir bezahlen den Eintritt (ich meine 12$ pro Nase) und fahren anschliessend zwischen Kuhweiden und Kühen hindurch durch den Park...
Oben: Der Schattenbaum ist nicht für die Katz sondern offensichtlich für die Kuh...
Oben: Normalerweise seh ich lieber mich unter Palmen, hier seh ich aber nur Kühe unter Palmen...
...kann es sein dass das hier eine Palmmilch-Plantage ist?
Wir fahren noch ein gutes Stück zwischen Weiden durch und erreichen dann ein Waldstück, durch das der Kiesweg führt.
Links und rechts schauts nach Urwald aus und bald stehen wir auf einem Parkplatz mit einigen Häusern in der Nähe.
Und unweit davon ist schon das Meer!
Während Sabine mal kurz beschäftigt ist quatsch ich ein Schweizer Paar an das mit mir zusammen ein Tier in einem Baum beobachtet und frag wie denn hier die Wege sind, ob Wanderschuhe nötig sind oder nicht, ob sie die Wege kennen und ob sie uns Tipps geben können.
Und ich hab Glück, denn die sind nicht das erste Mal hier!
Wanderschuhe sind also nicht nötig wenn man nicht den schwirigsten Weg nimmt.
Und den wollen wir nicht nehmen, denn es ist heiss und da können wir gerne auf Steigungen verzichten.
Also verabschieden wir uns voneinader und Sabine und ich schreiten in unseren Sandalen frohen Mutes in die Wildniss des Mittelamerikanischen Urwaldes und dessen Tierwelt, hoffend, dabei nicht gefressen zu werden...
Wobei wir uns sehr sicher sind dass Letzteres nicht geschehen wird.
Oben: Der Strand dieser Bucht...sehr flach, sehr schön und mit frechen Waschbären und Coatis... ;-)
Oben: ...und nicht nur denen, sondern auch diesen manchmal diebischen Kerlchen...
Oben: Zwar nicht gut erwischt, aber als Fotobeweis langts allemal: Waschbär!
Oben: Neben uns stelzen die Mangroven im Schlamm rum...die Bäume fasziniern mich immer wieder!
Oben: Eine Kokosnuss die mal als Ausname nicht irgendwem den Schädel zertrümmern sondern netterweise eine Palme gebären will.
Oben: An einem Baumstamm neben dem Fluss kaum so gut zu sehen wie hier auf dem Bild ist diese Echse...
Oben: ...die direkt rechts dieser Brücke am Baumstamm hieng.
Oben: Blick von der Brücke über den (gemäss Beschriftung auf einer Tafel) krokodilverseuchten Fluss zur Mündung.
Oben: Hier dieselbe Echse...gar nicht so gut zu sehen...
Oben: Und was wuselt denn da neben einer kleinen Brücke rum?
Unser erstes Gürteltier! Genauer gesagt ein Neunbinden-Gürteltier (Dasypus novemcinctus).
Ein weiterer Verwandter der Faultiere und Ameisenbären...denn die alle gehören zu den Nebengelenktieren (Xenarthra).
Oben: Eine Schönheit ist es ja nicht gerade, aber scheu auch nicht.
Oben: Eine Schönheit ist hingegen der Wald!
Oben: Insbesonders diese Brettwurzeln wirken so speziell...
Oben: ...vor allem wenn im Hintergrund das Meer gemütlich vor sich her rauscht!
Oben: Der Weg war ein kleiner Rundweg und deshalb kommen wir wieder an der kleinen Brücke mit dem Gürteltier, welches in der Zwischenzeit nicht hübscher geworden ist, vorbei.
Oben: Auch viele Schmetterdinger hats hier, der Farbe nach könnte der hauptberuflich Zitronen falten...
Oben: Diese Bäume, diese Bäume!!!
Oben: Und da versucht sich ein Vogel vor mir zu verstecken...Ha¨Hab Dich, Feigling!
Oben: Wenn mich ein Baumstamm mit seinen Augen anschaut dann weiss ich dass da ein Schmetterling sein muss...
Oben und unten: Ein wunderschöner Blauscheitelmotmot (Momotus momota) posiert etwa 5 Meter neben dem Weg...
Das nenn ich Touristenfreundlichkeit!
Oben: Jaja, auch die Stellung macht uns der Blauscheitelmotmot!
Das ist Service!!!
Oben: Diese Formen der Pflanzen...einfach der Hammer!!!
Oben: Gar nicht so einfach zu entdeckende Taube...wenn sie sich nicht bewegt fällt sie weniger auf als es hier im Bild scheint.
Oben: Und so nah kommen Coatis an die Menschen ran. Natürlich benutzen die Tiere auch die guten Waldwege, die sind ja nicht blöd...
Und nein, Sabine hatte keinen Sonnenbrand, sie hat nur direkt davor den Rucksack demontiert...
Oben: Statt ein Brett vor dem Kopf hat man als Coati offenbar einen Baum vor dem Gesicht...
Oben: Und siehe da, auch Mittelamerika hat Eisvögel! Hier ein Erzfischer (Chloroceryle aenea), aber weit, weit weg...
Oben: Wieder mal ein Gerüsselter der kein Elefant ist...
Wir gehen so auf dem nun wieder sehr breiten Weg durch die Vegetation als wir einen Brüllaffen hören.
Sabine glaubt mir anfangs nicht dass das ein kleiner Affe ist und will das Tier sehen um sicher zu sein dass es relativ ungefährlich ist.
Also wird gesucht was das Zeug hällt!
Aber nichts gefunden...
Und plötzlich hören wir ein Rascheln und bemerken dass es auf uns zukommt.
Das Gebrüll ist direkt davor verstummt und das Rascheln kommt schnell näher!
Nun wird die Situation auch mir etwas unheimlich...wars etwa kein Brüllaffe sondern irgend ein Raubtier?
Ich bin verunsichert...
Und plötzlich seh ich was im Busch rumflitzen, schon nur noch etwa 20m entfernt!
Und da nochmal!
Und nochmal!
Und endlich seh ich wer da rumraschelt:
Oben: Der und seine Clique haben uns zusammen mit dem Brüllaffen einen gehörigen Schrecken eingejagt!
Phu!
Eine ganze Gruppe Coatis wieselt durchs Gebüsch und nun auch über den Weg und wir können sie sicher gegen 10 Minuten in unserer direkten Umgebung beobachten, herrlich!
Oben: Wo wir hinschauen wuselt eines der etwa 8 Tiere rum...
Oben: Nur sind leider meistens Blätter oder Äste im Weg oder das Tier ist in einer noch dunkleren Ecke als es im Regenwald so schon ist.
Nicht optimal für Fotos...
Oben: Wir gehen weiter uns sehen einen Reiher der überhaupt nicht runreihert...
Oben: Ein Agouti! Ein Mittelamerikanisches! Ein Dasyprocta punctata! Und das beides zusammen in einem Tier!
Oben: Mich erinnert es eher an einen Hasen oder eine kleine Antilope als an ein Meerschweinchen, mit dem es verwandt ist.
Oben: Wie im Urwald üblich hats eher kleinere Tiere, wie diesen kleinen Gesellen.
Der Weg führt uns durch ein kleines Tor, welches uns offenbar den Park verlassen lässt, und dann über eine Wiese durch ein weiteres Tor, welches uns den Park offenbar wieder betreten lässt...
Von dort gehts in der prallen Sonne weiter bis wir die Strasse erreichen, über die wir in den Wald gefahren sind.
Dort steht nicht nur ein PicNic-Tisch mit Sitzbänken sondern auch eine Herde Rehe!
Und ein Coati, denn die hats ja überall.
Wir setzen uns hin, denn wir sind etwas geschlaucht weils wirklich sehr heiss ist.
Zum Glück ist der Baum in der Nähe recht spendabel was Schatten angeht...das können wir natürlich nicht ausschlagen!
Oben: Wie auch Walt Disneys 'Bambi' kein Reh sondern ein weiblicher Weißwedelhirsch (Odocoileus virginianus truei)
Oben: Auch wenn er mittels der Haltung versucht einen Waschbären vorzugeben erkenn ich schon nach kurzer Zeit die Täuschungsversuche dieses Coatis...
Nicht mit mir, mein Kleiner! ;-)
Oben: ein Weisswedelhirschweibchen weisswedelt mal wieder am Boden rum...
Wir gehen irgendwann mal weiter der Strasse entlang, zumal es uns trotz spendablem Schattenspender zu warm wird und auch zu viele Autos den Staub der staubtrockenen Strasse aufwirbeln.
Welcher natürlich zu uns rüber wirbelt...hüstel...
Schon bald sind wir wieder im Wald und hören keinen Brüllaffen...
Oben: ...sondern sehen einen wenige Meter entfernt im Geäst rumhängen!
Oben: Schön zu sehen dass es ein Männchen ist und dass zum Greifen eines Astes auch zum Greifschwanz gegriffen wird.
Oben: So neugierig wie der hier ins Gebüsch guckt möchte man ja gerne wissen was es da zu gucken gibt...rausgefunden haben wir es nicht.
Oben: Dieser Sabanero (Cowboy in Costa Rica) ist es jedenfalls nicht, denn um den zu sehen müsste der Affe Augen am Hintern haben.
Oben: Ein mittelamerikanisches Agouti, verdreht dasitzend...
Oben: Wieder mal ein Waran der das macht was Warane halt so machen...
Nach dem Waran schweifen wir ab...
...zwar nicht vom Thema, aber immerhin vom Weg!
Denn wir haben wieder einen kleinen Trampelpfad in den Urwald hinein gefunden.
Zwar ohne die auf einem Trampelpfad wohl zu erwartenden Trampeltiere, aber...
Oben: ...mit einem weiteren Weisswedelhirsch, der versucht mit einem Gestrüpp verwechselt zu werden...
...aber nicht mit uns! ;-)






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