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Hallo zusammen,
nun kommt bald mein Reisebericht! Ich überlege noch hin- und her, ob ich ihn als PDF einbringe oder eben nicht. Für heute kündige ich den RB nur kurz an. Dann werde ich mich entscheiden.
Habt bitte Geduld, wenn bei mir etwas nicht sofort klappt. Auch weiß ich noch nicht, wie zügig ich arbeiten kann. Sohn Jannik liegt mit Fieber flach und ich hoffe, er ist bald wieder fit. Den Ergebnissen der Bluttests zufolge ist es höhst wahrscheinlich kein Souvenir aus Afrika! Wir werden sehen!
Ja, Botswana !!!
Vor zwei Jahren waren wir das erste mal dort und haben uns regelrecht in das Land verliebt. Es verdiente einfach einen weiteren Besuch, dieses mal als Selbstfahrer. Dank Hilfe aus verschiedenen Foren haben wir den einen oder anderen Tipp gut verwerten können.
Unsere Route sah wie folgt aus:
Flug von FRA-nach Jo-Burg. Nach Ankunft am Morgen Weiterflug mit der Air Botswana
Mietwagenübernahme (Hillux) am nächsten Tag
- Maun- Tsodillo Hills - Caprivi - Chobe N.P - Nata - Dombo Farm - Maun
Knapp drei Wochen Afrika !!! WIR!! Die Vorfreude war riesengross! Und unser Mietwagen machte keine Zicken! Dies ist ja nicht unwichtig. Man liest ja immer wieder von solchen Geschichten
Für heute soll es erst einmal gut sein!
Liebe Grüße
von der Steffi
25.07.13 Johannesburg – Maun per Flugzeug
Das hätten wir wirklich besser wissen müssen!
Sitzreihe 24. Bis Sitzreihe 22 vergab die Air Botswana wenigstens leckere Chips, die unsere Nerven vielleicht etwas besänftigt hätten. Jannik und ich saßen in Reihe 23. Marco in Reihe 24. Da war nix mehr mit Chips und ich dachte kurz an die ersten Zeilen im Roman „Hummeldumm“ von Tommy Jaud. So ähnlich fing ja seine Reise auch an. Und so hielt die Stewardess uns ihr Snackkörbchen unter die Nase. Aber ich wollte weder die Erdnüsse mit Rosinen oder dieses Biltong. Eigentlich wollte ich gar nix mehr essen. Ich wollte eigentlich nur noch nach Maun ankommen. Aber nun von Anfang an:
Gestern sind wir von Frankfurt aus mit der Lufthansa gestartet nach Johannesburg, wo wir am frühen Morgen ankamen. Es war ein ruhiger Flug. Nix außergewöhnliches. Das Drama passierte erst, nachdem wir bis dahin völlig entspannt in den Flugzeugsitzen der Air Botswana saßen und nun weiter von Jo-Burg nach Maun weiterfliegen wollten. Auf der Startbahn angekommen, dauerte es etwas.... etwas länger.... dann versagte das rechte Triebwerk und als ich mir dieses so aus dem Fensterchen näher betrachten wollte, rollten wir wieder zur Ausgangsposition zurück! Na toll! Das selbe wie vor zwei Jahren! Ich war gegen diesen Flug und wollte eigentlich unsere Reise in Johannesburg beginnen. Na ja, aber wir wollten dem Jannik die längeren Autofahrten und Stress ersparen. So war es eigentlich gedacht.
Es blieb uns nichts weiter übrig, als auszusteigen. Die Dame von der Air Botswana (hab ich sie nicht schon mal irgendwo gesehen?) sagte freundlich aber bestimmt, das wir in einer Stunde nach Gaberone fliegen und von dort anschließend weiter nach Maun fliegen werden.
Womöglich wurden zwei Flüge zusammengefasst. So fing der Nervenkrieg bei uns an! Nach Gaberone kamen wir auch relativ zügig. Dort wurden wir wenigen Touris zum einzigsten Restaurant im Flughafengebäude geführt um kostenlos ein Mittagessen einzunehmen. Gegen 15.30 Uhr erfolgte das Bording. Free Sitting! Wir nahmen die Sitzreihen 23 und 24 ein und saßen somit ganz hinten im Flugzeug. Es dauerte bis alle Passagiere ihren Platz einnahmen. Aber drei Menschen liefen den Gang immer wieder entlang und schauten immer wieder nach links und nach rechts. Und dann noch einmal und dann noch einmal. Es waren zu wenig Plätze! Durch die ganze Umbucherei ist wohl ordentlich was durcheinander gekommen. Was hat sich die Air Botswana gedacht? Sollen diese Leute nun die ganze Zeit stehen? Während Marco und ich eifrig duskutierten den Kopf bis zur Entsinnung schüttelten, waren zwei der Passagiere verschwunden. Ausgestiegen? Eine deutsche Touristin stand aber immer noch, kreidebleich und den Tränen nahe. Diese ganze Herumsteherei und so war nervenaufreibend und kostete vor allem Zeit! Mal wieder ging der verdammte Flieger nicht so, wie er sollte. Irgendwann stand ein Afrikaner aus, der sich bereit erklärte, einfach den nächsten Flieger zu nehmen. Mit Beifall und erlösendem Kopfnicken wurde er von den Fluggästen verabschiedet! Armer Kerl!
Aber endlich ! Wir konnten starten!
Und wie wir so nach den Chips schmachteten, schworen Marco und ich einander ein, dass wir nie, wirklich nie nie wieder die Dienste der Air Botswana in Anspruch nehmen werden. Scheint die kleine Schwester von der Chaos Truppe Air Namibia zu sein. Sie rühmt sich ja nun mal auch mit damit. Aber jetzt entspannten wir uns etwas. Wir würden noch heute in Maun landen und unsere Zimmer im „Disvovery B&B beziehen. Und morgen würden wir unseren Mietwagen von Avis übernehmen. Alles wird gut. Was wir bis zu diesem Zeitpunkt nicht ahnten, ist, daß eine hübsche blaue Reisetasche, die natürlich uns gehörte, in Gaberone blieb!
Hallo zusammen,
ich setzte einfach mal den nächsten Tag ein!
LG Steffi
26.07.13 Maun – Shakawe
Der erste Morgen in Botswana. Dumela! Das „Discovery B&B, einige Autominuten von Maun entfernt, ist sehr einfach und rustikal ausgestattet. René und Marie sind aber sehr nett. Es bellten Hunde bis in die Nacht. Aber, so müde wie wir waren, haben wir sie nur noch kurz mitbekommen und sind dann irgendwann eingeschlafen. Da unsere blaue Reisetasche nicht mitgekommen ist, fehlten uns nun Schuhe, Kosmetik und das Medinzinköfferli, das ich immer mitschleppe. Zahnbürsten sind während des Fernfluges stets mit uns und ein kleines bißchen Zahnpasta. Die war aber leider auch in der blauen Tasche. Es blieb uns gestern nichts anderes übrig, als Marie um Zahnpasta anzubetteln. Wer will schon muffelig von uns schlafen gehen?
Nach dem Frühstück fuhren wir mit einem Taxi zurück zum Flughafen. Uns wurde natürlich gestern versprochen, dass gleich in der allerersten Maschine der Air Botswana unser fehlendes Gepäck nachgeliefert wird, aber ich gebe gern zu. Ich war äußerst mistrauisch!
Wir liefen also schnurrstracks und mit Hahnenkamm ins Flughafenbüro um zu checken, ob sie nun auch wirklich dort stand. Und YES! Sie stand da!
Der nächste Akt für heute! Mietwagenübernahme. Wir sind gebrannte Kinder und so viel dieser Check bei uns ziemlich ausführlich aus. Vor uns stand ein nigelnagelneuer blitzweißer Hillux Dubblecap, Das Auto war ein halbes Jahr alt und sah sehr unwirklich in dieser staubigen Landschaft aus. Es hatte also unser vollstes Vertrauen erhalten.
Nach einem größeren Einkauf im Spar-Markt in Maun gab Marco unsere nächste Unterkunft, das Drotzkys Cabin im Panhandle bei Shakawe ins Navi ein. Es versprach uns eine Reisezeit von 3,5 Stunden an. Wir statteten Jannik mit seinem üblichen Entertainment aus: Bücher, Filme etc. Das vereinfacht die Fahrt sehr. Wir kamen an einigen Dörfern vorbei (Teerstraße) und bald zum Drotzkys Cabin! Die Anfahrt führte uns durch dichten Baumbestand. Wir mußten etwas schauen, wo es nun genau zur Rezeption ging. Wir haben nämlich die alten „Cabins“ gebucht. Die Rezeption, das Restaurant und dergleichen befand sich eben nicht dort., sondern in der neuen Lodge. Wir wurden nett empfangen, bekamen unseren Schlüssel und fuhren zurück zu unserem Bungalow. Es befand sich im EG ein Doppenbett und in der 1. Etage gleich drei Einzelbetten, alles ziemlich rustikal ausgestattet, aber sauber. Von unserer Terrasse aus bot sich ein Blick über den Okavango und unter einem Marulabaum neben unserer Terrasse genossen wir den Nachmittag. Wir fühlten uns jetzt endlich angekommen. Mit einem Savannah und einem Abendessen schlossen wir ziemlich unspektakulär den Tag ab. Aber wir waren glücklich, wieder hier zu sein. Wie cool! Endlich sind wir auf eigene Faust in Botswana!
27.07.13 Tsodillo Hills
Shakawe – Divundu (Ndhovu Lodge)
Der Winter begrüßt uns heute Morgen ziemlich unsanft. War das kalt! Ich werde bei Sonnenaufgang wach und beschloß mich einfach noch schlafend zu stellen. Wer hat schon bei
diesen Temperaturen (ich schätze es mal auf 6 Grad, immerhin im plus) Lust, aufzustehen? Ich merkte aber ziemlich schnell, dass ich mich selbst für dumm verkaufte, denn nu hatte ich auch noch Hunger! Also doch aus den Federn. Die beiden Jungs haben wohl ähnlich verfahren, jedenfalls hatte trotzdem jeder eeeeeeeewig Zeit aus dem Bett zu kommen mit den Worten „ach, geh´du doch schon mal ins Bad“!
Nach dem Frühstück fuhren wir die Straße ein wenig Richtung Süden. Die Tsodillo Hills sind mittlerweile über eine 35 km lange Wellblechpiste recht gut zu erreichen. Sie tauchten auch bald am Horizont auf und wurden größer und größer.
Nach den üblichen Formalitäten am Eingang fragten uns die wartenden San-Kinder auf ihrer Klicksprache, ob sie uns das Tor vom Eingang öffnen durften. Sicherlich versprachen sie sich ein kleines Taschengeld. Wir fuhren nach diesem „kleinen Zoll“ (was soll man nur in solchen Situation tun, als ein kleines Trinkgeld abzugeben?) und fuhren durch. Am Visitor Center trafen wir auf unseren Guide. Nach einer kleinen Besprechung, welchen Trail wir denn gerne nehmen möchten, wählten wir den Rhino-Trail, sicherlich für uns die geeignete Wahl, denn er dauert etwa zwei Stunden, also nicht all zu lange. Der Rhino-Trail scheint auch einer der interessanteren zu sein, sind hier viele Zeichnungen zu sehen. Er führt über den Female Hill hinab in das „Tal der tanzenden Penisse“! Ja, sowas gibt es hier! Ziemlich belustigt erklärte unser Guide die Hintergründe. Er ist so benannt nach einen Felsüberhang mit Darstellungen von Jägern, deren Geschlechtsteile eregiert und stark vergrößert sind. Somit ist für mich also eindeutig geklärt, dass wir Frauen unseren Männern niemals diese Angeberei austreiben können. Immerhin sind diese Zeichnungen uralt. Frauen dieser Welt! Es wird immer so sein und bleiben !!! Mir wurde es jetzt zu „Porno“ und ich bin nun froh, dass wir weitergingen und irgendwann den ansonsten sehr netten Trail beendeten! Hatte ich überhaupt Fotos von den Penissen gemacht???
Wir fuhren wieder zum Drotzkys Cabin. Bezahlt hatten wir schon, aber wir haben unser Gepäck dort stationiert. Es war für uns nur ein Schlenker. Denn jetzt mußten wir über die Grenze nach Namibia in den Caprivi. Neuerdings nennt sich nun die Region Sambesi.
Die Einreiseformalitäten in Mohembo verliefen reibungslos. Ein Zollbeamter lief noch etwas um unseren nun nicht mehr so strahlendweißen Hillux herum und stellte dies und das fest. Aber sehr freundlich war der Herr! Das muß ich schon sagen. Ich habe mir diese Uniformträger weitaus unsymphatischer vorgestellt. Nun, als wir die Grenze passiert hatten, fuhren wir die Allrad/Schotterpiste hoch bis uns unser Garmin nach rechts lotste. Wir sind an der nächsten Lodge angekommen. Die Fahrt führte uns schon durch den Mahango N.P. einer der Parks, die wir besuchen wollten.
Gegen 15.00 Uhr angekommen, lernten wir Monika, eine Mitarbeiterin der Lodge kennen. Sie sprach sogar sehr gut deutsch, wie wir feststellten. Wir wurden sehr freundlich von ihr empfangen und erfuhren auch bald den Hintergrund ihrer Herkunft. Sie ist eigentlich ganz einfach erklärt, ist ein Elternteil Namibia-Deutsche. Ihre große deutsche Dogge, empfing uns auch sehr freudig. Ein goldiges Tier, auch wenn es, zugegeben, sehr groß ausgefallen ist! Monika fragte uns, ob wir das doppelgeschossige Hausboot in Anspruch nehmen möchten. Morgen ist eine größere französische Reisegruppe angekündigt und man habe überlegt, wohin mit uns! Das muß man uns nicht zweimal sagen! Wir nehmen natürlich sehr gern das Hausboot! Nun, normalerweise wird es bezogen, um eine mehrtätige Bootsfahrt auf dem Okavango zu unternehmen. Drei Nächte AUF dem Fluss, wo uns die Hippos in den Schlaf grunzen werden! Sowieso fühlten wir uns auf Anhieb auf „Ndhovu“ wohl. Wir überlegten, was wir in den folgenden Tagen hier auf Ndhovu unternehmen wollten. Sicherlich in den Mahangu N.P. Jörg (Joerg aus dem Namibia-Forum) sagte „eindringlich“, wir sollten beide Seiten des Flusses sehen! Der Bawbwata-Teil, also die andere Seite des Flusses, war aber nur als Tagestour buchbar. Nun, wir hatten aber die letzten Tagen so was in den Knochen, dass wir uns entschlossen, „nur“ den Mahango N.P. in der Planung einzubeziehen. So ein paar Stunden Ruhe auf dem Boot stehen uns sicher gut!
Wir saßen abends nach dem Abendessen am Kamin, als mir der Telefonhörer von Monika, die gerade an der Rezeption stand, in die Hand gedrückt würde. Jörg war dran, nur mal um „Hallo“ zu sagen! Gegenseitig bedauerten wir uns kurz, denn ursprünglich war es geplant sich hier zu treffen. Da er aber momentan viel Arbeit hat, klappt es halt nicht. Egal, es war schon cool, unseren aus den Foren bekannten Joerg endlich wieder am Telefon zu haben.
Heute lernten wir auch Horst kennen, den Besitzer der Ddhovu Lodge. Es geht hier sehr gemütlich und familiär zu! Die Köchin gab wenig später die Menüfolge des Abenddinner bekannt, und ich staunte, dass Jannik sich den Teller füllte mit Springbock und anderen eßbaren Dingen, die er zu Hause nie angerührt hätte. Wirklich.
Wie wohl die erste Nacht auf dem Hausboot sein würde? Jedenfalls hat Horst uns nach dem Dinner zum Boot begleitet! Man kann ja nie wissen, welches Hippo sich im Garten verirrt!
Hallo Anja,
ja, das andere Hausboot gibt es auch noch. Es wäre für uns allerdings zu klein gewesen. Anstatt drei Tage auf ein sich kaum bewegendes Boot aufzuhalten, überlegen wir, das nächste mal direkt mal ein paar Tage mit so einem Hausboot rauszufahren. Das muß total super sein !!!
Ich hänge jetzt mal den nächsten Tag dran, obwohl ich das mit den Fotos einfügen noch üben muß
Grüßle und Glück auf
Steffi
28.07.13
Mahango N.P.
Die erste Nacht auf dem Hausboot war vor allem kalt! Brrr. Wer steigt von uns wohl als erstes aus dem Bett, um sich zu waschen und sich anzuziehen? Dazu mußten wir nun mal aus den Betten, die Treppe hinunter zum Waschbecken! Nur, wer meldete sich freiwillig? Marco und Jannik stellten sich natürlich schlafend. Also machte ich den Anfang und klapperte auffällig und Laut am Waschbecken herum. Mit Erfolg! Dumela!!! Die Hippos grunzen hier wirklich fast die ganze Nacht. Dann wieder hörten wir weiter entfernt Elefanten. Wir sind nur von einem Moskitonetz von „draußen“ getrennt. Wir haben also alle Bewegungen und Töne der Nacht mitbekommen. Es ist echt erstaunlich, wie ausgeschlafen wir allesamt heute Morgen waren.
Mit Horst hatten wir gestern abgesprochen, heute nach dem Frühstück einen Morning-Drive durch den Mahango N.P. zu unternehmen.
Hier ein paar Bilder:
flüchtende Giraffe
Sable (für mich eine der schönsten Antilopen)
Den Rest des Tages saßen wir faul am Boot herum. Irgendwie haben wir dieses richtig gemacht, nämlich die Reise gemütlich zu beginnen, finden wir. Das Hausboot diente Jannik als riesigen Spielplatz. Mal war Jannik „Kapitän Sturm“ (es war in der Tat heute ziemlich windig) mal wurde geangelt. Nun, die Erfolge hielten sich in Grenzen. Es wurde nur ein Stock aus dem Fluss geangelt.
Abends gab es wieder ein tolles Dinner. Kudu, das von meinen Jungs eilig verspeist wurde. Wieder sitzen wir anschließend vor dem kuscheligen Feuer und redeten über dies und das mit Monika oder Horst. Heute waren die französische Reisegruppe da. Sie würden sich hier nur kurz aufhalten, versicherte Horst. Sie wurden kurzerhand alle separat an einem anderen Tisch gesetzt. Es war heute wirklich recht voll hier. Trotzdem, uns gefiel es ausgesprochen gut hier!
Morgen fahren wir zu den Popa Falls !!!
29.07.13
Popa Falls und Bootsfahrt auf dem Okavango River
Heute Nacht hatten wir neben unserem Boot ein Flusspferd zu Besuch. So standen wir alle senkrecht in den Betten. Sind die laut!!! Anschließend spazierte eins durch die Anlage um dann einige Zeit später wieder sich ins Wasser plumsen zu lassen. Wieder waren wir alle wach! Aber das ist cool! Schließlich wird die Nachtruhe zu Hause von anderen Dingen gestört.
Wir wollten heute zu den Popa Falls. Ok, sagen wir mal zu den nett anzusehenden Stromschnellen des Okavangos. Jörg sollte Recht behalten. Von der Campsite (ich hoffe, mich richtig an den Namen erinnern zu können) N//goabaca aus sieht man sie zur Zeit am besten. Diese Lodge, von dem die normalerweise die Popas gut zu sehen sind, ist zur Zeit geschlossen. Hier, an den Popas, durchbricht der Okavango River ein vier Meter hohes Felsenriff in seinem Flussbett, das an dieser Stelle mehr als einen Kilometer breit ist.
Wir setzten uns eine Weile in die „White Sands“ hin und genossen die Stille hier. Einmal schöööön tief einatmen! Wir sind erst zu kurz hier und haben schon soviel erlebt!
Faulenzen den ganzen langen Mittag lang! Nach dem mäßigen Erfolg beim Angeln hatte Jannik wenig Motivation, es noch einmal zu wagen. Viel lieber vertrödelten wir diesen Tag und vertrieben uns die Zeit mit Fellpflege. Es war heute recht windig und auf dem Boot dadurch recht kühl. Wie föhnt man sich denn hier überhaupt die Haare??? Eine Steckdose zu suchen ist aussichtslos! Wahrscheinlich macht es mehr Sinn, meinen gewaschenen Kopf per „Okavangowind“ trocknen zu lassen. So ist das ohne Strom.
Am späten Nachmittag wollten wir mit dem Boot auf dem Okavango rausfahren. Nicht mit Horst, mit einem Angestellten, einem deutschen Paar und eine Kiste voll mit Savanna Dry !
Auf dem Foto unten rechts wären da wohl die Herren von der Nachtschicht
Heute Abend gab es anderes Publikum in der Lodge. Nicht weniger interessant wie gestern! Vogelliebhaber! Monika erzählte uns mit Augenrollen, dass es echt Leute gibt, die, nur um einen einzigen Vogel zu sehen, von Europa zum Okavango kommen und dann anschließend nach erfolgreicher Sichtung ihn ihren Büchlein ein Haken hinter machten. Solche Leute saßen bei uns heute Abend mit am Kamin. Auf dem dicken Bauch eines Gastes (Engländer) lag das Buch und der Besitzer des Bauches machte eilig seine Häckchen. Den Vogel habe er gesehen und diesen da! Und diesen muß er noch... und dann bat er Monika ganz trocken „Bitte ein Bit“! Wir saßen gegen über von ihm und mußten doch sehr schmunzeln. Irgendwie sind sie uns sympatisch!
30.07.13
Namushasha Lodge
Horseshoe Bwabwata N.P.
Oh Yes, die letzte Nacht auf Ndhovu! Schade eigentlich! Noch so ein Tag auf dem Boot und/oder einen Tag auf der anderen Seite des Flusses hätte uns noch gefallen. Heute geht es für uns weiter Richtung Kongola in die Namushasha Lodge. Dort haben wir auch wieder zwei volle Tage zur Verfügung! Freu.... aber dieses Boot. Das war einfach nur super! Was denn wäre, wenn ich gestern einfach die ganzen Leinen vom Boot losgelassen hätte, habe ich Horst
gefragt. Es wäre doch nicht weiter schlimm gewesen? Er hätte uns dann irgendwann im Delta wieder abholen können. He he he, lachte J.R. Ewing. Ich finde, Horst lacht so! Ihr wärt nicht weit gekommen. Der Okavango hat auch sehr flache Stellen und wenn man sich da einfach so treiben lassen würde, würden wir irgendwann stecken bleiben. Ich dachte kurz darüber nach und hätte es vielleicht darauf ankommen lassen sollen. Überhaupt habe ich mit Horst gerne gequasselt. Echt schade, dass wir weiter müssen. Diese drei Tage Urlaub auf diesem Boot waren echt der Hammer! Ich kritzelte irgendwas nettes ins Gästebuch, dann drückte ich Horst und Monika und sprang ins Auto.
Noch einmal ein Foto vom Hausboot:
Wer die Gegend etwas kennt, weiß, das wir nun durch die Polizeikontrolle hinter Divundu müssen (die selbe wie gestern als wir zu den Popas gefahren sind). Die Menschen in Uniform, hier Polizisten, sind sehr freundlich und winkten uns durch. Nun fahren wir den Caprivi-Highway durch den Bwabwata Nationapark 240 km Fahrt geradeaus. Und wir fuhren und wir fuhren.....
Die Hinweisschilder für Elefanten stehen nicht zu unrecht hier:
Die Zeit verflog für uns in nu. Wir waren nun in Kongola angekommen. Sehr zu Verwunderung Marcos gibt es hier keinen großen Supermarkt. Der Schlauberger hat mir echt nicht geglaubt, dass es mit dem Chips und Colakaufen echt ein Problem werden könnte, wenn wir erstmal Maun verlassen haben. Unser Navi sagte in einem sehr emotionslosen Ton, wir müssen nun in den Straße rechts vom Caprivi-Highway abbiegen. Aber, oh Schreck, diese ist im Moment eine Baustelle. Ein paar Kilometer sind bereits geteert, aber halt noch nicht befahrbar. Unser Garmin befahl uns zwar etwas anderes, aber das Schild von der „Namushasha Lodge“ war nicht zu übersehen und so bogen wir wieder rechts ab. Da wären wir also in der nächsten Lodge. Die Namushasha ist echt groß. Wir bekamen Zimmer-Nr. 27, das, rechts von der Rezeption aus zuletzt gelegene Chalet. Leider versperrten uns Bäume den Blick auf den Kwando. Bäume hin- oder her. Hier werden wir mehr in Aktion treten als auf Ndhovu!
Nun, nach dem Auspacken nahmen wir die Lodge genauer ins Visier. Glaube, das ist eine Tourikrankheit! Erstmal gucken, was es hier so gibt...
Brigitta, die Managerin der Lodge, empfing uns freundlich und bot uns den hier immer am Nachmittag bereitgestellten Kuchen an. Aha! Das gibt’s hier auch! Hungrig wie wir waren, nahmen wir das Angebot dankend an. Nachdem sie uns unterrichtete, was von der Namshasha aus organisiert werden könnte, erzählte ich ihr, ich hätte einen Tipp erhalten, mit diesen Dan vom mashiriversafaris eine Bootstour zu unternehmen. Die Tour zum Horseshoe würden wir aber sehr gerne von der Lodge aus unternehmen. Sie erklärte weiter, gleich würde bereits eine Bootstour über den Kwando zum Horseshoe gehen. Sie schaue aber mal nach, ob sie uns separat ein Boot und einen Guide bereitstellen könne. Natürlich! Sehr gerne! Wir aßen schnell den Kuchen auf und holten aus unseren Zimmer die nötigen Kleinigkeiten um dann, für alles bereit, in unser kleines Boot zu steigen. Wir freuten uns diebisch, nicht in das große einsteigen zu müssen.
An der anderen Seite des Flusses sind wir um so glücklicher, alleine unterwegs zu sein. Hier müssen alle umsteigen in ein Auto. Die anderen Touris wurden in einen riesen Truck gesetzt. Passenderweise stand auf dem selbigen vorne „Monster“ drauf. Echt, wie passend! Noch bevor der Monstertruck mit Touris besetzt wurde, fuhren wir los. Wir sahen einige Tiere wie Kudus und Impalas. Am Horseshoe selber war tote Hose! Echt nix los! Egal, aus der Kühlbox wurde das Bier und das Savanna genommen.... und weg damit! Eine kleine Entschädigung für das nichts hier.
Die Monster kamen näher. Wir hatten den Inhalt der Flaschen längst vernichtet und beschlossen, wieder zurück zum Boot zu fahren. Uns kam ein weiteres Auto entgegen. Freudig erzählten uns die Holländer, sie hätten daaaaa hinten einen Leoparden gesehen... Schön für sie! Als wir zurück im Boot auf dem Kwando zur Namushasha gefahren sind, sind diese, wie ich finde, wunderschönen Bilder entstanden. Nun hatte es sich irgendwie also doch gelohnt!
Nach dem Abendessen suchte ich nun dringend die Telefonnummer von Dan. Das Internet funktionierte aber nicht. Brigitta schaute auch im Büro nach dem Telefonbuch. Das Büro war aber leider abgeschlossen. Den Schlüssel hatte sie gerade nicht zur Hand. Brigittas Vorschlag für den Fall, dass wir Dan nicht erreichen, einen Ersatz zu suchen, würden wir annehmen. Aber erst würde sie helfen wollen, ihn zufinden. Wow, das fand ich richtig nett!!!
Wir wollten doch unbedingt mit diesen Dan nochmal auf den Fluss.
Über mein Handy rief ich Jörg an, fragte wie es ihn gerade so ginge und ob er die Telefonnummer zu Hand hätte. Natürlich hat er sie! Sie kommt gleich über Whats App! Dan aber war nicht zu erreichen. Jetzt nützt die Nummer auch nix mehr. Vielleicht sollten wir Jörgs Rat befolgen und morgen einfach mal bei der Campsite vorbeifahren, dort, wo sich Dan gewöhnlich aufhält?
31.07.13
The Living Museum of the Mafwe
Bootstour mit Dan
Guten Morgen Kwando! Nach dem Frühstück, so haben wir uns vorgenommen, wollten wir erst einmal nach Kongola fahren um etwas einzukaufen, dann zu dem Mafwe Living Museum und dann Dan suchen!
Nach unseren kleinen Einkauf fuhren wir dann zu der Siedlung der Mafwe. Das ist ein Lebendes Museum, eine Siedlung des hier ansässigen einheimischen Volkes, das so errichtet wurde wie die Siedlungen vor dem europäischen Einfluss einmal ausgesehen haben. Die Mafwe stellen hier also ihre traditionelle Kultur dar. Der Besucher kann hier zwischen einem Kurzprogramm bis zu einer Übernachtung sein Programm wählen. Wir entschieden uns hier im Dorf für das Kurzprogramm, das ca. zwei Stunden dauerte. Zuerst wurden uns traditionelle Tänze dargeboten. Kosten pro Person für das Kurzprogramm: $N 130,00.
Wir erstanden hier einige Korbwaren, die wir allerdings anschließend in der Lodge in den tiefen der Reisetaschen verschwinden ließen. Man gab uns den Ratschlag, dies zu tun, denn an der Grenze zu Botswana wird dieses einem kurzerhand wieder abgenommen.
Nun aber fuhren wir zur Mavunje Campsite. Hier vermuteten wir diesen mysteriösen Dan.
Die Campsite war etwa auf halber Strecke von Kongola zu unserer Namushasha-Lodge. Gestern schon sind wir daran vorbeigesaust. Die Baustelle hat uns wohl zu sehr verwirrt und so haben wir das Schild glatt übersehen. Diesesmal übersahen wir das Schild nicht und bogen rechts in die tiefsandige Piste ein und fuhren bis zum Campingplatz. Wir stiegen aus. Wie aus dem nichts stand Dan vor uns! Einfach so! Nun fragten wir ihn, wann wir die Tour machen könnten. Morgen wäre er den ganzen Tag unterwegs. Heute würde er mit dem Boot rausfahren. Es ist allerdings schon recht voll, sogar mit zwei kleinen Kindern. Oder, das war das nächste Angebot, wir würden morgen mit seinem Kollegen rausfahren. Tja, was machen wir jetzt? Wir entschieden uns für den heutigen Tag, also mit ihm. Um 15.00 Uhr würden wir uns alle hier auf der Campsite treffen und dann losfahren. Eilig fuhren wir zurück zur Namushasha und holten unsere Sachen. Das Boot war wirklich voll. Eine holländische Familie, vier Südafrikaner und eine (ich denke) namibische Familie mit zwei Babies. Kein Vergleich zu der Bootstour gestern! Nun denn, wir fuhren los.
Die beiden Kleinkinder konnten die Eltern kaum beruhigen. Selbst Dan war irgendwann auch super genervt und versuchte, so charmant es eben ging, die beiden Kiddies zu beruhigen. Aber es klappte so gut wie gar nicht. Wie soll man bei so zwei plärrenden Kindern Tiere beobachten können? Ist mir echt ein Rätsel!
Da uns die Elefantenherde in den Bann genommen hatte, was echt das Highlight der Tour gewesen ist, sind wir im Dunkeln zurück ins Camp gekommen. Dan sagte, wir sollen beim Herausfahren bloß auf die Elis aufpassen!
Beim Dinner wurden wir schon ungeduldig erwartet. Es ist echt spät geworden. Man hat uns echt vermisst. Wir erzählten Brigitta die Erlebnisse mit Dan. Sie freute sich für uns. Die Fotos von den Elefanten fand sie echt toll. Heute waren viele Leute vom WWF in der Lodge. Ich würde fast sagen, sie belagerten sie! Das Abendessen war mal wieder vom feinsten.
Mit kugeligem Bauch fanden wir später das Bett. Gute Nacht!!!
01.08.13
Namushasha Lodge
Mudumu N.P.
Das Programm im Caprivi ging heute munter weiter. Das Frühstück haben wir heute ausgelassen und sind die C 49 Richtung Süden zum Gate des Mudumu N.P. gefahren. Wir waren die allerersten heute, die in den Nationalpark gefahren sind. Wir erhofften uns ruhige Stunden, noch bevor mehr Besucher durch diesen Park fuhren. Gut 1000 Quadratkilometer ist dieser Park groß, wird westlich vom Kwando begrenzt, im Süden durch den Linyanti und die Staatsgrenze zu Botswana. Mit Glück sieht man hier Löwen, Leoparden, Elefanten, Zebras, Flußpferde, verschiedene Antilopenarten und (für Namibia ehr selten) Büffel. Mit der Map in der Hand, fuhren wir nun in der Hoffnung auf die eine oder anderen Entdeckung. Ich schaute immer wieder, was Jannik so im Auto machte. Er ist immer noch total interessiert und freut sich über jedes dämliche Impala, was er entdecken konnte! Einfach unglaublich und dass, obwohl wir speziell hier keine gute Ausbeute an Wildtieren hatten.
Dieses auf dem mittleren linken Foto ist eine Tsetse Fliegenfalle. Die Fliege soll von den schwarzen oder blauen Tüchern mit beweglichen Metallrahmen angelockt werden, das mit einem Insektizid imprägniert ist. An dem Rahmengestell hängt eine Flasche mit Acetonlösung, die einen Duft verbreitet. Das lockt die Fliegen an, die dann wiederum sterben. So konnte die Tsetse in weiten Teilen auch in Botswana ausgerottet werden.
Gegen 14.00 Uhr kehrten wir zurück zur Namushasha Lodge. Da wir unser Frühstück ausgelassen haben, hatten wir natürlich ordentlich Kohldampf und freuten uns auf den Kuchen, der immer für die Gäste am Nachmittag zur Verfügung stand. Die WWF-Leute waren wieder zugegen und tranken Kaffee. Im anliegenden Konferenzraum stand offenbar ein Meeting statt. Irgendeine Präsentation! Da wurden Dinge auf einer Tafel geschrieben und Stühle gerückt. Was sie wohl hier zu tun hatten? Sie haben uns freundlich begrüßt.
Statt Kuchen gab es heute Schnittchen, wahlweise mit Käse oder Wurst. Noch besser, freuten wir uns. Nach unserem absichtlich verpassten Frühstück war dies nun eine super Sache. Außerdem schmeckte der Kaffee hier ausgezeichnet. Wir nahmen beherzt die leckeren Schnittchen auf unseren Teller. Die WWF-Leute gingen umher und grüßten immer noch nett. Irgendwann aber, waren sie verschwunden. Die Schnittchen auch! Wir hätten gern noch mehr gehabt. Da dämmerte es uns. Das waren vorbereitete Schnittchen für sie! Beschämt schauten wir statt zum Konferenzsaal auf den Kwando oder sonstwo hin. Als Brigitta dieses Elend bemerkte, lachte sie und sagte, die WWF-Leute sind sehr entspannten Leute. Wir sollen uns da mal keine Sorgen machen. Immerhin waren wir jetzt satt! Wir setzten uns nun zum Pool um etwas zu lesen. Ich sagte mir mehrfach, dass dieser Klau damit doch eigentlich berechtigt wäre, da ich ja auch einen kleinen Beitrag monatlich an den WWF abdrücke.
Aber es war schon oberpeinlich! Morgen fahren wir weiter nach Botswana! Ich freue mich!
02.08.13
Kasane (Botswana)
Senyati Camp
Heute hieß es Abschied nehmen vom Caprivi. In Kongola tankten wir etwas auf. Kurz hinter Katima, so hatten wir Jörg versprochen, machten wir einen kurzen Halt im Umvuvu Camp. Es liegt ruhig gelegen am Lake Nawizu. Es ist offenbar noch nicht fertig.
Die Wiedereinreise nach Botswana war, wie erwartet, unproblematisch. Wir hatten natürlich nichts an Dingen dabei, was man uns abnehmen müßte Die Grenze (Sedudu Gate) befindet sich 63 km südlich von Katima Mulilo. Von hier aus sind es noch einmal 64 km bis nach Kasane. Die Asphaltstrasse durchquert bereits den Chobe N.P, wobei es nicht erlaubt ist, die Transitstrasse zu verlassen. Wir sind kaum mit unseren Auto durch die Wanne zur Desinfizierung gefahren, da sehen wir schon eine ganze Herde Elefanten über die Strasse laufen. Dumela Botswana! Das ist hier auch definitiv Elefantenland!
Die kleine Stadt Kasane am Chobe Nationalpark hat sich längst zu einem touristischen Drehkreuz entwickelt. Fast jede Lodge bietet Gamedrives, Bootstouren entlang des Chobe Rivers an oder organisiert Day-Trips zu den Viktoriafällen. Hier kauft man ein, tankt auf oder bleibt bestensfalls ein paar Tage hier, bevor es dann irgendwo hin weitergeht.
Vor zwei Jahren waren wir bereits hier im Rahmen unserer Fly-Inn-Reise. Wir blieben vier Tage in Kasane und haben und dann anschließend ins Okavango-Delta fliegen lassen. Den Ausflug zu den Viktoriafällen haben wir von hier auch schon gemacht.
Nun trafen wir wieder auf die gute alte Chobe Safari Lodge. Sie ist die älteste Lodge in Kasane. Wir wollten erst einmal zum Activity-Center und den entsprechenden Flyer mitnehmen. Die Gamedrives wollten wir von hier aus unternehmen.
Und dann verließen wir schon wieder Kasane.
Das Senyati Camp befindet sich 8 km südlich von Kanzungula, der Grenzort zu Zimbabwe und Zambia. Dann ging eine ca. 2 km lange Allradpiste nach links ab zum Camp. Louw(der Besitzer des Camps) stand gerade in seiner Rezeption, checkte kurz unsere Buchung und gab uns ziemlich emotionslos, fast gleichgültig, den Schlüssel zum Chalet Nr. 1, welches sich direkt an einem Schlammbad für die Elefanten befand. Dabei hab ich gar nichts böses gesagt Egal, direkte Sicht werden wir also haben, wenn nachher die Elefanten kommen. Wir waren also gespannt!
Nach dem Auspacken mußten wir aber zunächst Einkaufen und zurück zur Chobe Safari Lodge. Da war erstmal nix mit Elefantengucken!
Im Reisebüro in der Chobe Safari Lodge entschieden wir uns sofort für einen Morning-Drive im Chobe N.P. Vielleicht haben wir ja mal Glück und sehen Katzen. Hoffen darf man ja mal! Und dann haben wir gefragt, ob wir nicht ein klitzekleines Boot für übermorgen haben könnten, mit dem wir über den Chobe fahren könnten. Die Lady im Büro grinste nur. Wir sind echt nicht die ersten, die gezielt danach gefragt haben. Sie sagte, es ist gut, wenn wir morgen wiederkommen. Bis dahin hätte sie genug Buchungen für das große Boot, so daß sie uns in ein kleines stecken müßte.... bei der großen Nachfrage.... Wie cool! Das machen wir! Mit dem Voucher, dem Versprechen für die Bootstour und extrem guter Laune suchten wir uns in Kasane etwas zu Essen. Fündig wurden wir gegenüber des großen Sparmarktes. Dort befindet sich eine Mischung aus Pizzeria und indischem Restaurant. Perfekt für uns. Jannik hat seine ersehnte Pizza, Marco ist ja fast alles und ich darf mir hier echt ein super Curry-Gericht mit Paneer Käse bestellen! Schön scharf! Wie klasse! Und Savanna gibt es auch und sogar eine gescheite Internetverbindung. Was will man mehr!
Als wir zurück zum Camp gekommen sind, sind die Elis schon da:
Aber nicht nur Elefanten fanden sich am Wasserloch ein. Nach Sonnenuntergang gab es noch Hyänen, Elands, Impalas und einen Schakal zu sehen. Das war ganz großes Buschkino! So klasse, das ich meine Kamera völlig vergessen habe [STE
03.08.13
Senyati Camp
Game Drive im Chobe N.P.
Bootsfahrt auf dem Chobe River
Es war 4.45 Uhr! Marcos I-Phone klingelte sich dumm und dämlich. Wie gern hätte ich es gegen die Wand geschmissen. Da fiel mir ja ein, dass dieses Teil ja nicht ohne Grund rappelte. Schlauerweise aber hatte ich gestern Abend die Kleidung und alle Sachen für heute früh so zurechtgelegt, das wir nach wenigen Handgriffen und Waschen fix und fertig da standen! Wir konnten los zum Gamedrive!
In der Rezeption der Chobe Safari Lodge sammelten sich bereits einige Touris, die auch an einen solchen Morning-Drive teilnehmen wollten! Ein Angestellter der Lodge stand an der Rezeption mit einer Liste. Er fing an, die Namen der angemeldeten Leute auszurufen und wie die kleinen Schulkinder lief nun jeder Touri zu seinem Guide. Wir auch! Und wir fuhren los! Richtig warm angezogen und noch mit einer Wolldecke auf dem Schoß, hofften wir nun inständig recht bald am Sedudu Gate anzukommen. Marco versteckte seine Nase in die Wolldecke. Verflucht noch einmal, war das kalt!!!
Nun ja, wir wurden ordnungsgemäß am Eingang angemeldet und fuhren nun in den Park hinein. Nun schaute auch Marcos Nase wieder heraus, denn nun fuhren wir die Chobe River Front entlang.
Und endlich! Löwen !!!
Wahrscheinlich fanden sie uns total doof oder vielleicht auch die weiteren herankommenden Autos (man kann jetzt darüber streiten, wie toll das Herbeirufen per Funk denn ist). Jedenfalls haben wir nicht all zu lange was von den Löwen gehabt. Mietzmietz....bleibt doch hier.... Sie standen auf und versteckten sich hinter den Büschen. Ätsch!!!
Nach dem Gamedrive suchten wir abermals das Activity-Center auf. Wir hätten da gern ein kleines Boot für die Bootsfahrt bitteschön! Die Lady von gestern saß wieder vor ihrem P.C., erkannte uns wieder, tippte irgendwas in ihrem P.C. und übergab uns die Buchungsbestätigung! Wir landen also auf einem kleinen Boot! Yippie! Um 15.00 Uhr geht es dann also von der Lodge los!
Den Mittag überbrückten wir mit einem Einkauf in Kasane. Heute wollten wir einmal selber im Camp kochen. Die Chalets vom Senyati Camp sind für Selbstversorger ausgestattet. Ok, das Senyati ist auch eigentlich ein Campingplatz. Wir campen aber nicht. Aber einmal Kochen ist drin! Also kauften wir Nudeln und Fertigsoße. Das ist zwar in meinen Augen kein richtiges Essen, aber wir haben ja nur zwei Kochplatten im Camp Nun aber wollten wir uns im Camp ausruhen.
Um kurz vor drei am Nachmittag fanden wir uns nun wieder in der Chobe Safari Lodge ein. Unsere Tour ging los. Grinsend gingen wir an das schon fast voll besetzte Riesenboot vorbei.
Hier ein paar Fotos:
Franz, so hieß unser Guide, erklärte dem Jannik, was es bedeutet Fast Food im Bush zu haben. Man müsse sich nur das Hinterteil der Impalas anschauen. Auf dem weißen Hintern wäre ja ein schwarzes großes „M“. M für Mc Donalds!!! Wer also schnell etwas zu Essen braucht, der erlege doch kurzerhand ein Impala indem er auf das „ M“ ziele! Eine Sache, die Jannik nun nicht mehr vergessen wird!
Nach dem Abendessen saßen wir noch lange auf unserer Terrasse im Senyati Camp. Die Elefanten waren natürlich wieder da. Es macht so unendlich Spass, ihnen zuzusehen. Mal wurde sich geärgert, dann zog ein Teil der Herde weiter, dann spielten die Elefantenkinder miteinander. Dann wieder trollte sich in der Dämmerung eine Hyäne herum, dann wieder ein Schakal. So ging das den ganzen Abend. Jannik war schon zeitiger im Bett. Immerhin sind wir ja heute sehr früh aufgestanden. Zu früh, für jemanden, der sich über die gerade erst begonnenen Schulferien freute.
Hallo !!!
So, während eine Fomis gerade meine Facebook-Seite auseinander nehmen und über den Schalker Neuzugang diskutieren (oder auch nicht) war ich wieder fleißig und habe den nächsten Tag fertig
. Dieses mal habe ich mehr Fotos als Text. Es gab ja auch mehr zu gucken!!!
Viel Spaß und Grüßle !!!
Steffi
04.08.13
Senyati Camp
Game Drive Chobe N.P.
Heute wollten wir selber mit unseren Auto in den Chobe Nationalpark fahren. Wir sind diesesmal absichtlich nicht in Allerherrgottsfrühe gestartet, damit wir dort hoffentlich nicht allzuviele Autos antreffen. Mich verwundert Jannik wieder. Nach den ganzen Gamedrives finde ich es echt bemerkenswert, dass der Junge sich immer noch über jedes Tier freut, dass er sieht. Eine Manguste findet er genauso toll wie ein Puku. Die Löwen gestern waren natürlich was besonderes. Vor zwei Jahren aber hatten wir mit Löwensichtungen echt mehr Glück.
Gegen halb neun standen wir am Eingang des Parks, Sedudu, bezahlten das Permit (120 Pula, Kind 60 Pula) und registrierten uns. Das wars. Mehr Aufwand wurde hier nicht betrieben. Wir haben also keine Einschränkungen bezüglich der neuen Vorschriften erfahren.
Büffelherden und zig Giraffen, wohin das Auge reichte.
Es war eine schöne und zudem auch eine entspannte Fahrt. Viele Touris waren offenbar längst wieder in Kasane. Hier und da kam uns mal ein Auto entgegen. Es hatte sich gelohnt!
Wir können es einfach nicht lassen. Mittags sind wir aus dem Park hinausgefahren. Marco meinte, hey komm, wir machen morgen früh noch einmal einen geführten Gamedrive. Wer weiß, was Morgen vor den Büschen sitzt und überhaupt. Einmal noch sollten wir das noch machen. Wir fuhren wieder mal in die Chobe Lodge um uns anzumelden. Also werden wir wieder früh aufstehen... (Kosten für geführte Touren von der C.S.L: 225 Pula kostet aktuell der Gamedrive, für Kinder 125 Pula)
Am Nachmittag im Senyati Camp:
05.08.13
Senyati Camp
Morning Drive Chobe N.P.
Wie bestellt saßen wir in unserem „Safariauto“ vor der Chobe Safari Lodge, natürlich warm angezogen und mit Wolldecke. Um 5.30 Uhr! Hoffentlich lohnt sich das frühe Aufstehen!
Eine allein reisende junge Frau setzte sich zu uns ins Auto. Hmmmm.... ich muß einfach über sie schreiben Nach einiger Zeit hatte sie wohl mitbekommen, daß wir ebenfalls deutschsprachig sind. Sie stellte sich kurz vor und erzählte anschließend ziemlich viel. Sie freue sich sehr auf die Fahrt am heutigen Morgen. Sie wäre zum ersten mal in Afrika. Sie fängt in den nächsten Tagen mit einer Gruppenreise durch Südafrika an und hat sich vorher den Luxus erlaubt einen Abstecher zu den Viktoriafällen zu machen. Nun, man hat ihr auch den Chobe Nationalpark im Reisebüro verkauft. Sie hatte vor her noch nie darüber gehört, aber es hat sich sehr interessant angehört. Heute Nachmittag fährt sie mit dem Boot raus und morgen geht’s dann Richtung Wasserfälle, von denen sie dann wiederum nach Johannesburg fliege..... Aus ehrlichem Interesse heraus fragte ich sie nun, wie genau ihre Route wäre. Ihre Antwort war, das wisse sie nicht! Sie müssen mal in ihren Tourverlauf schauen. Da war was mit einem Canyon und einem Park.... ja und was noch? Am Ende sei sie in Kapstadt! Ich mußte doch sehr schmunzeln, wie einige Leute regelrecht nach Afrika hinein stolpern. Ich denke, da ist nun jemand ordentlich vom „Virus“ infiziert worden!
Eine Stunde später saß diese Person völlig entzückt vor ihrer ersten Leoparden-Sichtung! Wir sahen ihn logischerweise auch! Mein Kommentar zu ihr mit einem Augenzwinkern: „ Dein erster Gamedrive im Leben.....wie kann man sich nur so vor Glück besch....“! Genau, wir sahen eine sehr junge Leopardin, versteckt in einem Busch. Um uns herum waren locker acht andere Jeeps. Der Leopard saß total verängstigt im Busch. Nein, entspannt sieht echt anders aus. Jedes Auto wollte mal näher an das Tier dran. Der eine fuhr vorwärts, der andere rückwärts, die anderen reihten sich auch ein usw. Echt, ein beschissenes Gefühl, Teil davon zu sein.
Ihr Menschen, sucht mich doch
ein Schreiseeadler ich höre sie so gerne !!!
Den Rest des Nachmittages vertrödelten wir zum Teil in Kasane. Jannik wollte zum Postamt seine Post an seine Freunde zu Hause verschicken. Seine Postkarten waren anschließend erstaunlich schnell bei ihnen im Briefkasten.
Als wir zurück zum Senyati Camp gefahren sind, waren die Elefanten einmal nicht am Wasserloch! Aber natürlich kamen sie im Laufe des Abends doch und das gebannte Anschauen wiederholte sich. Dies war unsere letzte Nacht hier!
Ein Wort noch zum Camp: die Lage ist natürlich atemberaubend! Das Senyati ist 2009 im Leshoma Valley eröffnet worden. Elefanten und andere Tiere können hier ohne Mühe beobachtet werden und das nur 2 km von der sehr stark durch LKWs befahrenen Straße.
Wo hat man so etwas noch in Afrika? Aus drei Chalets wurden nun fünf. Es sah mir auch danach aus, als würde noch weitergebaut werden. Ich denke Louw schafft möglicherweise noch mehr Möglichkeiten zum Campen. Ihn habe ich nicht gefragt. Er ist nicht gerade jemand, der viel redet. Es macht echt Spass, abends auf der Terrasse zu sitzen und den Elis zuzuschauen oder was gerade am Wasserloch da ist. Die Chalets sind in den letzten Jahren offenbar ordentlich abgenutzt worden. Da hängt schon einmal der Seifenspender in der Dusche schief. Die Kissen dürften erneuert werden. Der linke Wasserhahn am Spülbecken ist auch nicht fest angebracht. Hatten wir alles im Chalet Nr. 1. Man könnte ja mal Nachbessern. Wer bereit ist, Abstriche zu machen, ist hier bestens aufgehoben! Wir jedenfalls fanden es super hier!
Und das waren sie. Die vier Tage im Senyati Camp. Als nächstes fuhren wir nach Nata!
Nata Lodge
Nata
Heute Morgen weckte mich weder die Sonne oder ein Wecker. Irgend etwas schien mich aus dem Schlaf geholt zu haben. Die Sonne war gerade im Begriff aufzugehen. Ich schnappte meine Kamera und ging auf unsere Terrasse, mit der Hoffnung, schöne Bilder zu machen.
Auf einmal hörte ich Löwengebrüll. Ich weiß zwar, das man Löwengebrüll unterschätzen kann. Man meint, sie sind ganz nahe, sind aber in der Tat weiter weg. Aber dieses war sehr nah! Ich machte sicherheitshalber einen Satz zurück ins Chalet um dann neugierigerweise meine Nase wieder herauszustecken. Dann hörte ich nix mehr. Was mache ich jetzt? Gehe ich wieder heraus oder gehe ich Angsthase wieder in meinem Bett? Nein, ich saß eine Weile auf meinem Bett herum. Meine Jungs schliefen oben unter dem Dach und haben nix mitbekommen. 20 Minuten wartete ich noch. Dann war ich zu neugierig und zog die Tür von unserem Chalet wieder auf. Die Sonne ging gerade auf und ich vergaß den Löwen! Hach ja, Senyati. Aber morgen Nachmittag sind wir auf der Dombo Farm.
Wir fuhren nach dem Frühstück nun weiter nach Nata. Die Paviane schienen zu ahnen, dass wir weiterziehen und gleich die Mülltonne befüllen. Sie belagerten regelrecht unser Chalet. Diese Geier!
Die Nata Lodge sollte ein Zwischenstopp sein für unsere Weiterfahrt zur Dombo Farm. Sie wurde vor kurzem wegen eines Buschbrandes wieder aufgebaut. Wir frühstückten auf unserer Terrasse und gaben wenig später Louw die Schlüssel ab. Ob wir es enjoyed hätten, fragte er. Yes Yes! Das war alles!
Wieder einmal stoppten wir auf der Straße wegen der Elefanten! Echt, wir mußten höllisch aufpassen. Irgendwas rennt auf Botswanas Straßen immer herum, sei es, in diesem Fall, Elefanten. Wenn die es nicht sind, dann sind es die Esel oder Ziegen oder sonst etwas!
Die berüchtigte Baustelle zwischen der Strecke Kasane – Nata befindet sich aktuell ca. 75 km vor Nata (vom Norden kommend) und ärgert Fahrer ca. 50 km lang. Die Vegetation ändert sich nun. Es wird zunehmend baumloser und nun sahen wir anstatt Elefanten Strauße, die an der Straße herumstanden. Mir ist es ein Rätsel, wieso sie dies tun. Weil der Asphalt über die Nacht noch Wärme abgibt?
Die Nata Lodge ist wirklich wunderschön angelegt! Und die Zimmer! Da steht ja eine Badewanne mitten im Raum! Hey das war ziemlich cool, denn nach dem Abhängen am Nachmittag am Pool nahm Jannik sehr gerne ein Bad! Überhaupt ist es hier nett eingerichtet!
@Bamburi! Im Gedanken warst du mit auf dieser Reise
Beim Abendessen waren viele Gäste da. Ein Touri von einer größeren Reisegruppe beschwerte sich lauthals über das Essen. Ich habe keine Ahnung, was er da genau bestellt habe, er sagte, er hätte noch nie so was schlechtes im Leben gegessen wie sein Essen hier! Was für ein Gebrüll. Schlimmer wie heute Morgen Viele Gäste unterbrachen ihre Nahrungsaufnahme und Gespräche! Die schöne Stimmung war hin! Meine Güte! Wir, für unseren Teil, müssen jedoch sagen, dass wir an unseren Essen nichts auszusetzen hatten. Die Lautstärke seiner Beschwerde ließ uns allerdings Fremdschämen!
07.08.13
Nata Bird Sanctuary
Dombo Farm
Dumela Botswana! Kneift mich mal jemand? Ich war immer noch in Afrika! Das ist alles nicht geträumt! Wir waren im Panhandle, im Caprivi, im Chobe, aktuell in Nata und würden heute Heike und Uli von der Dombo Farm kennenlernen. Noch besser! Wir haben drei volle Tage bei ihnen zur Verfügung. Die Wegbeschreibung zur Wildfarm haben wir in unseren Unterlagen. Heike wußte durch unsere zahlreichen E-Mail Kontakte, das wir gegen Mittag kommen würden.
Wohlwissend, daß im 230 Quadratkilometer großem Schutzgebiet „Nata Bird Sanctuary“ zur Zeit keine großen Massen an Pelikanen und Flamingos anzutreffen sind, konnte ich meine Jungs doch dazu überreden, dort hineinzufahren, bevor wir die Strasse Richtung Maun nehmen würden um zu den Dombos zu fahren. Im Mündungsgebiet des Nata in die Sowa Pan, brüten zur Regenzeit Tausende Vögel. Schade, dass sie zur Zeit nicht hier sind. Die Gegend hat uns trotzdem beeindruckt.
Jannik untersucht den Boden
Nun aber ging unser Weg weiter zur Dombo Farm. Wir schauten im Navi nach, ob auch sie mittlerweile dort aufgelistet ist. Und tatsächlich! Sie ist eingetragen.
Die Teerstraße überquert nach ca. 17 km einen Ausläufer der Ntwetwe Pan. Nach einer guten Stunde erreichten wir Gweta und nun bald schneidet die Straße die beiden Nationalparks Nxai Pan und Makgadikgadi. Hier darf nur noch 80 km/h gefahren werden. Und als uns das so bewußt wurde, wurde Marco promt von einem Polizisten herangewunken. Wir hatten 16 km/h zuviel drauf. Der freundliche Polizist saß in seinem Auto und schrieb etwas in seinem Bericht. 460 Pula hätte wir jetzt bitte zu zahlen. Uff was nu? Ein Afrikaner, der ebenfalls mit exakt 96 Schleifen angehalten wurde, konnte erfolgreich seine Strafe auf 100 Pula herunterhandeln. Für uns war das mal was ganz Neues. Verhandeln? Ich beschloss, die Mitleidstour auszuprobieren. Also suchte ich das Gespräch mit dem Polizisten. Wir hätten ja gar nicht mehr so viel Geld dabei, weil wir ja am Ende der Reise ständen. Wohin wir denn hinwollten. Ich antwortete wahrheitsgemäß zur Dombo Farm und dann nach Maun. Wir sind aber wirklich bald nicht mehr in Botswana......Augenklimper......Die weißen Zähne blitzten darauf beim Polizisten und ein Lächeln kam hervor. Er sprach uns eine Verwarnung aus. Wirklich nette Polizisten gibt es hier! Es kostete uns also nix. Ich habe ihm versprechen müssen, mit meinem Mann ordentlich zu schimpfen! Was für ein Deal!
Wir fuhren weiter und irgendwann dann kam das Dombo-Schild. Yippie! Unser Navi sprach aber völlig emotionslos, bitte rechts abbiegen in den Off Road. Vorbei an dem großen rechten Tor fuhren wir und fuhren wir..... insgesamt fast eine Stunde teilweise mit Tiefsand. Dann sprach das Garmin wieder mit uns. Nun links abbiegen und dann so und dann so. Sodann erschien das Haupthaus der Dombos und auch Heike. Sie winkte erst. Dann folgte eine Bewegung die man so deuten könnte : hier nicht mehr! Bitte hier nicht mehr! Wir waren etwas verwirrt. Heike kam näher und wir fuhren langsamer. Ach, jetzt verstanden wir. Wir wären fast durch das Wasserloch gefahren! Nun, Wasserlöcher sind sicher nicht auf der Tracks4Africa drauf, jedenfalls nicht dieses! Wir hätten doch besser die Wegbeschreibung nehmen sollen. Dabei waren wir so stolz, nach dem Navi fahren zu können. Na ja! Wir fuhren also zu den Autostellplätzen und luden unsere Sachen aus. Dann verteilte Heike erst einmal was zu Trinken. Kurze Zeit später kam Uli zu uns. Wir erledigten etwas Papierkram, wurden über den Alltag mit den Wildtieren aufgeklärt, und wurden dann später zu unseren Bungalow geführt! Es sieht hier sehr gemütlich aus. Betten und Decken wie in Deutschland. Wer von uns schläft heute auf das für die dritte Person bereitgestellte Feldbett?
Haupthaus
Nach dem Auspacken und Duschen setzten wir uns wieder auf die Terrasse im Haupthaus, da sagte Heike: schaut mal, Koala, ein Leopardenmädchen ist gerade am Wasserloch! Spätestens jetzt haben wir diese hektische Winkerei von Heike verstanden. Kurz vor dem Abendessen ging Koala und es kam Lady, ein weiteres Leopardenmädchen. Sie wurde dann von Charly abgelöst, dem Leo-Mann im Hause! Er würde erst Morgen das Weite suchen, vermutete Heike. Drei Leos am einen Tag? Wie cool, wir können das gar nicht fassen! Vor dem Abendessen aber schauten wir noch bei den beiden Luchsen, die von den Dombos per Hand aufgezogen wurden, nach dem Rechten. Timmy und Sofie sind mittlerweile erwachsen. Niedlich sind sie immer noch. Timmy hat einen abgebissenen Schwanz. Er wurde von einem Geschwisterkind damals abgebissen.
Jannik hang Ulli in den nächsten Tagen regelrecht an den Lippen, erklärte er doch Jannik mit Hingabe die einzelnen Footprints der verschiedenen Tiere, die hier so am Tage und in der Nacht herumliefen. Das ist ein Springhase.... und das ist eine Hyäne..... und das ein sowieso..... Mein Sohn hat jetzt definitiv so gut wie alle Tiere dort drauf!
Heute waren keine Hyänen da, aber hey, drei Leos am einen Tag! Einfach unglaublich! Wir freuten uns auf die schönen Tage hier!
08.08.13
Dombo Farm
Leopard Charly war den ganzen Tag am Wasserloch. Heike und Ulli kennen die Tiere, die auf der Wildfarm aufkreuzen mittlerweile recht gut und so vermuteten sie, das der Leopard sicherlich noch zumindest den ganzen Vormittag bei uns bleibt. Daher hatten wir beschlossen, heute auf Aktivitäten zu verzichten und den ganzen Tag auf der Farm zu bleiben. Charly wird uns genauso beäugt haben wie wir ihn. Mal lag er einfach auf dem Baum, mal trank er und mal schlief er einfach. Und wir ließen uns von unseren Gastgebern unterhalten oder ruhten uns einfach nur mal aus. Aber immer mit einem Blick auf Charly. Und ruckzuck war auch dieser Tag um. Der Leo war auch noch den ganzen Abend da. Was für ein Abo!!!
Nachdem ich letzte Nacht auf dem Feldbett geschlafen habe, durfte ich heute in das schöne weiche Bett! Ehrlich gesagt ist so ein Feldbett gar nicht so unbequem, wie es aussieht.
09.08.13
Dombo Farm
Charly, der Leopard, war heute Morgen nicht mehr am Wasserloch. Den ganzen gestrigen Tag saß er am dort. Mehrere Leoparden suchen die Wasserlöcher auf der Dombo Farm regelmäßig auf. Die Dombo Farm ist eine 4150 ha große Wildfarm in der nördlichen Kalahari. Uli und Heike sind vor vielen Jahren aus Deutschland ausgewandert und haben hier ihr neues zu Hause gefunden. Zwei Bungalows sind, etwas versetzt, neben dem Haupthaus, Küche, und dem eigendichen Wohnhaus der beiden, hinzugebaut worden. Ist man hier zu Gast, erhält man so was wie ein Rundherum-Service. Wir fühlten uns hier pudelwohl. Die Betten sind echt eine Wucht. Das Essen auch! Jannik hat Timmy und Sofie, die beiden Caracals in sein Herz geschlossen. Urlaub auf dem Bauernhof würde ich das nicht nicht wirklich nennen.... anstelle von Schäfchen so ein paar Leoparden oder Hyänen...
Für heute planten wir unseren Ganztagesausflug zu dem Makgadigadi N.P. Ulli sagt, momentan sind dort sehr viele Zebras Ein Fünftel der Fläche dieses Parks sind Salzpfannen, der Rest ist mit Gras bewachsen. Der Boteti führt seit längerer Zeit wieder Wasser. Zu ihm wollten wir hin, bogen von der Straße, die Maun und Nata verbindet, ab und fuhren zunächst Richtung Süden. Zunächst waren die Tiersichtungen etwa rar. Trotzdem war dieses für uns eine spannende Angelegenheit, denn die riesen Zebraherden könnten wir vielleicht mit Glück am Boteti River finden. Ulli fuhr uns zu einer Stelle, etwas weiter nördlich von der Leroo la Tau Lodge. Wir hielten an. Wow! Was für ein Anblick! Ich schwöre, ich hab gerade den Garten Eden entdeckt! Ich habe ehrlich nicht mit so viel Schönheit gerechnet!
selbst Hippos gibt es hier
Wir picknickten an der Khumaga Campsite. Ulli hatte Getränke und Kuchen, Gemüse und Schnittchen mitgebracht Nur für uns! Danach packten wir alles wieder hübsch ins Auto. Wir fuhren noch ewig durch den Park, am Boteti entlang und genossen die einzigartige Natur. Da haben wir ja echt einen Platz gefunden! Jannik war regelrecht von den Tierreichtum begeistert und überraschte Ulli, was er bisher an Informationen und Tierbestimmungen behalten hat.
Gegen 18.30 Uhr kamen wir zurück. Heike hatte das Abendessen zeitlich etwas nach hinten geschoben. Wieder einmal saßen wir im Haupthaus auf der Terrasse, gaben uns Buchtipps, sprachen über die Tiere, Botswana, Zimbabwe.... einfach alles! Das heute einmal keine Action am Wasserloch gewesen ist, haben wir kaum registriert.
10.08.13
Du lieber Himmel geht die Zeit hier schnell herum! Wir hatten heute schon den 10.August. Das hört sich für uns so langsam nach dem Ende der Reise an.
Nach dem Frühstück, so war es vereinbart, nahm uns ein Angestellter der Farm, ein San (umgangssprachlich auch Buschmann genannt) mit zu einem Rundgang. Er zeigte uns die Spuren der in der Nacht vorbei gelaufenen Tiere und wie man Fallen legt.
Mittags zeigte Ulli uns die Farm mit seinem Auto. So haben wir einen Eindruck von der Größe bekommen. Das hatten wir wegen Charly am ersten Tag glatt verschoben! Die Dombo-Farm hat 4150 ha, nicht schlecht! Manchmal laufen hier auch Oryxantilopen und Elefanten herum oder sogar Wildhunde. Alles schien sich aber zu verkrümmeln. Na ja, so eine Rundfahrt ist trotzdem manchmal lustig!
Und vielleicht sehen wir ja noch einmal einen Leoparden! Wir sind abends nach dem Abendessen mit Ulli noch einmal zu einem Versteck gefahren. Auf der Farm steht ein alter Schuppen, von dem man geschützt vor Raubtieren auf einen Baum schauen kann. Eine alte Leopardendame stöbert die Gegend oft nach Essbaren ab. Ulli hatte vor, auf dem Baum ein Stück Fleisch bereit zulegen. Wir würden dann anschließend wieder in das Versteck gehen, alles an Licht ausmachen und warten, bis die Leopardin kommt, auf dem Baum springt und sich das Stück Fleisch nimmt. Wir würden sie dabei ganz nahe beobachten.
Ulli kletterte auf dem Baum, legte das Fleisch zu recht und kam in unser Guckdingens. Wir machten das Licht aus und waren mucksmäuschenstill. Wirklich, keine Unterhaltung, keine Bewegung. Wir starrten alle gebannt auf diesem Baum. Oder doch eher spannen? Nach einer Weile schaute ich auf die Uhr. Wir verharren schon eine Stunde sch so. Nix ist passiert, außer ein dämlicher Springhase, der mal in die Büsche hüpfte oder eine Eule, die auf den Baum flog. Aber wir sitzen da immer noch wie Statuen und warteten. Bloß nicht bewegen und immer nach vorne gucken! Nach einer weiteren Weile fragte Ulli, wie lange wir noch bereit wären zu warten. Jannik, aus seiner Winterstarre gekommen, sagte, es sei nun genug. Wir waren fast zwei Stunden dort.
Wir fuhren zurück zum Haupthaus. Heike wartete schon auf uns, fragte, ob wir den Leo gesehen haben. Sie habe vorhin eine noch nie hier gesehene Leopardin am Wasserloch entdeckt. Und Charly ist gerade wieder da. Heike und Ulli geben den Tieren gern Namen, um sie besser unterscheiden zu können. Noch hatte sie natürlich keinen Namen für die neue, aber ich nannte sie jetzt einfach mal Tiffy. Kurz danach kamen auch Hyänen. Es war einfach ein Genuss, sie aus sicherer Entfernung zu beobachten.
Später fuhr Heike ihren Laptop hoch. Ich war interessiert an ihre Fotos, die an den diversen Wasserlöchern auf der Farm aufgenommen wurden. An jedem Wasserloch ist jeweils eine Fotofalle installiert, die natürlich immer wieder kontrolliert wird. Es ist kaum zu glauben, wie viele Leoparden es hier gibt oder Wildhunde. Auf einem Bild war sogar ein Erdferkel. Mit Prosecco stoßen wir auf unseren letzten Abend an.
Unsere letzte Nacht hier auf der Dombo Farm brach heran. Ulli brachte uns, wie immer, zum Bungalow. Ich schaute von Fenster immer wieder mal auf das Wasserloch. Die Hyänen waren immer noch da.
11.08.13
Discovery B&B
Echt schade. Nun ist auch die Zeit bei den Dombos vorbei! Dies ist ein Ort, den wir sehr gerne wiedersehen möchten.
Heute Nacht war ein Leopard direkt an unseren Bungalow. Ulli meinte, es wäre Lady gewesen. Abschied nehmen!
Wir umarmten uns herzlich, versprachen wiederzukommen und verschwanden in unseren Hillux, diesesmal aber auf den richtigen Weg aus der Farm heraus! Der Zaun zum Nachbargrundstück schien uns kaputter zu sein wie letztens. Ulli wird es wieder freuen, denn er darf mal wieder ausbessern!
Good Bye Dombo Farm - Dumela Discovery B&B
Und dann hatte uns die Zivilisation wieder. Uns erschien Maun wie eine Großstadt. Erst einmal wollten wir zum Discovery B&B. Für diese Nacht hatten wir ein Drei-Bettzimmer gebucht. Nicht so wie am ersten Tag. Wir hatten unsere Reiseroute zu Hause noch kurzfristig geändert. Statt einer Nacht in Jo-Burg sind wir gleich weiter nach Maun geflogen, um eine Nacht schon vorher in Maun zu sein und dann ausgeruht und früher ins Panhandle reisen zu können.
Es gab noch ein Bonbon für mich. Mein Geburtstagsgeschenk! Meine Jungs haben mir zu meinem Geburtstag einen Flug über das Okavango-Delta geschenkt. Da werde ich sehr gerne älter. Wir sollten uns heute um 15.00 Uhr im Büro der „Mack-Air“ einfinden. Sodann erfahren wir, wann genau unser Flug startet. Da wir noch etwas Zeit hatten, haben wir im Lokal „Bon Arrivee“ noch eine Cola getrunken.
Flughafen Maun auf dem linken Bild. Das Bon Arrivee auf dem rechten
Gegen 15.45 Uhr sind wir wieder ins Büro, zu allem bereit, wo unser Pilot schon auf uns wartete.
Jannik durfte ganz vorne sitzen. Zwar erschwert das Cockpit etwas die Aussicht. Dennoch war es für ihn was tolles, gleich neben dem Piloten zu sitzen. Jannik dürfe natürlich nichts anfassen. Claro! Marco setzte sich in die mittlere Reihe und ich nahm den hinteren Teil in Beschlag. Auf einem Plan zeigte uns der Pilot, wie er genau fliegen will. Sooo und sooooo und dann über den Moremi N.P. und dann sooooo. Aha! Also, es ging los. Erst sahen wir Kühe ....... toll, dann aber eine Herde Elefanten, eine Herde Büffel, eine Herde sowieso und sowieso.... Aus dem Fenster Fotos zu machen habe ich schnell aufgegeben, ging es darum, die Tiere mit der Kamera einfangen zu wollen. Zudem, das muß ich zu meiner Schande gestehen, mir wurde schlecht. Das kenne ich gar nicht von mir. Ich hätte wohl besser im Bon Arrivee noch etwas essen sollen. Der Pilot schaute zu uns und fragte, ob denn alles in Ordnung wäre. Alle Daumen gingen nach oben, auch meiner! Er flog tiefer und dann wieder höher, dann machte er eine schöne Biegung und noch eine, damit wir ja die Tiere unten sehen können! Ich schaute hinaus und kramte tapfer meine Kamera heraus. Aber ups. Ich starrte doch lieber nach vorne.
Statue spielen kann ich ja jetzt! Der Pilot schaute sich wieder um. Ist alles ok? Wieder gingen alle Daumen hoch, wieder auch meiner! Ich werde doch nicht zugeben, das mir total übel war! Und überhaupt, hätte er es überhaupt verstanden, wenn ihn angebrüllt hätte, er solle nach Maun zurückfliegen? Ich war mit Nachvornesehen beschäftigt. Der Pilot sagte was zu Jannik, Jannik nickte kurz und dann drehte sich der Pilot wieder um und brüllte: „Jannik, you are flying! Jannik hatte tatsächlich das Steuer übernommen. Überrascht und geschockt, das nur er jetzt fliegt, ließ Jannik im Affekt das Steuer los! Das war ganz toll für meinen Magen!
Schade, das ich das alles nicht so genießen konnte. Hätte ich vorher etwas gegessen, so bin ich sicher, wäre dies nie passiert! Wie dumm
Wieder am Boden, erholte ich mich relativ schnell und bekam schnell Hunger. Im Bon Arrivee bestellten wir unser Essen. So ein Mist, daß ich so geloost habe!
12.08.13
Dumela Botswana! Zum letzten mal wachten wir hier auf. Wir frühstückten in Ruhe, diskutierten, wohin wir bloß nächstes Jahr reisen werden. In Maun erstanden wir noch etwas Keramik. Teller, Salz- und Pfefferstreuer, eine Butterdose. Alles mußte mit ins Handgepäck! Das Auto wurde bei Avis abgegeben. Dieses mal war auf die Air Botswana Verlaß. Wir stiegen in eine neue Maschine ein.
Auf Wiedersehen Botswana! Du wirst mir fehlen!
E n d e






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