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von Picco • der mit dem Klo tanzt | 1.512 Beiträge
vom: 20.10.2013 19:24 Betreff: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013

Hoi zämä

Am Anfang stand die Planung:

Tag 01 Flug Europa-Kigali
Ankunft am Abend in Kigali, Abholung am Flughafen und Abendessen, Übernachtung im Hotel Chez Lando (BB)

Tag 02 Nach dem Frühstück gehts zum Akagera National Park, wo wir nach etwa 2,5 Stunden ankommen und auf Gamedrive gehen.
Der Veranstalter schreibt dass dies eines der komplexesten Savannen-Ökosysteme in Ostafrika mit wunderschönen Landschaften, vielen
Vögeln und auch vielen grossen Tieren ist.
Übernachtung in der Akagera Game Lodge (FB).

Tag 03
Ganztages-Gamedrive mit Übernachtung in der Akagera Game Lodge (FB)

Tag 04
Es geht nach dem Frühstück weiter zum Nyungwe Forest National Park.
Dies ist eine der zwei beinahe Ganz-Tages-Fahrten, auf der wir beim ehemaligen Königspalast einen Halt machen.
Übernachtung im Gisakura Guest House (FB)

Tag 05
Nach dem Frühstück gehts um 05:00 los auf Schimpansen-Tracking!!!
Um etwa 06:00 werden wir bei den Schimpansen (wo sie erwartet werden..) eintreffen.
Der Wald hat nebst Schimpansen noch viele andere Tier- und Primatenarten zu bieten, da wird uns kaum langweilig werden!
So um die Mittagszeit gehts zurück und am Nachmittag wird relaxt.
Übernachtung im Gisakura Guest House (FB)

Tag 06
Am Vormittag gehts auf's Dach des Waldes zum Canopy Walk, nach dem Mittagessen weiter zum Lake Kivu.
Gemäss Veranstalter ist der Lake Kivu bilharziosefrei...wenn das stimmt ist wohl auch baden angesagt!
Übernachtung im Lake Kivu Serena Hotel oder im Paradise Malahide Hotel (FB)

Tag 07
Nach dem Frühstück gehts mit dem Boot auf den See und zu einer Insel, nachher entweder nach Kibuye oder Gisenyi.
Übernachtung wie Tag 5

Tag 08
Nach dem frühen Frühstück gehts weiter zum Volcanoes National Park und dort zum Karisoke Research Centre von Dian Fossey,
wo sich auch ihr Grab befindet.
Danach gehts über die Grenze nach Uganda nach Kisoro.
Übernachtung im Traveler's Inn Kisoro (FB)

Tag 09
Wanderung (natürlich erst nach dem Frühstück, logo) auf den Mount Muhabura in den Virunga Mountains.
Sollte sich jedoch die Lage im Kongo wider Erwarten soweit verbessern dass wir zum Nyiragongo können wird die Tour ab dem
Lake Kivu umgestellt, so dass wir eine Nacht auf dem Kraterrand des Nyiragongo verbringen werden. Dann fällt natürlich diese
Wanderung weg.
Übernachtung im Traveler's Inn Kisoro (FB)

Tag 10
Wieder mal nach dem Frühstück (wen wunderts?) gehts über Ruhija zum südlichen Eingang des Bwindi National Parks.
Übernachtung im Wagtail Eco Safari Camp (FB)

Tag 11
Nach dem Frühstück (jajaja...) gehts zum Gorilla-Tracking!!!
Wir werden im südlichen Teil des Bwindi Regenwaldes tracken können und eine der Gruppen Nshongi, Nkuringo oder Mishaya 'bekommen'!
(Dies auf Vorschlag von Instinct Safaris, da der südliche Teil im Vergleich zum östlichen Teil Ruhija und Buhoma, ebenso zu
den Gorilla-Gebieten in Rwanda noch unberührt ist und den Gorillas die besten Lebensbedingungen bietet.)
Übernachtung mit sicher gutem Schlaf im Wagtail Eco Safari Camp (FB)

Tag 12
Nach was wohl gehts weiter zum Lake Mburo National Park mit Mittagessen in Mbarara. Nach Ankunft am späteren Nachmittag gehts
auf einen kurzen Gamedrive.
Übernachtung im Rwonyo Camp.

Tag 13
Nach...ach was, ich schreibs nicht, das könnt Ihr Euch denken...gehts auf die Pferde und so durch den Park...
...ich hoffe, ich fall nicht runter!!!
Das letze Mal sass ich mit 4 auf einem Pferd und bin dauernd eingeschlafen!!!
Am Nachmittag gehts dann auf eine Bootstour auf dem Lake Mburo.
Abends ein Nacht-Game Drive... :-D
Übernachtung im Rwonyo Camp.

Tag 14
Nach dem F******** gehts wieder zurück auf die nördliche Hemisphäre und weiter nach Kampala.
Übernachtung im Namirembe Guesthouse (FB)

Tag 15
Nach wieder einem Frühstück (dem letzten dieser Reise!!!) gehts zu den Bujagali Falls sowie zu den Sezibwa Falls (eine
der vielen 'einzig echten' Quellen des Nils) und am Abend zum Flughafen, Nachtflug nach Europa...

Tag 16
Ankunft in Europa

20.06.2013: Die Flüge sind gebucht, die Reise zu 70% anbezahlt, die Gorilla-Permits gelöst! :-D

Immer wieder kommen Fragen betreffend der Sicherheit in Rwanda, da wird von Bürgerkriegen, Rebellen usw. erzählt...
Na ja, im 1994 war da der Genozid (Siehe Wikipedia), aber
seither gilt Rwanda als ruhig und sicher!
Wir bewegen uns gemäss Control Risks (klick mich!) immer in einer Gefahrenzone, die entweder mit Deutschland oder am gefährlichsten Ort mit Bosnien-Herzegowina
zu vergleichen ist...das halte ich für riskier- und überlebbar! ;-)

24.09.2013: Beim Abholen der Malaria-Prophylaxetabletten weist mich mein neuer Hausarzt darauf hin dass mein Gelbfieber-Impfeintag
nicht gültig ist weil mir die Impfung von meinem ehemaligen Hausarzt, der nicht dazu autorisiert ist, gemacht wurde und deshalb
auch der entsprechende Stempel fehlt!!!
Was nichts anderes heisst als dass ich unter Umständen trotz Visum, das ich bei der ruandischen Botschaft in Genf per Post eingeholt
habe, nicht nach Ruanda einreisen darf!!!
Super!!!
Auch wenn die Gefahr sehr klein ist, alles in allem wäre das nur schon finanziell ein Schaden von etwa sFr.5000.-, vom Ärger, Frust
und einem neuen Flug zurück in die Schweiz oder in ein anderes afrikanisches Land ganz zu schweigen!!!
Also sofort dem Tropenarzt angerufen und gefragt ob die Impfung im Nachhinein zertifiziert werden kann, was verständlicherweise
nicht möglich ist...
Da ich das Risiko, egal wie klein es ist, nicht eingehen will entscheide ich mich zu einer weiteren Gelbfieberimpfung... :-/
...diesmal aber bei einem dafür zugelassenen Arzt!!!
Ein Restrisiko bleibt trotzdem, denn die Impfung ist offiziell erst ab dem 04.10.2013 gültig, also Tage nach meiner Ankunft!
Nach der Impfung bin ich natürlich zu meinem ehemaligen Hausarzt gegangen um ihn in allem Anstand über die Situation und die
allfälligen Folgen aufzuklären, aber offensichtlich wolle er nicht hören...als Reaktion kam die Frage 'Ist Dir schon mal passiert
dass Du nicht einreisen durftest?' und auf mein 'Nein' die Bemerkung 'Bis jetzt habe ich auch noch nie gehört dass jemand wegen
des fehlenden Stempels nicht einreisen durfte!'...
Na ja...zumindest ich möchte nicht der Erste sein der sich ein Dreivierteljahr auf einen Urlaub freut, viel Geld ausgegeben hat
und dann am Flughafen gestoppt wird...aus Eigenverschulden, weil nicht geimpft!!!

Ein Tag vor der Abreise: Das Gepäck lässt mich im Stich...
Endlich ist es so weit, nach einem durchgearbeitetet Wochenende komm ich endlich dazu meinen Koffer zu packen!
Die Objektive zu meiner neuen Micro-Four-Thirds-Kamera sind gestern auch bei mir angekommen (18-600mm Kleinbildaequivalent auf
drei Objektive verteilt inklusive Kamera und Tasche unter 2kg, und das gemäss Testberichten in der Aufnamequalität guter DSLR's...
...bin gespannt ob's stimmt!), ein Pad hab ich mir auch gekauft damit ich nicht den 17"-Schlepptop mit seinem schwächelnden Akku
rumschleppen muss, alle Akku's sind geladen, 144GB Speicherkarten formatiert...ran ans packen!!!

Oben: Meine neue Kamera mit allen nötigen Objektiven von 18-600mm Kleinbildäequivalent...inkl. Kameratasche 1,8kg!
Übrigend wurden die Bilder dieses Berichtes nicht bearbeitet, lediglich teilweise beschnitten und mit den GPS-Daten versehen.
Für nicht eine der folgenden Fotos wurde der Blitz verwendet!!!


Die Frage ob die Rucksack-Tasche oder die Roller-Tasche stellt sich trotz angerissener Nähte bei der Rollertasche nicht, da die
Rucksacktasche im Büro liegt und voll Ausstellungskram vom letzen Energieberatungsevent ist...
Bis ich das alles verräumt habe dauerts zu lange und Sonnenkollektorbeispiele oder Wärmepumpenmodelle brauch ich bei den Gorillas
wohl eher nicht, also die Rollertasche notdürftig reparieren und rein mit dem Zeug!
Da wir uns nicht ganz sicher sind ob wir einen Schlafsack und eine Luftmatratze brauchen (ursprünglich sollte es ja eine Campingtour
werden, das geistert wohl noch immer in meinem Kopf rum) kommt das mal rein...
Treckingstöcke, Ladegeräte, Duschmittel und Schampoo, Wanderschuhe usw...
Und schon kann ich die Tasche schliessen! :-)
Noch kurz das Gewicht gecheckt: 22,3kg, also noch im grünen Bereich...
Beim zufriedenen Betreten meines Schlafzimmers wird mir aber sofort klar weshalb es so problemlos ging: Meine ganzen Kleider
lagen noch auf dem Bett!!!
Guten Morgen, Herr Comolli!!!
Na ja, dann also auch noch den kleinen Koffer mitnehmen...nackt auf Safari ist schon wegen der Tsetse-Fliegen und der wohl erstaunt
dreinschauenden Elefanten ( 'wie frisst denn der mit dem Rüssel da unten?') nicht so mein Ding...
Irgendwann bin ich wider Erwarten fertig und schon gehts zum Bahnhof...wo mein Gepäck schon mal abreist und mich alleine zurück
lässt... Nicht nett!!!
Am Abend gehts schon früh ins Bett, denn um 05:15 fährt mein Zug!
Gute Nacht!

vom: 21.10.2013 20:27 Betreff: RE: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013

Tag 1 : Was hab ich nur vergessen???

Ich erwache... Bin ich schon zu spät, hab ich die Wecker nicht gehört???
Sofort hüpf ich aus dem Bett, ab ins Wohnzimmer, der Blick auf die Uhr:
...
01:25!!!
Bravo!!!
Zu nervös um zu schlafen...hellwach!!!
Die Hoffnung vor dem Fernseher wieder müde zu werden bleibt bis halb vier Hoffnung, dann wird sie Realität!!!
Tolles Timing!
Also mich mit Facebook und Internetforen wach halten...
Irgendwann wird's tatsächlich fünf Uhr, frisch geduscht steig ich mit Rucksack (dessen Inhalt ich auf dem Weg bei beinahe jeder
Laterne kontrolliere) und der Gewissheit dass ich die Sonnencreme, den Morgenkaffee und die Tablette gegen meine Allergien zu
nehmen vergessen habe in den Zug.
Mit viel Mühe und dem Gequatsche von 7 älteren Damen rund um mich rum werd ich am Einschlafen gehindert bis ich am Flughafen ankomme.
Fotoapparat, Pass, Kreditkarte und Ticket, alles dabei!
Manchmal bin ich so stolz auf mich!!! :-D
Schnell durch die Kontrolle und dann heist's zwei Stunden warten bis zum Start...
Lange muss ich im Flieger nicht auf den Start warten, schon bald sehe ich dass sich Europa noch unter der Wolkendecke kuschelt...



In Brüssel geht's dann recht schnell durch eine weitere Passkontrolle und in den Flieger, der zwar eine mühsame Kopfstütze, aber
auch extrem viel Beinfreiheit bietet!
Draussen vor dem Fenster siehts so aus als ob es Probleme mit dem Gepäck geben würde...hoffentlich nicht mit meinem!!! :-/



Nach ruhigem Flug sind wir nur fünf Minuten nach dem KLM-Flieger mit Bianca und Lucien in Kigali gelandet, der Zoll war auch bald
hinter mir und schon gings an die Kofferausgabe...
...
...die mir aber nur den kleineren Koffer rausgab!
Von der grossen Tasche keine Spur!!!
Shit!
Bianca, Lucien und Paul, unser Fahrer, warteten auf mich währenddem ich die Vermisstenanzeige aufgab...
Da wir ja nur die erste Nacht in Kigali's Hotel 'Chez Lando' verbringen und dann in die (recht heruntergekommene) Akagera Game Lodge
im Akagera Nationalpark wechseln dürfte es kompliziert werden an den Koffer zu kommen... :-(
Meine Wanderschuhe, die Wanderstöcke, die Jacken und Regenschütze, das Stativ, die Videokamera, die alte Bridgekamera, die Gamaschen
und noch vieles mehr... Bye-bye!!!
Das beginnt schon mal toll!!!
Das 'Chez Lando' liegt nah neben dem Flughafen und lohnt wieder besucht zu werden!













Nach je einer 7dl-Flasche Bier der einheimischen Marke 'Primus' gehts ab unters Moskitonetz, gute Nacht!
(Auto-Fahrstrecke 3,3km)

vom: 22.10.2013 19:42 Betreff: RE: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013

Tag 2 : Der erste Game Drive!

Irgendwo rappelts an der Tür... Ich liege wach im Bett...keine Ahnung woher das kam...
Es ist kurz vor sechs, um acht wollen wir uns zum Frühstück treffen und um neun losfahren, da bleibt mir ja noch genügend Zeit
für die Dusche!
Also aufstehen, den Nachtvorhang zur Seite und schon ist mir klar an welcher Tür es gerappelt hat!!!
Ja, genau, an meiner Balkontüre!
Denn das Moskitongitter ist zur Seite geschoben, das hab ich aber bevor ich ins Bett ging kontrolliert, das war zu!
Na ja...hoffen wir mal dass es keine scharfe Blondine war, das würd ich bereuen... ;-)
Nach dem gemeinsamen Frühstück mit Omelette, Bohnen an Tomatensauce und Fruchtsalat war Paul, unser Driver, der in einem anderen
Hotel übernachtet hat, auch schon da!
Sympatischer Kerl, und überpünktlich auch noch!
Auf der Fahrt über zum grossen Teil perfekte Teerstrassen ist es wieder zurück: das überwältigende Grün, das ich im Vorjahr in
Uganda kennen lernte konnte...Hammer!!!
Wer's nicht kennt kennt's nicht!!!















Kaum im Akagerapark angekommen sehen wir schon den ersten Bushbock!
Kurz darauf gibts noch mehr Tiere zu sehen, wenn auch mit etwas wenig Fleisch auf den Knochen!





Nachdem unser Fahrer bezahlt und wir uns als Parkbesucher eingetragen haben gehts rauf zur Akagera Game Lodge...
Oh welch Graus!!!
Von der Zufahrtsseite her ist sie abschreckend und entweder im Zerfall oder im Umbau...auf der anderen Seite siehts jedoch recht
brauchbar aus, nicht Top, aber brauchbar!

vom: 23.10.2013 20:29 Betreff: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013









Und es hat Paviane im Garten!!!
Währenddem wir denen zuschauen nähert sich von hinten ein behinderter Vervet Monkey und macht sich auf dem Tisch über die Reste des Begrüssungsdrinks her!
Herrlich, dem armen Kerlchen zuzuschauen!











Nach dem Zimmerbezug, bei dem wir schnell mal abdeckungslose Steckdosen und rostige Badewannen finden gehts zum Mittagessen ins
Restaurant...ich vermisse jetzt schon das Campen, ich bin kein Lodgetyp!!!
Und bei einer altersschwachen Lodge sowieso nicht!
Um zwei gehts dann los einen Ranger als Guide holen und an den See runter, wo wir dann in ein Boot steigen und zur Insel raus fahren,
wo wir einige Krokodile, Warane und Vögel sehen, wobei die Krokos im Busch liegen und bevor ich die Kamera einschalten kann schon
ins Wasser sprinten!
Die Feiglinge!!!

vom: 24.10.2013 06:01 Betreff: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013

















Oben und unten: Die Kleinen waren mutiger als deren Mama, zumindest sind sie nicht sofort verschwunden als wir kamen!
Und irgendwie sind selbst kleine Krokodile knuddelig...




vom: 24.10.2013 19:55 Betreff: RE: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013



















vom: 24.10.2013 20:00 Betreff: RE: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013





Danach gehts wieder ins Auto und ich in den Kofferraum, wo ich dank Safaridach knapp stehen konnte und den Überblick hatte!
Hier im Südteil des Parks hats nicht viele Tiere, so sehen wir in erster Linie Baboon's und Vögel, aber auch drei alte Büffel,
von denen einer besonders agressiv tut, und zum Abschluss noch sechs Giraffen!
Herlich!















vom: 24.10.2013 20:02 Betreff: RE: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013





Zurück in der Lodge will ich mal Duschen gehen und bemerke dabei dass es zumindest in meinem Zimmer nur kaltes Wasser hat und
die Toilettenspühlung nicht funktioniert...
Toll!!!
Ich will mein Porta-Potty!!!
JETZT UND SOFORT!!!
Eine Ewigkeit nach meiner Reklamation klopft's an der Tür und der Installateur steht da.
Ich zeig ihm also das kalte Warmwasser sowie die nicht spühlende WC-Spühlung, die...
...funktioniert!!!
Nicht nett, der Vorführeffekt!
Zum Glück weiss er nicht dass ich ebenfalls gelernter Installateur bin...
Immerhin kam nicht auch noch plötzlich warmes Wasser, was mich beim Anblick der Solarkollektoren auch nicht wundert...da ist wohl
der Elefantenbulle, vor dem am Gate gewarnt wird, mal drübergestürmt, zumindest siehts so aus!!!
Er werde sich den Boiler mal ansehen, sagte er und wurde nicht mehr gesehen...



Aufs Abendbuffet haben wir mangels Hunger verzichtet und stattdessen den Frust über das kalte Warmwasser mir Bier ersäuft, denn
es war nicht nur bei mir kalt, sondern auch bei Bianca und Lucien...
Und so gings dann nach dem Bestellen des Lunchpacketes für den nächsten Tag mal ins Bett, gute Nacht!
(Auto- und Boot-Fahrstrecke 151km)

vom: 26.10.2013 13:50 Betreff: RE: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013

Tag 3 : Ganztages-Game-Drive

Früh wollen wir los, noch viel früher erwach ich....also nochmals umdrehen!
Um halb sieben treffen wir uns zum Frühstück, Bianca und Lucien sind schon da.
Da wir alle um die Zeit noch nicht so ganz zurechnungsfähig sind werden Kuchen mit Nutella bestrichen und Zutaten zum Spanish
Omlette auf den Teller geschöpft statt beim Koch bestellt, was ihm nur grosse Augen und ein Grinsen entlockt...
Na ja, ist ja noch früh...und selbstverständlich darf er mir ein Spanish Omlette ohne weitere Einmischungen meinerseits zubereiten...
Bald gesellt sich auch Paul zu uns.
Noch schnell das Lunchpacket einpacken und schon gehts los in Richtung Norden!
Vorher müssen wir aber noch den Parkeigenen Guide Joseph abholen...es wird eng im Auto, nun sind wir zu fünft!



Oben: Frau Trappe auf der Flucht...



Oben und unten: Roan- oder Pferde-Antilope (Hippotragus equinus), die zweitgrösste Antilopenart nach den Elan-Antilopen...leider in mehreren hundert Metern Entfernung am gegenüberliegenden Hang...





Oben: Herr und Frau Oribi



Oben: Ich nehme an dass dies ein Berg-Riedbock-Männchen (Redunca fulvorufula) ist, bin mir aber nicht ganz sicher...kann jemand helfen?





Oben: Ein Topi (Damaliscus lunatus) hält Ausschau...





Oben: Impala's... (Aepyceros melampus)

Der Park entpupt sich als landschaftlich sehr abwechslungsreich, mal ist's hügelig, mal flach, mal Buschland, mal Wald, mal
Baumsteppe wie die Massai Mara, mal Wiesland, mal Seeufer, mal 1850 Höhenmeter, mal 1600...mal mit, mal ohne Tsetse-Fliegen!
Von den Tieren her ist er natürlich nicht mit den Tansanianischen oder Kenyanischen Parks zu vergleichen, aber wir haben sehr
viele Vögel und auch nicht wenige andere Tiere gesehen. Nebst Büffeln und Nilpferden waren da noch Zebras, Klippspringer,
Buschböcke und Buschböckinnen, Roan-Antilopen (leider sehr weit entfernt), Elan's, Impala's, Paviane, Vervet Monkey's, Warzenschweine,
Wasserböcke und Wasserböckinnen, in weiter Entfernung sogar ein Elefant!

vom: 26.10.2013 17:34 Betreff: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013



Oben: Wasserbocköse im eleganten Schritt...fehlt noch der rote Teppich!



Oben: Dahin will sie...



Oben: Die Nebenbuhlerinnen...



Oben: ...und das Ziel ihrer Begierde, Herr Wasserbock!



Oben: Selbst die Büffel sind gekommen um sich den Gang der Wasserbocköse mal genau anzuschauen!



Oben: Auch den Oribi's verdreht das Spektakel den Hals...



Oben: ...wenn auch nur kurz...

Ein echt schöner Park, auch wenn die Tsetse's nerven!
Scheissviecher!!!!!! Und gleich noch ein '!' !!!



Oben: 'Endlich ein Baum für mich allein...'



Oben: '...war zu schön um wahr zu sein!'



Oben: Die Elan-Antilopen waren zu gross um einfach so fotografiert zu werden, also hab ich sie etwas weiter weg geschickt...aber die blöden Viecher mussten's ja gleich übertreiben...

vom: 27.10.2013 07:36 Betreff: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013



Oben: Erstaunliche Zebraformen findet man da in der Angeschiedenheit des Akagera NP...zwei Ärsche und nur ein Kopf!!!



Oben: Aber es fällt auch auf dasss sich viele Zebras an Bäume anlehnen müssen...war da ein allgemeines Besäufniss?



Oben: ...und dreckig sind sie alle!!! Alle!!!





Oben: Frau Ngiri Warthog, geborene Warzenschwein, macht uns auch noch die Aufwartung!



Oben: Und auch Herr und Frau Nyati (Sie gebohrene Kaffernbüffel) präsentieren ihre frisch dauergewellten Hörner...Frau Nyati (sitzend) sogar mit dekorativem Vogel an/in der Nase



Oben: Selbst Herr Oribi muss sich die neue Mode des Nasenvogels mal anschauen kommen...



Oben: ...er zieht sich dann aber schnell mit seinen Damen zur Besprechung zurück...

Auf dem höchsten Punkt des Parks wurden wir von einem sehr schnell von Tansania rüberkommenden Gewitter überrascht, so dass wir
unser Lunchpacket im Auto assen, im Unterstand flogen die Regentropfen waagerecht!



Oben: Links würde man Tansania sehen, wenn es sich nicht hinter der schwarzen Gewitterwolke verstecken würde...
Noch ist's trocken, bald schüttet es wie aus Kübeln...waagerecht!!!




Oben: Pissoir nur für treffsichere Schützen ;-)

vom: 28.10.2013 20:27 Betreff: RE: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013

Wegen des Regens entschieden wir uns nicht ins Sumpfgebiet noch weiter nördlich zu fahren, wir wollten ja nicht stecken bleiben, also runter zu den Seen und Tsetse's (oben hatte es keine) und wieder Richtung Süden.



Oben: Das Topi wollte sich wohl vorsorglich etwas höher stellen, falls der Starkregen das Land unter Wasser setzen würde...der kleine Schisser!!!



Die Zebras sahen plötzlich aus wie aus der Waschstrasse...



Oben: Selbst das Grün war noch grüner als vor dem Regen...









Oben: Natürlich muss immer jemand seine Klappe aufreissen...



Der Grossteil des Weges führte durch Buschland, so dass man nicht viele Tiere sehen konnte...aber immerhin haben die Tsetse's für
Gelächter gesorgt, als Einer nach dem Anderen um sich schlug um die Viecher zu vertreiben...
Erwischt haben uns nicht viele, mich eine und Bianca wohl zwei, bei Lucien warens auch nicht viele, Glück gehabt, zumal die Schlafkrankheit im Dreiländereck Ruanda/Uganda/Tansania vorhanden ist.
Die Chance dass eine derer die uns erwischten die Krankheit überträgt ist aber sehr gering...wobei ich ja das Talent habe in
solchen Dingen immer an vorderster Front zu sein... :-/



vom: 29.10.2013 19:29 Betreff: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013



Oben: Gross...




Oben: ...und Klein möcht vor meiner neuen Kamera sein!
Odrr so...




Oben, unten und darunter: Hier ist's wohl aber eher der Typ hinter der Kamera, der den Kleinen davor haben will!!!
Hammer, das Kerlchen!!!
Ich liebe Affen!!!






Oben und unten: Zuerst wird mal rumgeturnt und sobald ihm die Aufmerksamkeit gewiss ist hängt er sich wieder in Mama's Fell... :-D



Zurück in der Lodge hiess es erst mal kontrollieren ob nun warmes Wasser da ist, und siehe da...
...
...es floss mit etwa 25 Grad aus dem Hahn...na ja!
Zum Duschen und Haarewaschen reichts, aber in einer Lodge erwarte ich schon etwas mehr, zumal das 'Afrika-Feeling' in diesen gemauerten Lodgen einfach nicht aufkommt...
Beim Abendessen erwische ich am Buffet noch etwas mit mehr Histamin drin als ich vertrage und deshalb gehts schon sehr früh ins Zimmer...die Antihistaminika hab ich Depp ja im Koffer, und von dessen Verbleib hab ich noch nichts gehört... :-(
(Auto-Fahrstrecke 105km)
Gute Nacht!

vom: 30.10.2013 06:59 Betreff: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013

Tag 4 : Die lange Fahrt zum Lake Kivu

Wieder eine Nacht mit wenig Schlaf...
Um halb sieben treffen wir uns zum letzten Frühstück vor der Monsteretappe...





Um sieben gehts los, da ich vom Flughafen noch nichts betreffend meines Koffers gehört habe fahren wir als erstes direkt dort hin.
Da das 'Lost and Found'-Büro im Ankunftsbereich ist muss ich erst mal die Bewilligung zum Betreten des Ankunftsterminals holen, dann durch den Scanner, dann gibts eine Abtastung und erst dann kann ich ins Büro!
Und Tatataaaaaaaaa!
Mein Koffer steht da!!!
Ok, er sieht deutlich ramponierter aus und war voller roter Erde, woher auch immer, aber er war weder aufgeschnitten noch aufgebrochen!
Mit einem lauten 'YEAH' gehts mit Koffer in Richtung Bianca und Lucien und dann ins Auto. Nach der Durchfahrt durch Kigali gehts in Richtung Palast des letzten ruandischen Königs in Nyanza, wo wir erst das Palastmuseum besuchen und anschliessend im Hotel Dayenu essen gehen.



So sind die meisten Strassen die von Kigali ins Land hinaus gehen...dort folgen dann andere Strassen...



Der Königspalast (Nachbau) in Nyanza, der von 'Mutara III' bis in die 1930er Jahre benutzt wurde.







Das Bett des Königs...das ist echt mal 'King-Size'!!!



Die Bierhütte des Königs...



Die heiligen Kühe des Königs...Ankole-Rinder, die aus einem heute zu Uganda gehörenden Teil des Königreiches Rwanda stammen.



Der in den 1930ern gebaute neue Palast.

vom: 30.10.2013 20:36 Betreff: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013



Oben und unten: Das Essen im Hotel 'Dayenu' in Nyanza war echt gut!!! Empfehlenswert!!! (Oben Rind, unten Fisch)



Dabei merken wir wieder mal dass die Regenzeit beginnt! Wir sind mit dem Essen noch nicht fertig fallen schon die ersten Tropfen!
Also weiter in Richtung Cyangugu.





Dabei durchqueren wir den Nyungwe Forest National Park, in dem wir zum ersten Mal seit wir die Zufahrt zum Akagera National Park verlassen haben auf nicht perfekte Strassen treffen!
Da ist halt die für Ostafrika übliche Schlagloch- und teilweise auch Erdpiste, was bei Regen wie wir ihn hatten unangenehm sein kann.
Wir haben Ewigkeiten gebraucht um den Nationalpark zu durchqueren, dann musste Paul auch noch bein Headoffice reinschauen um die Treckings klar zu machen, und so um 20:00 sind wir dann im 'Peace Guesthouse' angekommen!
Phu!!!
Wenn ich die Pausen am Flughafen, beim Museum und zum Essen abziehe bleiben noch gut zehn Stunden reine Fahrzeit übrig!
Nochmals: Phu!
Völlig erschöpft (wie muss sich Paul wohl fühlen wenn wir Mitfahrer schon so erschöpft sind?) beziehen wir unser Häuschen, das von aussen mehr hergibt als innen...und schmuddelig ist! Zum Glück haben wir Schlafsäcke dabei!!!
(Hotelbeschrieb: Klick mich!)

(Auto-Fahrstrecke 404km)

vom: 31.10.2013 06:28 Betreff: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013

Tag 5 : Canopy Walk

04:20 Uhr, der Wecker rappelt, die Frisur...
...na ja, für die find ich keine Worte, und wir müssen aufstehen, denn um fünf gehts los!
Keine Ahnung warum so früh, aber Paul sagt wir müssen so früh beim Startpunkt sein!
Also raus in die Dunkelheit, über die schon erstaunlich bevölkerten Strassen rauf zum Startpunkt, mehr als eine Stunde Fahrt!!!
Gabs echt keine nähere Lodge???
Grummel...
Schon auf dem Weg nach oben sehen wir die ersten Affen, wo wir natürlich einen Fotostop einlegen.



Oben angekommen bemerken wir schnell dass wir die Einzigen sind...und der einzige Ranger der dort ist erklärt Paul dass der von uns gewünschte Canopy-Walk frühestens um acht startet... Guten Morgen Paul!!! ;-)
Na ja,er hatte ja eine Monsteretappe gefahren bevor er das nachgefragt hat, da ist es schon zu verzeihen...
...trinken wir halt einen Kaffee im Tourist-Center-eigenen Kiosk...
Um acht erscheint dann Claude, unser Guide beim Canopy-Walk und instruiert uns. Kurz darauf gehts los, den Berghang runter in den Regenwald!
Wunderschöne Aussichten, Bäume, Lianen, Tarzan und Jane...zumindest hätten letztere zwei hier hin gepasst!
Einzig der Gedanke 'hier muss ich auch wieder rauf' stört die Idylle!









Oben: 'Ameisenstrasse bitte nicht betreten, Tanzgefahr!!!' ;-)



Und plötzlich sehen wir ein Aluminium-Gerüst aus dem Urwald ragen: der Beginn des Canopy-Walk's!



Und irgendwann stehen wir davor: Eine schmale Hängeseilbrücke mit Alu-Boden von erwa 40cm Breite sowie seitliche Netze bis etwa 1,5m hoch...
Ich hab bei meiner Recherche Bilder von Touristen auf einem festen Holzpfad in den Baumwipfeln gesehen und auch das erwartet...na ja, latschen wir halt über einige Hängebrücken, von denen die Höchste bis zu 110m über Boden schwankt!
Und wie sie schwankt!!!
OK, umkippen kann die Konstruktion nicht und runterfallen kann man auch nicht, aber sich auf irgendetwas anderes als auf das Gleichgewicht zu konzentrieren fällt extrem schwer!
Affen in den Bäumen suchen: Vergiss es!!!
Ich war schon froh dass ich einige Fotos machen konnte, was auf dem wackligen Boden beinahe unmöglich ist!
Ich war froh wieder auf einer Plattform zu stehen!
Und Bianca erst!!! Die arme Frau hat Höllenqualen gelitten wenn's schwankte!
Und es schwankte bei jedem Schritt!!!
Aber es war auch für Lucien und mich war's alles andere als ein Spaziergang!







Und Affen haben wir bisher noch keine gesehen...was sich dann beim Anstieg zum Tourist Center ändern sollte, und wer hat sie entdeckt?
Nein, nicht der Guide, den Einen Bianca und die Gruppe ich! :-)

vom: 01.11.2013 07:33 Betreff: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013









Oben: Die Affen sind beinahe nur zu entdecken wenn sie sich bewegen, auf dem Display siht man sie nur wenn man genau weiss wo sie sind...







Oben angekommen trinken wir noch eine Cola und erwischen nochmals einen Affen, der sich wohl die Infoausstellung zum Park ansehen will... ;-)
Gegen halb Zwölf geht's zurück in Richtung Guest House, nicht ohne am Strassenrand einige Affen zu sehen...und bei den Rangern klarzumachen dass morgen der Ranger nicht von uns abgeholt wird sondern zum Startplatz des Chimp-Trackings, der recht nah bei unserer Lodge ist, kommen soll.
20 Dollar helfen zu überzeugen...





vom: 01.11.2013 22:22 Betreff: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013





Zurück in der Lodge hiess es Relaxen bis zum Abendessen, das übrigens recht gut war, und schon früh ins Bett, wir sollten ja schon wieder früh aufstehen.







Oben und unten: Das total versiffte Bad des Peace Guest House's...unbenutzt!! Würg!!!





Oben: Von aussen siehts ja ganz passabel aus...



Noch ein letzter Blick rüber in den Congo und dann heisst's gute Nacht!

(Auto-Fahrstrecke 114km)

vom: 02.11.2013 17:56 Betreff: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013

Tag 6 : Schimpansen und Massage á la Lake Kivu

Schon um 05:00 stehen wir mit allem Gepäck am Auto, fertig zur Abfahrt!
Um etwa halb sechs stehen wir an der Kreuzung von der es zum Chimp-Trecking geht, aber unser Guide fehlt trotz der 20 Dollar!
Paul klärt das mit einem kurzen Telefonat und schon wenige Minuten später steht unser Guide Christopher da...er habe am anderen Eingang gewartet...



Oben: African morning in the mist...dass das im aequatorialen Afrika ist glaubt uns kein Mensch!!!

Wenn's zwei Eingänge hat muss wohl der Ortsunkundige den Ortskundigen darauf hinweisen...tolle Logik! ;-)
Nach einigen Kilometern Fahrt, während denen der Guide einen Funkspruch erhält dass die Tracker die Chimp's gefunden haben, erreichen wir den Startpunkt!
Da meine Regenjacke grossteils rot ist muss ich ohne sie auskommen, da Chimp's offenbar stark auf rot reagieren...also gehts nach dem Briefing trotz der Kühle im T-Shirt los.
Der Weg durch den Urwald ist schmal, schlüpfrig, voller Ameisen und anderen Insekten und der Guide rast in hohem Tempo voraus, ich kann nur knapp, Bianca mit ihrem dank einem erst heilenden Bänderriss von einem Unfall in den schweizer Bergen stabilisierten Fuss nicht ganz mithalten, was den Guide erst nach einer Intervention meinerseits langsamer werden lässt.
Dass er aber so hetzt ist auch verständlich, denn die Chimp's bewegen sich sehr schnell von Ort zu Ort...
Nach vieleicht 30 Minuten erreichen wir die fünf Tracker, die den ganzen Tag den Chimp's in genügendem Abstand hinterher rennen(!!!), ab da geht's von den Wegen ab quer durchs Dickicht einen steilen Hang runter, phu!!!
Die Erde ist nicht nur nass und glitschig, sie schmeckt auch nicht sonderlich gut, wie ich als Folge des einen Ausrutschers, nach dem ich flach am Hang runterrutschte, bemerken durfte!
Zum Glück hab ich mit an den vielen Wurzeln nichts aufgerissen...



Für Bianca wirds richtig schwirig, da sie verständlicherweise Angst um ihre Bänder hatte, aber die Tracker wie auch der Guide haben ihr sehr geholfen, was ihnen ein Extra-Trinkgeld einbrachte.
Und irgendwann waren wir in der Position die Chimp's nicht nur zu hören, sondern sie auch zu sehen!
Wobei 'sehen' sehr nett ausgedrückt ist, denn von unten auf die Bäume raufschauend sieht man da mal eine Hand, da mal einen Arsch und zwischendurch mal einen 'Regenschauer', halt von den Bäumen pissende Schimpansen!







Aber ein Teil der 14-köpfigen Gruppe ist schon weitergezogen und die auf 'unserem' Baum machten sich auch langsam auf, so dass wir schon vorsorglich einige Meter weiter gingen, dorthin wo die Tracker vermuteten dass die Chimp's runterklettern würden...
Ich denk mir noch dass die Tracker wohl etwas übermotiviert sind, wer kann schon sagen welche der vielen Möglichkeiten runterzukommen die Chimps nehmen werden.
Aber ich werde eines Besseren belehrt: Sie benutzen exact den vorausgesagten Baum und klettern schön sichtbar Einer nach dem Anderen vor unserer Nase runter!
Also sofort die Kamera gezückt und...die volle Speicherkarte bemerkt!
Shit!!!
Und meine anderen Speicherkarten hab ich in der Regenjacke, die ich ja eben nicht mitnehmen durfte!
Doppel-Shit!!!
Zum Glück kann mir Bianca aushelfen!
Aber die runterkletternden Chimp's hab ich nicht fotografieren können...
Also gehts wieder zum Trampelpfad rauf und den Chimp's, die auch die Wege benutzen, hinterher zum 'neuen Standort, wo wir aber darauf verzichten durchs 's Dickicht zu klettern.
Die Distanz ist nun zwar grösser, aber weil wir etwa auf gleicher Höhe sind geht's besser zum fotografieren, deutlich besser!



Die Tracker schieben noch das Gestrüpp zur Seite und so haben wir gute Sicht auf den Baum sowie auf den meben dem Baum am Boden liegenden alten Schimpansen, der wohl nicht mehr so klettern mag wie die Anderen.







vom: 03.11.2013 11:10 Betreff: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013

Natürlich ist auch hier irgendwann Schluss und wir verabschieden uns mit einem Trinkgeld und einer gemeinsamen Foto von den Trackern.
Auf dem Weg zurück sehen wir nebst anderen Affen noch ein Weibchen mit seinem Baby auf dem Weg sitzen...wunderschön zuzuschauen, auch wenn die Distanz riesig war.



Oben und unten: Die Distanz war wohl um die 100m, Blätter und Bäume im Weg...aber Mama mit Baby wurde erwischt! :-D
Natürlich hat sie uns genau beobachtet, nicht dass wir ihr noch zu nahe kommen würden...






Oben: Vorbei wars mit den Schimpansen...aber es gab noch andere Affen, wenn auch nur schwer zu fotografieren...



Zurück beim Auto haben wir uns erstmals über das Lunchpacket vom Guesthouse hergemacht, meines war ein Hähnchensandwich, aber sicher die Hälfte war Fett, für mich ungeniessbar...
Na ja, mehr hab ich von dem Guesthouse nicht erwartet, obwohl das kleine Büffet gestern Abend ganz gut schmeckte...
Aber das Peace Guest House sieht mich nicht wieder!!!
Nach dem Essen ( also um 11:00 Uhr) gehts auf die Etappe nach Giseny, und zwar über die 'Uferstrasse'...







Bei Gisuma ist es dann vorbei mit dem Asphalt...hallo 'african massage'! ;-)



Oben, unten und überhaupt: Die Landschaft am Lake Kivu ist der Hammer!!!





Wir hatten zwar wunderschöne Aussichten und Landschaften, aber die Strecke ist nur zum kleinen Teil asphaltiert und zum grossen Teil Piste, die Geschwindigkeiten von manchmal 40, meist aber 20-30 km/h zulässt.

vom: 03.11.2013 16:06 Betreff: RE: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013











Gegen halb sechs sehen wir erstmals den Nyragongo als Siluette, abends um sieben sind wir dann im 'Malahide Paradise', wo wir von der Schönheit der Anlage schon im Dunkeln beeindruckt sind!!!
Einfach nur WAU!!!
Nach einem wirklich guten Hamburger mit Zutaten und einem grossen Bier gehts ins Bett, gute Nacht!

(Auto-Fahrstrecke 243km)

vom: 04.11.2013 07:06 Betreff: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013

Tag 7 : A Day in Paradise

Nach einer ruhigen Nacht zwitschern mich die Vögel wach, die ersten Sonnenstrahlen recken sich, ich mach dasselbe und fühle mich sauwohl!
Und das trotz früher Stunde!
Nicht normal!!!
Ob ich wohl Malaria oder die Schlafkrankheit habe??? ;-)



Oben und unten: So steht man doch gerne auf!!!



















Es könnte aber auch sein dass wir endlich wo sind wo ich mich rundherum wohl fühle, wie sonst nur beim Camping in der Wildniss!

vom: 04.11.2013 20:22 Betreff: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013

Kurz nach sieben treffen wir uns zum Fruhstück, das zwar offenbar erst angepflanzt werden muss, aber kurz vor acht dann doch noch kommt!
Und was für ein Frühstück!!!



Beim Kaffee kann man sogar zwischen 'normal' und 'stark' wählen, wobei stark auch eine starke Übertreibung ist, aber er hat Geschmack und er weckt trotz fehlender Stärke den schläfrigsten Lebensgeist!
Und wenn's nicht der Kaffee war, dann hat mich die wunderschöne Umgebung wachgerüttelt!!!













Oben und unten: Vögel!!! :-D





Oben: Blick zum Gemüse-Markt des Dorfes...



Oben: Der hat heute auch noch keinen Kamm gesehen...

Um 08:00 hätte unsere Stadtbesichtigung starten sollen, aber Paul ist noch nicht da und unser Frühstück ja eben erst gekommen.
Um kurz vor neun ruf ich Paul mal an, er fragt ganz erstaunt ob wir denn noch nicht gestartet sind, der Manager der Lodge hätte einen Guide stellen sollen der uns in die Stadt bringt und sie uns zeigt...
Beim Manager erweist sich die Unterhaltung etwas schwirig, da er nicht gut englisch spricht, aber...wir haben mit Lucien noch ein Ass im Ärmel, er spricht nämlich wie der Manager fliessend französisch!
Nach ewigem hin und her bietet sich ein Angestellter an mit uns zu den heissen Quellen hier im Dorf zu gehen...ist zwar nicht eine Stadttour, aber passt auch!
Der Manager hinterlässt bei mir aber einen negativen Eindruck...
...der sich noch verfestigen sollte!
Wir latschten also bald mal mit unserem Guide los ins Dorf, am Gemüsemarkt vorbei, quer durch die Brauerei, über einen Hügel und schon sind wir bei den heissen Quellen, wo einige Leute Kleider waschen und Kinder abwechselnd in den Quellen und im See baden.

vom: 05.11.2013 06:53 Betreff: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013



Oben: Sieht doch gar nicht so heiss aus...dabei kann man da drin Eier kochen!!!





Oben: Vor dem blauen Dach erkennt man noch knapp das Paradise Malahide Hotel...im Vordergrund die typischen zu dritt zusammengebundenen Fischerboote



Danach geht's wieder zurück zur Lodge, wo wir es uns gemütlich machen und Vögel, Echsen usw fotografieren.
Es war ein schöner Spaziergang, aber keine Tour in die Stadt, für die wir ja schon bezahlt hatten, dieser Guide war weder vom Tour-Operator noch von der Lodge bezahlt, er hatte nur unser Trinkgeld...









Oben: Offensichtlich war der Vogel nicht so scharf wie die Blüte dahinter...



Nach dem späten Mittagessen geht's dann auf die halbtägige Bootstour, auf der wir eine Kaffeeinsel besuchen würden und einen fantastischen Blick auf den Nyragongo hätten...zumindest sollte es so sein!

vom: 05.11.2013 20:08 Betreff: Picco in Ruanda und Uganda Oktober 2013



Der Bootsführer rudert raus zum Boot...



Stellt sein Paddel ins Boot und löst es von der Verankerung, was das Boot sofort zur Flucht nutzt...inkl. Paddel, excl. Bootsführer!!! :-D



...und den Bootsführer somit nötigt, mit den Händen als Paddel dem Boot nachzupaddeln...herrlich, ich lach mich krumm!!! :-D

Effektiv wars eine fünfminütige Überfahrt zu einer Lodgeeigenen Insel, der Besichtigung der vieleicht 3000m2 grossen Insel...
Und als wir so dastanden hab ich gefragt wo man denn den Nyragongo sehen würde...
Die Antwort war dass man den von hier nicht sehen kann, wir aber gleich die heissen Quellen und das Fischerdorf, das wir am Morgen durchquert hatten, besichtigen würden...
Auf unsere Einwände, dass das nicht die versprochene Bootstour war wurde nicht eingegangen, so haben wir die Tour abgebrochen, denn die Bootsfahrt war klar um den Nyragongo und den Lake Kivu vom Boot aus zu sehen eingeplant worden.
Etwas angesäuert haben wir Paul überredet uns zu einem Aussichtspunkt zu fahren, von wo wir den Vulkan sehen können, was er nach einem Gespräch mit dem Manager der Lodge betreffend der Bootstour auch gemacht hat.



Im Bild Links Goma (DR Congo) und Gisenyi (Ruanda), beide mit eigenem Flughafen...die Grenze verläuft mitten durch die zusammengebauten Städte, etwa auf Höhe der kleinen Halbinsel...hinten rechts der Vulkan 'Nyiragongo', der den weltweit grössten Lavasee beherbergt...
Irgendwann übernachten wir dort oben mit Blick auf den Lavasee, irgendwann...sobald die DR Congo mal zur Ruhe kommt...falls das mal passiert...




Im Hintergrund und leider im Dunst der 'Nyiragongo', den wir so gerne schon in dieser Tour bestiegen hätten...aber es herscht Krieg, und die Kampflinie (sofern man von so was sprechen kann) verläuft ziemlich genau dort... :-(

Zurück in der Lodge begann das Trauerspiel mit dem Preis der Bootstour... Am Morgen noch hiess es dass die Tour 14'000 RFr kosten würde, nun erzählte der Manager etwas von 20'000 RFr, auf die er uns weil wir nicht zufrieden waren 5'000 RFr Rabatt geben würde...
Tolles Kerlchen!
Schlussendlich war's Paul's Geld, unsere Bootstour bekamen wir sowieso nicht so wie besprochen, also versuchte ich mich nicht aufzuregen ob dieses Deppen von einem Manager...Versuch fehlgeschlagen!!!

Wir würden zwar unser Geld zurückbekommen, aber das hat uns die Tour, auf die wir uns so gefreut haben, nicht ersetzt...
Um halb sechs hat dann ein Gewitter zugeschlagen, so dass wir nicht draussen sitzen konnten und lieber duschen und im Bungalow rumhängen gingen als hier beim Manager. Dabei hab ich nochmals alles durchgelesen was Douglas uns verrechnet hat und gesehen dass uns dreien 150 Dollar plus 10% Gewinn = 165 Dollar für die Bootstour verrechnet wurden!!!
20'000 RFr sind aber nur etwa 30 Dollar!!!
Nun weiss ich echt nicht wer uns da verarscht, Douglas, Paul oder der Hotelmanager...wobei wenn der es war Paul auch nichts von den 165 Dollar wissen dürfte...das gilt's herauszufinden! (Schlussendlich wars der Hotelmanager...wie sich später herausstellte)
Und nun kotzt mich die Situation richtig an!!!
Vor dem Abendessen spreche ich Bianca und Lucien darauf an, sie beide sind dann auch etwas angesäuert...
Nach dem Abendessen noch ein Bier und ab ins Bett, um fünf geht's weiter!
Gute Nacht!

(Fuss-, Boot- und Auto-Fahrstrecke 23,4km)


     
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